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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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irgendwelchen Spuren Ausschau halten. Eine Taschenlampe trug er bei sich. Die hatte ihm schon im Krieg gute Dienste erwiesen, und er hatte sie einem gefallenen Serben abgenommen.
    Die Lampe gab ein blasses Licht ab. Der Strahl tastete sich durch die Lücken zwischen den Baumstämmen und verlor dabei an Kraft.
    Ohne sich richtig darüber bewußt zu werden, hatte er siel auf den Weg gemacht. Er ging zunächst zum Wasser hin, wo sich der Dunst leicht verdichtete und blasse Tücher bildete.
    Dahinter, darin und auch woanders konnten die Gefahren lauern, und das bedrückende Gefühl verstärkte sich noch mehr. Es war wieder so stark geworden wie vor der letzten Begegnung mit dem Pfähler.
    Waren sie da? War er da?
    Milan blieb an einem bestimmten Ort stehen. Die Lampe hielt er fest, den Strahl zu Boden gerichtet, wo er einen hellen Kreis hinterließ.
    Er atmete schwer. Sein Brustkasten bewegte sich dabei. Er spürte auf seiner Stirn den kalten Schweiß, und als er vor sich zu Boden schaute, da sah er, daß auch der Kreis zitterte. Das Beben seiner Hand hatte sich auf ihn übertragen.
    So schlimm war es an diesem Tag noch nicht gewesen. Milan besaß keine Beweise, aber in diesen Sekunden wußte er, daß er nicht mehr allein war. Irgend jemand hielt sich in seiner Nähe auf, und dieser Fremde war nicht nur ein simpler Beobachter, der wollte etwas von ihm, höchstwahrscheinlich sogar sein Leben.
    Zu jung für den Tod. Ich bin zu jung für den Tod! Verdammt noch mal, ich will nicht…
    Seine Gedanken rissen ab.
    Er hatte die Lampe heftig bewegt. Der Strahl war umhergezuckt und traf plötzlich ein Ziel. Es war eine Gestalt!
    Sie stand dort, wo auch der Weg zum Bach hinführte. Genau zwischen zwei Bäumen hatte sie ihren Platz gefunden, und sie rührte sich nicht von der Stelle.
    So ruhig konnte kaum ein Mensch stehen, aber diese Gestalt hatte menschliche Umrisse, obwohl Milan an diesem Mann etwas störte und ihn zugleich ängstigte.
    Es war das blutige D auf der Stirn!
    Der junge Soldat hatte nie zuvor etwas von einem gewissen Dracula II gehört. Er kannte auch den Namen Mallmann nicht. Als er dieses Wesen allerdings vor sich sah, da überkam ihn der Eindruck, seinen Mörder anzuschauen, obwohl sich die Gestalt nicht bewegte und unbewaffnet zu sein schien.
    Die dunkle Kleidung war für diesen Wald ideal. So verschmolz der andere praktisch mit der Finsternis und war nur bei genauem Hinsehen zu entdecken.
    Aber das rote D leuchtete wie ein blutiges Fanal. Milan gelang es einfach nicht, seinen Blick davon zu lösen. Er wußte, daß dieses Zeichen etwas zu bedeuten hatte, aber er persönlich kam damit nicht zurecht. Es gelang ihm auch nicht, gewisse Dinge in die Reihe zu bringen, und er dachte auch nicht mehr daran, daß er sein Gewehr mit beiden Händen festhielt. Die Waffe war für ihn zweitrangig geworden. Er kam nicht in die Versuchung, sie anzuheben und auf den anderen zu zielen.
    Das Gesicht konnte er nicht gut erkennen. Zwar breitete sich der rote Schein von der Stirn her ausgehend etwas aus, aber der Großteil des Gesichts zerfloß doch zu einem matten Grau, das erst am Hals aufhörte, wo die dunkle Kleidung begann.
    Noch hatte der andere nichts getan. Er sah aus, als wäre er aus dem Himmel gefallen, wobei er tatsächlich wie eine Statue wirkte. Er schien auch nicht atmen zu müssen, jedenfalls bewegte sich bei ihm nichts, im Gegensatz zu Milan, dessen Brustkorb sich unter den heftigen Atemzügen hob und senkte.
    Was tun?
    Es wäre einfach gewesen. Er war derjenige, der normalerweise immer handelte, hier aber konnte er seine Starrheit nicht überwinden und stand ebenso regungslos wie der Fremde.
    Fremde?
    Nein, das wollte Milan nicht akzeptieren. Er war nicht glücklich darüber, daß er wieder denken konnte, denn seine Vorstellungen und Gedanken bewegten sich in eine ganz andere Richtung. Wieder kamen ihm die alten Geschichten und Legenden in den Sinn, mit denen dieses Land reichlich gesegnet war. Da blieb er zwangsläufig an einem Begriff hängen, der den meisten Menschen Todesangst einjagte.
    Vampire!
    Wesen der Finsternis. Sie atmeten nicht, sie lebten oder existierten dennoch. Sie ernährten sich vom Blut der Menschen, und ihr Urahn, zumindest hier in Rumänien, war eine Gestalt namens Dracula gewesen.
    Sein Herz schlug schneller.
    Er hörte die Echos, und sein Blick verlor an Klarheit. Als er wieder direkt auf die Gestalt schaute, da schien sie den Dunst noch stärker umwabert zu haben, aber es war nicht der dünne

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