Das Ultimatum
der Agency einzumischen.«
»Warum haben Sie ihn gehasst?«
»Er hat verhindert, dass ich zum Direktor der CIA bestellt werde. Ich hätte eigentlich Direktor werden müssen, aber stattdessen hat Stansfield, dieser Schwachkopf, den Posten bekommen – und dafür war Olson verantwortlich.«
»Wer war noch an dem Plan beteiligt, Olson und Turnquist zu ermorden?«
»Mike Nance und Stu Garret.«
Roach schüttelte entgeistert den Kopf. »Unglaublich«, stieß er hervor.
»Warum wollten die beiden, dass Olson und Turnquist beseitigt werden?«
»Olson hätte öffentlich verkündet, dass die Allianz zwischen den beiden Parteien völlig wertlos ist und dass die angeblichen Budgetkürzungen reiner Schwindel sind.«
»Garret und Nance wollten ihn deshalb töten lassen?«
»Es war meine Idee, und Nance hat Garret ebenfalls eingeweiht, weil wir wussten, dass er alles tun würde, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Außerdem war uns klar, dass die Sympathie für die Terroristen schwinden würde, wenn wir auch Secret-Service-Leute und Polizisten töten.«
»Was hätten Sie von dem Deal gehabt?«
»Garret hat mir versprochen, dass er den Präsidenten dazu bringen würde, Stansfield zu entlassen und mich an seiner Stelle als Direktor einzusetzen. Nachdem Olson weg war, hätte sich niemand gegen meine Nominierung gestellt.«
»Hat der Präsident von Ihren Plänen gewusst?«
»Ich weiß es nicht.« Aus dem Rekorder kam einige Sekunden lang nichts als Rauschen, ehe die Aufnahme endete.
Roach und Stansfield sahen einander bestürzt an. Michael beobachtete sie von seinem Platz am anderen Ende des Tisches aus. Er wusste, dass die neuen Informationen für Stansfield am schmerzlichsten waren. Seine Agency würde am meisten darunter leiden, wenn dieses Band in die Öffentlichkeit kam.
Roach beugte sich vor und flüsterte Stansfield ins Ohr: »Stimmt es, dass die CIA zwei Angehörige des französischen Parlaments ermordet hat?«
Stansfield nickte stumm.
Roach holte tief Luft und sagte schließlich: »Wir stehen da vor einigen sehr ernsten Problemen.«
»Das ist noch nicht alles«, warf McMahon ein und hielt ein Blatt Papier hoch, das in einer Plastikhülle steckte. »Das hier ist an Sie beide gerichtet.« McMahon sah Roach und Stansfield an und begann laut zu lesen: »›Nachdem Sie dieses Band gehört haben, sollte Ihnen klar sein, warum wir Mr. Higgins’ Leiche vor Stu Garrets Haus gelegt haben. Wenn wir wirklich die verrückten Terroristen wären, als die uns der Präsident und seine Leute hinstellen, hätten wir dieses Band längst allen großen Medien der Welt zukommen lassen. Der Schaden für Amerika wäre verheerend. Wir wären auf der ganzen Welt geächtet, das Präsidentenamt würde einen nicht wieder gutzumachenden Schaden erleiden, das Vertrauen des amerikanischen Volkes in das politische System wäre zerstört, und die CIA müsste binnen vierundzwanzig Stunden zusperren.
Wir wollen nicht, dass Amerika durch die selbstsüchtigen und verbrecherischen Akte einiger weniger ruiniert wird, aber was Mike Nance und Stu Garret getan haben, darf nicht ungesühnt bleiben. Dafür, dass wir Mr. Higgins’ Geständnis nicht der Öffentlichkeit preisgeben, fordern wir Folgendes: Mike Nance wird bis spätestens morgen Mittag seinen Rücktritt verkünden und sich für immer aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Innerhalb der nächsten dreißig Tage wird auch Stu Garret zurücktreten und nie mehr irgendein Amt in der amerikanischen Politik übernehmen. Binnen sechs Monaten sollen Nance und Garret die Hälfte ihres Vermögens anonym den Familien der acht Polizisten zukommen lassen, für deren Ermordung sie verantwortlich sind. Alle diese Punkte sind ausnahmslos zu befolgen. Sollten Nance und Garret irgendwann in der Zukunft dieses Abkommen brechen, so werden wir sie nicht ungeschoren davonkommen lassen.
Wir können derzeit nicht wissen, ob Präsident Stevens an diesem Plan beteiligt war, und akzeptieren bis auf weiteres, dass er im Amt bleibt, sofern er die folgenden Forderungen erfüllt: Er soll als Mittler zwischen den Parteien fungieren und sich jeglicher Parteipolitik enthalten. Er soll für das nächste Jahr ein ausgeglichenes Budget erstellen und unseren bereits geäußerten Forderungen nach einem Gesetz zur Verbrechensbekämpfung und einer allgemeinen Umsatzsteuer zur Verringerung der Staatsschulden nachkommen. Werden diese Forderungen erfüllt, so werden wir akzeptieren, dass Stevens zur Wiederwahl antritt.
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