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Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat: Roman (German Edition)

Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat: Roman (German Edition)

Titel: Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gavin Extence
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Junge«, sagte er schließlich. »Dann entschuldige dich schon. Spuck’s aus!«
    Ratlos schaute ich zu meiner Mutter.
    »Das ist eine Redewendung«, sagte meine Mutter. »Es bedeutet, dass du weitersprechen sollst.«
    »Oh.«
    Ich räusperte mich. Mr. Peterson verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Er machte den Eindruck, als wäre er genauso scharf darauf, die Sache hinter sich zu bringen, wie ich. Das gab mir Hoffnung.
    »Es tut mir sehr leid um Ihr Gewächshaus, und es tut mir leid, dass ich unerlaubt Ihr Grundstück betreten habe«, sagte ich. Wieder ein Stoß im Rücken. »Und«, fügte ich hinzu, »ich möchte es wiedergutmachen, wie auch immer. Ich könnte zum Beispiel kleine Arbeiten für Sie erledigen, wenn Sie möchten.«
    »Kleine Arbeiten?«
    Ich merkte, dass dieses Angebot nicht willkommen war. Mr. Peterson sah aus, als hätte er Zahnschmerzen. Ich stürmte weiter voran, ohne Rücksicht auf Verluste, und leierte den Rest meiner Rede herunter, wobei ich den Fußabtreter ansprach.
    »Ich könnte Ihre Fenster putzen«, sagte ich, »oder Unkraut jäten oder für Sie einkaufen.«
    »Kannst du mein Gewächshaus reparieren?«
    Ich hielt das für Sarkasmus und entschied mich, nicht zu antworten.
    »Ich habe auch bemerkt«, sagte ich stattdessen, »dass Ihr Auto schon lange nicht mehr gewaschen wurde, und ich dachte mir, dass … Au!«
    Ich vermutete, dass dieser Stoß mich ermahnen sollte, mich an das Drehbuch zu halten, anstatt zu improvisieren.
    »Also«, sagte ich abschließend, »da ich Ihr Gewächshaus nicht reparieren kann, biete ich Ihnen meine Hilfe an bis zu dem Zeitpunkt, an dem Sie entscheiden, dass ich den Schaden abgearbeitet habe. Das ist meine Buße«, ergänzte ich noch und blickte endlich vom Fußabtreter auf.
    Mr. Peterson runzelte die Stirn, räusperte sich und runzelte wieder die Stirn.
    »Hör zu, Junge«, sagte er. »Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee ist. Ich denke, ich akzeptiere einfach deine Entschuldigung, und dabei sollten wir es belassen.«
    »Ja, das ist genau das, was …«
    In diesem Moment trat meine Mutter vor. »Bitte entschuldigen Sie, Mr. Peterson. Wenn ich etwas dazu sagen darf?« Sie wartete nicht ab, ob sie durfte, sondern sprach sofort weiter. »Das ist sehr großzügig von Ihnen, wirklich sehr großzügig, aber ich glaube kaum, dass eine einfache Entschuldigung in diesem Falle ausreicht, wenn man die Schwere des Vergehens bedenkt.«
    Der Hoffnungsschimmer in meinem Herzen erlosch traurig flackernd.
    Auf Mr. Petersons Gesicht lag noch immer dieser verkrampfte, unbehagliche Ausdruck.
    »Sie finden doch auch, dass es eine ernste Angelegenheit ist, nicht wahr?«, bohrte meine Mutter nach. »Denn gestern hatte ich noch den Eindruck, Ihnen sei sehr daran gelegen, dass Alex angemessen bestraft wird.«
    »Nun ja, auf jeden Fall, aber …«
    »Können Sie sich denn eine angemessenere Strafe vorstellen?«
    »Nun, vielleicht nicht. Aber das ist trotzdem nicht ganz das, was ich im Sinn hatte. Ich meine, um ehrlich zu sein, Mrs. Woods, ich glaube nicht, dass es mir zusteht …«
    »Mr. Peterson, das ist eine Sache des Prinzips«, beharrte meine Mutter. »Alex muss eine Lektion lernen. Er muss begreifen, dass sein Handeln Konsequenzen hat.«
    »Okay, das sehe ich ein. Und ich will auch keinesfalls verhindern, dass Ihr Sohn eine wichtige Lektion lernt, aber …«
    »Ausgezeichnet! Ich bin so froh, dass wir einer Meinung sind. Denn ich darf Ihnen versichern, dass Alex und ich die Sache lang und breit diskutiert haben und wir uns einig sind, dass er seine Schuld Ihnen gegenüber begleichen muss, wenn er ernsthaft Buße tun will, nicht mir gegenüber. Das ist die einzige Möglichkeit, diese Angelegenheit abzuschließen.«
    Mr. Peterson warf mir einen Hilfe suchenden Blick zu. Ich gab ihm mit meinem Blick zu verstehen, dass nichts davon meine Idee gewesen sei und dass ich gegen meine Mutter nichts ausrichten könne.
    Er wedelte ein bisschen mit den Armen und fluchte dann leise vor sich hin. Meine Mutter tat so, als habe sie es nicht gehört. Ich wusste, dass die Schlacht bereits verloren war. Die Niederlage war in dem Moment beschlossene Sache gewesen, als er die Tür geöffnet hatte.
    »Ach, zum Teufel!« Mr. Peterson rieb sich die Schläfen.
    Meine Mutter schaute ihn erwartungsvoll an.
    »Klar, toll. Warum nicht? Ich habe bestimmt irgendwas für ihn zu tun, er lernt seine Lektion, und dann haben wir alle wieder unsere Ruhe. Großartig.«
    Sarkasmus prallte von

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