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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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behalten.«
    Beatrice bemerkte eine Spur von Wahnsinn in Dr. Scalias Blick. »Ich habe ihm gesagt, Stephen sei ungemein beschlagen und ein großartiger Gelehrter, der viele Sprachen beherrsche – kurzum, ein echter Gewinn.« Er lächelte. »Ich habe Ihrem Vater das Leben gerettet!«
    Ihre Hoffnung, sich ihm zu entziehen, schwand, als sie das Treppenhaus näherkommen sah, und sie bettelte: »Dr. Scalia, stecken Sie wenigstens die Waffe weg –«
    Er ging nur rascher. »Keine Sorge, er tut Ihnen nichts. Er braucht Sie nur, um Ihren Vater zur Rückkehr zu bewegen. Das ist alles. Er hat mir versprochen, Ihnen nichts zu tun.«
    »Aber –«
    »Tür öffnen. Und Schluss jetzt mit dem Gerede«, sagte Scalia mit kalter Stimme. »Im Treppenhaus darf es keinen Lärm geben.«
    Beatrice machte die Tür auf und betete, während sie langsam drei Stockwerke hinabstiegen, inbrünstig, auf einen Angestellten zu treffen. Als sie an der Tür zum Erdgeschoss vorbei waren, begriff sie, dass er sie in den Keller lotste. Panik ergriff sie, und Tränen traten ihr in die Augen.
    »Bitte, Dr. Scalia, lassen Sie mich doch gehen –«
    »Mund halten, wir sind fast da.«
    Er setzte ihr die Pistole zwischen die Schulterblätter und zwang sie, in den Keller zu steigen. Die Wände schienen immer näherzurücken, als er sie einen langen Gang mit flackernder Beleuchtung entlangführte. Hier war sie noch nie gewesen. Als sie um eine Ecke bogen, wäre sie fast in eine graue Stahltür hineingelaufen. Kein Fenster verriet, was dahinter war, doch sie hörte wie aus weiter Ferne Wasser tropfen.
    Tränen liefen ihr über die Wangen.
    »Bitte …« Beatrice drehte sich um und flehte erneut. »Dr. Scalia, ich will nicht mit ihm mit –«
    Er führte den Zeigefinger zum Mund. »Wir alle tun manchmal Dinge, die wir nicht wollen.«
    Hinter ihr knirschte die Tür, und eine kalte Hand legte sich auf ihre Schulter. Sie spürte das Amnis ihren Kragen entlangkriechen, doch anders als bei Giovannis warmer Berührung lief es ihr kalt den Rücken hinab. Dann verdrehten sich ihre Pupillen, und sie fiel in Ohnmacht.
    Als Beatrice erwachte, wusste sie nicht, wo sie sich befand. Jedenfalls saß sie zusammengesunken auf der Rückbank eines fahrenden Wagens. Ein bleicher Vampir saß neben ihr, und ein dunkelhaariger am Steuer. Beide warfen ihr nur einen flüchtigen Blick zu.
    »Wohin bringen Sie mich?«
    Sie sah vom einen zum anderen, doch beide taten, als hätte sie nichts gesagt. Als sie sich aufsetzte, sah sie den Wagen eben noch durch ein Tor auf Giovannis Anwesen einbiegen.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie ihre Kidnapper. »Warum sind wir hier?« Der furchtbare Gedanke, Giovanni könnte entführt oder verletzt worden sein, setzte ihr zu. Sie war noch immer benommen, und ihr Magen war verkrampft. Übelkeit – sei es von der Berührung durch das Amnis, sei es aus schierer Panik – drohte sie zu ersticken. Sie schlotterte nur deshalb nicht wie ein zitterndes Häufchen Elend, weil sie hoffte, Giovanni unternehme bereits Schritte zu ihrer Rettung.
    Wortlos parkten die Vampire hinter der Garage. Als Beatrice nach ihnen schlug, bleckten sie nur die Fänge, zogen sie aus dem Wagen und zerrten sie über den Hof zur Küchentür.
    »Fasst mich nicht an! Lasst –« Sie verstummte keuchend.
    Im Schatten des plätschernden Springbrunnens lagen Carl und der andere Wächter wie Müll vom Vortag. Ihre klaffenden Bisswunden bluteten noch, und ihre Waffen lagen herum wie weggeworfenes Spielzeug.
    »Nein –« Beatrice kämpfte kurz gegen den Brechreiz und übergab sich dann neben einer von Caspars Topfpflanzen. Tränen, die sie im Auto noch hatte zurückhalten können, sprangen ihr in die Augen, als sie ihre so stillen wie treuen Beschützer tot und entstellt daliegen sah, doch ihre Kidnapper zerrten sie roh ins Haus.
    Auf dem Weg ins Wohnzimmer wischte sie schniefend die Tränen ab. Lorenzo saß in Giovannis Sessel. Der Wasservampir hatte ein prasselndes Feuer entzündet und hielt ein Glas mit Giovannis Scotch in der Hand.
    Ihm gegenüber saß Gavin Wallace, der Wirt der Nachteule, und warf ihr kurz einen gelangweilten Blick zu.
    »Wie lange bleiben wir noch?«, fragte er, während die Kidnapper Beatrice zum Sofa lotsten, auf dem sie am Vorabend mit Giovanni Horrorfilme gesehen und Champagner getrunken hatte.
    »Keine Ahnung.« Lorenzo wandte sich ihr zu. »Beatrice, meine Liebe, hat dein Giovanni gesagt, wann er vom Vögeln und Aussaugen fremder Frauen zurückkehrt? Reizend übrigens,

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