Das Unsterblichkeitsprogramm
ohne Sedierung eingeliefert werden darf.«
»Ich weiß, Sir. Mr. Sedaka versicherte uns, dass kein Risiko zu befürchten ist. Er sagt, er ist sehr in Eile. Wir sind zu Mr. Chung unterwegs.«
»Es interessiert mich nicht, wie eilig er es hat.« Miller wandte sich Jerry zu und kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Haben Sie den Verstand verloren, Sedaka? Was glauben Sie, was das hier ist, die Besuchergalerie? Ich habe Klienten. Bekannte Gesichter. Courault, sedieren Sie diesen Mann auf der Stelle!«
Auch gut. Niemand kann ständig Glück haben.
Ich hatte mich bereits in Bewegung gesetzt. Bevor Courault die Spritze aus ihrer Gürteltasche hervorziehen konnte, hatte ich Jerry die Nemex und den Blaster abgenommen und wirbelte feuernd herum. Courault und ihre zwei Kollegen gingen durchsiebt zu Boden. Hinter ihnen spritzte Blut auf das antiseptische Weiß. Miller konnte noch einen entsetzten Schrei ausstoßen, dann schoss ich ihm mit der Nemex in den geöffneten Mund. Jerry wich vor mir zurück und hatte immer noch die ungeladene Philips in der Hand. Ich riss den Blaster hoch.
»He, ich habe mir wirklich alle Mühe gegeben…«
Der Strahl fuhr aus der Mündung, und sein Kopf explodierte.
In der plötzlichen Stille lief ich zur Tür des OP-Saals zurück. Die kleine Gruppe von Männern und Frauen hatte den Tisch verlassen, auf dem ein junger weiblicher Sleeve lag, und gaffte mich über OP-Masken an. Nur der Autochirurg arbeitete ungerührt weiter, vollführte elegante Schnitte und kauterisierte Wunden mit abruptem Brutzeln. Unförmige Klumpen aus rohem Fleisch lagen zwischen einer Ansammlung von Metallbesteck neben dem Kopf des Opfers. Es machte den irritierenden Eindruck, als würde hier ein obskures Bankett zubereitet.
Die Frau auf dem Tisch war Louise.
Im OP-Saal hielten sich fünf Männer und Frauen auf, und ich tötete alle, während sie mich noch anstarrten. Dann schoss ich den Autochirurgen mit dem Blaster in Stücke und strich mit dem Strahl einmal quer über die sonstigen Gerätschaften im Raum. Von jeder Wand tönten Alarmsirenen. Im Sturm ihres Schrillens ging ich herum und bereitete allen Anwesenden einen Realen Tod.
Draußen war ebenfalls der Alarm losgegangen, und zwei Mitglieder des Ärzteteams waren noch am Leben. Courault hatte es geschafft, sich auf einer breiten Spur aus ihrem Blut ein Dutzend Meter durch den Korridor zu schleifen, und einer ihrer männlichen Kollegen, der zu schwach für einen Fluchtversuch war, kämpfte damit, sich an die Wand gelehnt aufzusetzen. Der Boden war glitschig, sodass er immer wieder zurückrutschte. Ich ignorierte ihn und folgte der Frau. Sie hielt inne, als sie meine Schritte hörte, drehte den Kopf herum und kroch dann hektisch weiter. Ich versetzte ihr einen Fußtritt zwischen die Schulterblätter, damit sie aufgab, und drehte sie dann mit einem weiteren Tritt auf den Rücken.
Eine ganze Weile sahen wir uns gegenseitig an, während ich mich an ihr ausdrucksloses Gesicht erinnerte, mit dem sie mich am Abend zuvor betäubt hatte. Ich hob den Blaster, damit sie ihn sehen konnte.
»Realer Tod«, sagte ich und drückte ab.
Ich ging zum noch lebenden Arzt zurück, der es beobachtet hatte und nun verzweifelt rückwärts kriechend vor mir zu flüchten versuchte. Ich ging vor ihm in die Hocke. Das Gellen der Sirenen strich über unsere Köpfe hinweg wie verlorene Seelen.
»Herr im Himmel«, stöhnte er, als ich den Blaster auf sein Gesicht richtete. »Herr im Himmel, ich arbeite doch nur hier!«
»Das genügt«, erklärte ich ihm.
Im Lärm war der Blaster kaum zu hören.
Schnell erledigte ich den dritten Arzt auf die gleiche Weise, nahm mir für Miller etwas mehr Zeit, zog Jerrys enthaupteter Leiche die Jacke aus und klemmte sie mir unter den Arm. Dann holte ich die heruntergefallene Philips, steckte sie mir hinter den Gürtel und ging. Auf dem Weg nach draußen, durch die schreienden Korridore der Klinik, tötete ich jeden, dem ich begegnete, und verglühte sämtliche Stacks zu Schlacke.
Nimm es persönlich!
Die Polizei landete auf dem Dach, als ich zur Vordertür hinaus und ohne Eile die Straße entlangging. Ich spürte, wie der Stoff von Jerrys Jacke allmählich feucht wurde, weil Millers abgetrennter Kopf ausblutete.
16
In den Gärten von Suntouch House war es still und sonnig, und die Luft roch nach frisch gemähtem Gras. Von den Tennisplätzen kam das schwache Plopp-Plopp eines Spiels, und einmal hörte ich, wie Miriam Bancrofts Stimme
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