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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hängen.
    Mallmann gab keine Ruhe. Er legte sein Opfer nicht auf den Boden.
    Auch weiterhin blieb Milan mit dem Rücken gegen den Baumstamm gepreßt, und erst als der Vampir den letzten Tropfen Blut getrunken hatte, ließ er sein Opfer los.
    Milan sackte zusammen und blieb auf dem Boden direkt vor dem Baumstamm wie ein Stück Stoff liegen.
    Mallmann war zufrieden.
    Er war auch satt.
    Und damit hatte er sein erstes Ziel erreicht.
    Von seinem Standort aus warf er einen Blick in Richtung Hütte. Ein menschliches Auge hätte den Umriß kaum ausmachen können, bei ihm aber sah es anders aus.
    Er konnte die Wände und auch das Dach sehen. Kein Licht schimmerte durch die Fenster oder durch die Ritzen, und doch befand sich Leben in dieser Hütte.
    Gefährliches Leben…
    Dracula II wußte es. Er zog sich wieder zurück, und der dunkle Wald verschluckte ihn…
    Die Fuchsfelle waren zwar weich, aber trotzdem nicht mit der Matratze eines Betts zu vergleichen. Nach knapp zehn Minuten spürte der Pfähler die Härte des Bodens, der einfach nur aus festgestampfter Erde bestand. Das hätte ihm normalerweise nichts ausgemacht, trotzdem war es ihm nicht möglich, Schlaf zu finden.
    Zuviel ging ihm durch den Kopf. Er dachte immer wieder daran, wo er sich befand und was sich möglicherweise in seiner Nähe aufhielt und draußen um die Hütte herumschlich.
    Ein zweibeiniger Tod.
    Ein Wesen der Nacht, ein Vampir, ein Zombie, vor dem sich der alte Juri fürchtete und deshalb die letzte Chance ergriffen hatte. Das Pendel befand sich jetzt in Mareks Besitz. Er fühlte immer nach, ob es noch auf seiner Brust lag.
    Dabei war er erst beruhigt, wenn er mit den Fingerkuppen über den harten Stein strich und auch die Konturen des weiblichen Vampirgesichts nachzeichnen konnte.
    Sie hatte Zunita geheißen und war am Hof des Fürsten Dracula bekannt gewesen.
    Marek kannte sie nicht, obwohl er sich mit der Geschichte des Landes auseinandergesetzt hatte. Diese Person war ihm unbekannt, aber er glaubte daran, daß die Geschichte des Pendels stimmte. Mit derartigen Dingen trieb man keine Scherze.
    Einschlafen durfte er nicht, das würde er auch nicht können. Frantisek hatte sich einen Plan zurechtgelegt. Wenn eine halbe Stunde vergangen war, würde er wieder aufstehen und sich draußen umschauen. Er konnte sich sehr gut in die Lage des Soldaten versetzen. Auch wenn er im Krieg gekämpft hatte, dieser Krieg hier war ein anderer. Da gab es keine sichtbaren Fronten und keine sichtbaren Feinde, die man von Angesicht zu Angesicht bekämpfen konnte.
    Warten…
    Nicht schlafen…
    Hin und wieder den Rücken durchbiegen oder sich auf die Seite legen.
    In dieser Nacht gab es noch jemanden, der nicht schlafen konnte.
    Der alte Juri lag auf seinem Lager nicht mehr in der Starre oder Ruhe, wie Marek ihn erlebt hatte. Hin und wieder stöhnte er auf, drehte sich mal zur Seite, blieb aber nie lange in dieser Haltung liegen, sondern richtete sich mal auf, legte sich wieder zurück und seufzte dabei langgezogen, als litte er unter Qualen.
    »Marek…?«
    »Ja, was ist?«
    »Spürst du es auch?«
    »Nein, aber was soll ich spüren?«
    »Ich denke, daß er schon da ist. Der Vampir, der Schatten der Nacht, das Böse…«
    »Und was macht dich so sicher, Freund? Das Pendel auf meiner Brust reagiert nicht.«
    »Es wird noch reagieren.«
    »Weißt du das genau? Kennst du es so gut?«
    Der alte Juri seufzte. »Ja. Ich weiß, daß es ihn gibt, ich habe es des öfteren gespürt. Immer dann, wenn sich das Pendel meldete, wenn ich es festhielt und es schwingen ließ. Das heißt, es schwang von selbst.«
    »Aber du hast den Blutsauger nie gesehen oder ihn stellen können, denke ich.«
    »Das stimmt!« flüsterte Juri.
    Marek richtete sich auf und blieb jetzt auf den Fuchsfellen sitzen.
    »Warum ist es nicht dazu gekommen? Kannst du mir einen Grund nennen? Weißt du Bescheid?«
    »Mein, ich weiß es nicht. Der Blutsauger verschwand immer sehr schnell, und er hat sich zuvor nicht gezeigt. Aber ich habe seine Nähe gespürt. Er traute sich nicht an mich heran. Mir hat es gereicht, wenn ich ihn aufspüren konnte. Mich gegen ihn zu stellen und ihm einen Kampf zu liefern, da fühlte ich mich nicht stark genug.«
    »Das kann ich dir gut nachfühlen, Juri.«
    »Aber jetzt ist es anders.« Auch Juri hatte sich aufgerichtet. Marek sah ihn nur schattenhaft, denn der Raum in der Hütte wurde von der Dunkelheit völlig verschluckt, als wären sie in das Maul eines Riesen eingedrungen.
    »Warum

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