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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für mich nicht akzeptabel, daß ich ihn von dieser Waffe befreie, wenn es ihr gelingt, Geschöpfe der Dunkelheit zu vernichten. Das Gegenteil ist der Fall.«
    »Er kann uns damit nicht vernichten.«
    »Dann werde ich mich erst recht nicht darum kümmern, denn dann hat es keinen Sinn.«
    Assunga lächelte, als sie einen letzten Versuch unternahm. »Manchmal solltest du deinen eigenen Schatten überspringen, Geisterjäger.«
    »Klar, das sagt mir jemand, der keinen Schatten mehr hat.«
    Sie verstand keinen Spaß. »Willst du, oder willst du nicht? Es ist meine letzte Frage.«
    Assunga meinte es ernst, und sie erwartete von mir eine Antwort, die ich mir allerdings noch durch den Kopf gehen ließ. Ich steckte nicht immer in der Zwickmühle. Auf der einen Seite war mir einiges mitgeteilt worden, das mich neugierig gemacht hatte. Auf der anderen Seite schien sich Marek nicht in einer Gefahr zu befinden. Weshalb hätte ich dann eingreifen sollen?
    Noch ein dritter Punkt kam hinzu. Ich gehörte zu den sehr neugierigen Menschen, und Assunga, deren Werte ich auf keinen Fall vergessen hatte, schien tatsächlich etwas zu wissen, mit dem sie nicht zurechtkam.
    Selbst Mallmann hielt sich da zurück. Ich konnte mir vorstellen, was sich in der Hand meines Freundes Marek befand. Wenn es so etwas Grandioses war, dann hätte er mich ruhig anrufen können, was er aber nicht getan hatte, dies wiederum ärgerte mich zwar nicht, aber es war schon befremdlich.
    »Wie hast du dich entschieden?«
    »Ich werde ihn besuchen!«
    Bei dieser Antwort hatte ich die Frau keine Sekunde aus den Augen gelassen, aber ich entdeckte kein äußeres Zeichen der Erleichterung. Sie nahm es gelassen hin und nickte mir kurz zu. »Es ist schon okay«, sagte sie.
    »Wie muß ich fahren?«
    Sie griff unter ihren Umhang und holte eine Skizze hervor. Das Blatt Papier legte sie auf die Treppe. Dabei drehte sie sich um. Ich wußte, was folgte, als ich die Bewegungen ihrer Arme sah, denn sie schlug den Mantel vor ihrem Körper zusammen.
    Der Luftzug war mehr zu hören als zu spüren.
    Und dann war sie weg!
    Von einer Sekunde zur anderen hatte sie sich aufgelöst, und ich stand wieder allein da. Tief atmete ich durch.
    Assunga war kein böser Traum oder kein Spuk gewesen. Die Skizze lag auf der dritten Stufe, und ich nahm das Papier an mich. Zuerst kam ich mit der Wegbeschreibung nicht zurecht, auch wenn Assunga den Ort, an dem ich mich jetzt befand, durch ein Kreuz gekennzeichnet hatte. Wenn ich das Ziel erreichen wollte, mußte ich ziemlich verschlungene Wege fahren und das letzte Stück zu Fuß gehen.
    Ich kannte die Gegend hier. Wenn die Kilometer auf der Autobahn locker abzureißen waren, so brauchte man für die gleiche Strecke auf einer Landstraße die fünffache Zeit.
    Ich steckte die Skizze ein und verließ das Haus. Assunga, Dracula II und Marek. Sie bildeten im Moment für mich die drei Punkte, die mir bekannt waren.
    Aber da gab es noch einen vierten, einen unbekannten. Und er schien der wichtigste zu sein.
    Ich öffnete die Wagentür. Ein Hitzeschwall drang mir entgegen. Ich stieg trotzdem ein, kurbelte auf beiden Seiten die Fenster nach unten und startete zu meinem Trip. Was sagte mir mein Gefühl?
    Im Moment nicht viel, aber die leichte Spannung im Innern, die spürte ich schon.
    ***
    Der Soldat hatte seine Wurst bis auf den letzten Rest gegessen und war einigermaßen satt geworden. Er würde sich am nächsten Tage wieder neuen Proviant besorgen.
    Der alte Juri hatte ihn nicht in alles eingeweiht. So wußte Milan nur, daß er sich in einer gewissen Gefahr befand, von der er aber äußerlich nichts sah.
    Das Wissen, das ihm eingeimpft worden war, verstärkte sich, je mehr sich der Tag seinem Ende zuneigte und die Dämmerung sich wie ein Schattentier über das Land senkte. Das war die Stunde des Zwielichts, die Zeit der Wesen, die sich gern versteckten, wenn die Sonne schien.
    Wesen…
    Er dachte über diesen Begriff nach und ärgerte sich jetzt darüber, mit dem alten Juri zu wenig diskutiert zu haben. Der Mann hatte gewußt, wer sich oft hinter diesen Wesen verbarg. Es waren keine Menschen oder Tiere, sondern andere Gestalten.
    Er hatte mal von den Geschöpfen der Nacht gesprochen, und der junge Soldat erinnerte sich daran, wie er nachgefragt hatte. Juri hatte ihm zunächst nicht antworten wollen, auf weitere Nachfragen jedoch war er dann weich geworden.
    »Es sind die Geschöpfe der Nacht. Es sind diejenigen, die das Licht der Sonne scheuen und nur dann

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