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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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konnte, wenn Nichelson versuchte, den Psychospeicher nach weiteren Informationen zu befragen, Informationen, die darauf abzielten, die vorliegenden Rätsel zu lösen. Dies jedoch nur unter der Voraussetzung, daß den irdischen Behörden nichts von den Entdeckungen berichtet wurde – jedenfalls vorläufig nicht. Auch in diesem Punkt stimmten die Männer völlig überein.
    Gorma befand sich wieder auf einem Streifzug durch das Ersatzteillager, als Nichelson durch die Luftschleuse kam. Geräuschlos schloß sich die schwere Tür hinter ihm. Er legte den ungefügen Raumanzug ab und schritt langsam durch die ungeheure Vorkammer der Speicherstation. Die feinen Sinnesorgane des Mechanismus hinter den spiegelnden Metallwänden verfolgten jede Regung seiner Oberflächengedanken mit der nüchternen Selbstverständlichkeit einer elektronischen Maschine. Als Nichelson den hinteren Teil der Vorkammer erreichte und sich suchend umsah, erspähten die Exterozeptoren unfehlbar seinen Wunsch. Unbemerkt von ihm aktivierten sie ein System von Stromkreisen. Sekundenbruchteile später erfüllte ein feines, insektenhaftes Summen den Raum.
    Nichelson war nicht sonderlich überrascht, als wenige Momente später das gepolsterte Transportgerät aus dem Boden der Halle auftauchte. Er wußte mit fast schmerzhafter Eindringlichkeit, daß der Mechanismus der Speicherstation ihn allein von allen vier Männern als einen Angehörigen des Kosmischen Reiches ansah, aber es war weniger diese Feststellung, die ihm Unbehagen bereitete. Das eigentliche Monströse an dieser Situation war die Tatsache, daß sich sein psycho-elektrisches Körperfeld demnach grundlegend von dem seiner Gefährten unterscheiden mußte. Worin dieser Unterschied bestand, und worauf er zurückzuführen war, das zu beantworten stand nicht im Vermögen irdischer Wissenschaft.
    Die Fahrt in die Tiefen von Luna unterschied sich in nichts von der ersten Reise. Die bange Erwartung, die ihn während der anfänglichen Minuten umfangen hielt, löste sich nach und nach, als er erkannte, daß sich der automatische Ablauf streng an die vorgegebene Schablone hielt. Als er das Laboratorium der Speicherstation erreichte und in seiner Mitte zum Stehen kam, war er bereit.
    Diesmal wartete er nicht auf die Stimme der Speicherstation. Zwar rollten bereits die sechs riesenhaften Segmente der Ausgabeabteilung auf ihn zu, aber er betätigte kurz entschlossen den Hebel in seiner linken Hand und sah mit Befriedigung, daß die massiven Teile der Maschine sofort zur Seite glitten und ihm den Weg ins Laboratorium freigaben. Ohne besondere Hast trat er aus der Polstervertiefung, blickte sich einen Moment lang prüfend um und machte sich dann an die Erforschung des Laboratoriums.
    Angesichts der ungeheuren Größe des Raumes konnte er niemals hoffen, bei diesem ersten Besuch mehr als einen vagen Überblick über die Unmasse von Maschinen zu erlangen, die das Laboratorium enthielt. So wandte er sich kurz entschlossen einer Apparatur zu, die von allen sichtbaren Maschinen bei weitem die größte war. Ihre für menschliche Begriffe unvorstellbaren Ausmaße dominierten über den ganzen riesenhaften Raum. Diese Maschine, so überlegte Nichelson nüchtern, stellte neben der Ausgabeabteilung der Speicherstation das eigentliche Zentrum des Laboratoriums dar. Vielleicht würde ihm ihr konstruktiver Aufbau einen Hinweis auf ihre Funktion geben und damit einen Ausgangspunkt für die Beurteilung der anderen Mechanismen.
    Als er die Maschine erreichte, sah er die eigentliche Schalttafel, die das Steuerzentrum der Anlage bildete. Sie war in Form eines Halbkreises angelegt und begann etwa in Höhe seiner Knie, um sich in starker Schrägung bis zur Brusthöhe emporzuziehen. Eine Unmenge von Schaltern und Knöpfen, von Meßskalen, Oszillographenbildschirmen und Signallämpchen vereinigte sich auf ihr. Sie waren symmetrisch um einen zentralen Gerätekomplex herum angeordnet, und Nichelson stellte befriedigt fest, daß sie die einzigen Teile der riesigen Maschinerie bildeten, die auch von einem irdischen Konstrukteur entworfen worden sein konnten.
    Der zentrale Komplex der Schalttafel bestand aus drei dominierenden Geraten. Zuunterst – fast auf Höhe der Knie – lag ein breiter Handschalter, der nur zwei Stellungen zuließ. Nichelson betrachtete ihn prüfend. Wenn er sich nicht sehr täuschte, mußte dies der An-Aus-Schalter der Anlage sein. Darüber befand sich auf halber Höhe eine riesige Wählscheibe, die verblüffende

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