Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
Vom Netzwerk:
jedoch sicherheitshalber an. Der kleinste Meteor konnte die durchsichtige Kuppel durchschlagen und die Atemluft entweichen lassen. Dann wäre jede Sekunde kostbar.
    Die Fahrt verlief eintönig und ohne Ereignisse. Diesmal hatte Nichelson mehr Zeit, sich der Beobachtung seiner Umgebung zu widmen. Naturgemäß sah er nun vieles, was er beim ersten Male nicht bemerkt hatte, weil die fragwürdige Fahrbahn seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hatte.
    Nichelson wartete mit aufmerksamer Gespanntheit auf ein gewisses Ereignis, wurde aber enttäuscht. Als der Rauper sich den Felsen näherte, blieben die erwarteten Kopfschmerzen aus. Der geheimnisvolle Locksender war ausgefallen. Wußte dieser Psychospeicher, daß eine erneute Bekanntgabe seiner Lage unnötig war? fragte sich Nichelson. Ja, konnte dieses phantastische Gebilde denn tatsächlich denken?
    Nichelson erriet die Antwort auf diese Frage. Neben den rein mechanisch funktionierenden Gedankenzentren mußte es im Innern der Speicherstation noch ein besonderes Denkzentrum geben, das befähigt war, selbständige Schlüsse zu fassen, die sich allerdings nach vorgegebenen Schablonen richteten und entlang vorgezeichneten Bahnen abliefen.
    Langsam fuhr der Rauper in die schmale Schlucht ein und kam ruckartig zum Halten. Sie schraubten die Helme fest und saugten die Atemluft in die dafür vorgesehenen Behälter ab, damit sie nicht verlorenging.
    Dann öffneten sie den Ausstieg und krochen etwas steifbeinig ins Freie. Während Gorma sich neugierig umsah und vergeblich versuchte, den Eingang in das Innere der Station zu finden, begannen Nichelson und Laudas bereits mit dem Löschen der Ladung.
    Nach einer halben Stunde rollte der Rauper wieder rückwärts aus der Schlucht hinaus, wendete und fuhr mit Höchstgeschwindigkeit davon. Hader würde ungeduldig warten.
    „Wo ist nun dieser verdammte Eingang?“ fragte er, und suchend glitt sein Blick zum hundertsten Male über den glatten Fels. Nirgendwo war auch nur die geringste Fuge zu erkennen, und selbst für Nichelson war es unmöglich, den genauen Ort zu bestimmen, an dem sich gestern noch die Tür geöffnet hatte.
    Er trat vor den Felsen und tastete über ihn. „Hier muß es sein“, sagte er. „Sesam, öffne dich!“
    Lautlos glitt die Wand zur Seite.
    Es geschah das gleiche Wunder wie gestern. Die Öffnung entstand vor ihnen, und dahinter tat sich die nackte Schleuse auf.
    Nichelson schob den widerstrebenden Gorma hinein. „Kommen Sie, Boß. Ich kann Ihnen schon einiges zeigen, bis die anderen zurückkehren. Dann verlieren wir weniger Zeit.“
    Diesmal erneuerte sich die Atmosphäre, ohne daß ein Gedankensender in Tätigkeit trat. Die innere Luke öffnete sich kurz darauf, und dann traten die Männer in die Vorkammer.
    Fast augenblicklich erhielt Nichelson eine Bestätigung, die er bereits befürchtet hatte.
    Eine tonlose Stimme sagte zu ihnen:
    „Hier spricht ein Schliemann-Gedankensender. Willkommen in der Vorkammer des Psychospeichers KPS-CXF47738. Sie sind bereits hier gewesen, Herr. Ein Nichtangehöriger des Reiches begleitet Sie. Der Zugang zum Laboratorium bleibt ihm verschlossen. Ihnen jedoch steht die Transportabteilung der Speicherstation zur Verfügung. Hier spricht ein Schliemann-Gedankensender. Willkommen …“
    „Stop!“ befahl Nichelson versuchshalber, und die Exterozeptoren nahmen seinen Gedanken wahr. Die Stimme verstummte augenblicklich.
    Er wandte sich an den bärtigen Kommandanten. „Die Vermutung Dr. Haders trifft also nicht zu. Demnach liegt es nicht am Einfluß der kosmischen Strahlung und der vielleicht daraus resultierenden strukturellen Änderung der Körperaura des Menschen, daß man mich hier für einen Angehörigen des Kosmischen Reiches halt. Es muß noch eine andere Erklärung geben.“
    „Ich verstehe das nicht“, gab Gorma zu.
    Nichelson winkte ab. „Ist im Augenblick auch nicht wichtig. Kommen Sie, Chef, ich zeige Ihnen das Materiallager. Und danach werde ich einen zweiten Ausflug in die Tiefe unternehmen, um diesmal definitivere Informationen einzuholen. Es tut mir leid, daß ich Sie nicht mitnehmen kann, denn ich vermute, daß Sie noch tüchtige Zweifel hegen. Und ich habe wirklich das Gefühl, heute noch Dinge zu erleben, die sich – gelinde gesagt – gewaschen haben.“
    Bengt Gorma gab keine Antwort.
    Reglos starrte er auf die sich öffnende Wand.
     
9. Kapitel
     
    Die Männer hielten Kriegsrat. Auch Laudas und Hader waren der Meinung, daß es nichts schaden

Weitere Kostenlose Bücher