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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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»Mit Efa«, flüsterte er.
    Sie hielt einen Moment inne.
Was wurde aus Ihrer Frau? Und aus Ihren Kindern?
    Carwyn lächelte wehmütig.
Meine Frau ging zu Gott ein, bevor ich in einen Vampir verwandelt wurde. Sie starb sehr jung an einem Fieber. Die Gemeinschaft kümmerte sich um unsere Kinder, als ich verschwand. Jahre später kehrte ich zurück. Wer von den Kleinen überlebt hatte, dem ging es gut
.
    Sie sah ihn an und konnte kurz die vielen Jahrhunderte in seinen Augen sehen, doch schon strahlten sie wieder freudig.
    Es gibt Zeiten der Trauer und Zeiten der Freude,
schrieb er.
Ich habe eine neue Familie.
    Beatrice sah ihn fragend an.
    Irgendwann kommen Sie mal nach Wales und lernen sie kennen. Ich habe elf Kinder. Die meisten sind in ihrer Heimat geblieben. Wir sorgen dafür, dass der britische Rotwildbestand nicht zunimmt
.
    Sie sagte lautlos: »Aha!«
Also beißt niemand von Ihnen Menschen?
    Er grinste.
Normalerweise nicht. Nur wenn sie richtig gut riechen – so wie Sie. Kleiner Scherz
.
    Sie verdrehte die Augen.
Und haben Sie ein zweites Mal geheiratet? Heiraten Vampire überhaupt? Das erschiene mir für die rätselhaften Untoten der Nacht recht gewöhnlich
.
    Manche tun es
. Er lächelte.
Ungewöhnlich ist es nicht. Einer meiner Söhne ist seit vierhundert Jahren verheiratet. Ich allerdings wollte kein zweites Mal heiraten
.
    Sie bekam große Augen.
Wie bleibt man denn vierhundert Jahre verheiratet?
    Er runzelte ernst die Stirn.
Getrennt verreisen
.
    Sie konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen und sah auf. Dr. Scalia studierte noch immer beflissen die Pico-Briefe, doch Giovanni funkelte sie und Carwyn verärgert an. Beatrice verdrehte die Augen und gebot ihm mit lautlos bewegten Lippen, weiterzuarbeiten.
    Giovanni lächelte und schüttelte den Kopf ein wenig.
    Sie ertappte Carwyn dabei, dass er sie und Giovanni aus den Augenwinkeln beobachtete. Wieder schrieb er etwas in das Notizbuch.
    Er hat nie geheiratet
.
    Sie reagierte nicht.
    Tun Sie nicht so, als seien Sie nicht neugierig,
setzte Carwyn ungerührt hinzu.
    Sie funkelte ihn zornig an.
Professor Frostig auf Partnersuche – das kann ich mir nicht mal vorstellen,
entgegnete sie rasch und stieß das Notizbuch zu ihm rüber.
    Diesmal konnte Carwyn ein Glucksen nicht unterdrücken, schrieb etwas in Großbuchstaben und unterstrich es doppelt.
    GEGENTEIL
.
VON
.
FROSTIG .
    Sie schüttelte den Kopf, doch ihr fiel keine Antwort ein; also beschäftigte sie sich mit ihrem Mail-Eingang, während Carwyn weiterschrieb. Nach einer Weile lehnte sie sich zurück, und er reichte ihr das Buch mit einem verschmitzten Lächeln.
    Mögen Sie Gio? Kreuzen Sie Ja oder Nein an
. Er hatte zwei kleine Kästchen unter die Frage gemalt, und ein großer Pfeil wies auf das Ja-Kästchen.
    Sie verdrehte die Augen.
Wie können Sie nach tausend Jahren noch so kindisch sein?
    Er zuckte mit den Brauen.
Das ist kein Ja und kein Nein.
    Sie verzog verärgert den Mund.
Vor langer Zeit hat B schlechte Entscheidungen getroffen, was Jungs angeht. Dann ist sie zur Uni gegangen und hat schlechte Entscheidungen getroffen, was Männer angeht. Dann ist B klug geworden und hat beschlossen, eine Pause einzulegen. Ende
.
    Carwyn zwinkerte ihr zu.
Sie brauchen offenbar einen Vampir als Partner
.
    Kaum hatte sie das gelesen, klappte Beatrice das Notizbuch zu, gab Carwyn einen Liebesroman, den Charlotte in ihrer untersten Schreibtischschublade versenkt hatte, und schlug ihr Buch auf.
    »Seien Sie nicht feige, B«, flötete Carwyn und öffnete das Buch, auf dessen Cover ein Pirat mit nacktem Oberkörper prangte. »Oh«, flüsterte er, »die spannende Geschichte von Don Fernando und der prächtigen Sophie. Die wollte ich schon immer mal lesen.«
    Er wackelte kurz mit den Brauen und begann zu lesen. Beatrice wollte sich auf ihr Buch konzentrieren, doch ihr Blick wanderte immer wieder zu dem Dunkelhaarigen am Tisch vor ihr. Plötzlich fiel ihr ein, wie er sich am Vorabend splitternackt aus dem Wasser hochgestemmt hatte – der schönste Mann, den sie je gesehen hatte –, und sie errötete unwillkürlich. Sie hatte mehr als nur einen flüchtigen Blick auf ihn geworfen, ehe sie sich zum Wegsehen gezwungen hatte.
    »Hm, so hab ich auf Cormac McCarthy noch nie reagiert, aber jeder ist schließlich anders«, flüsterte Carwyn, und ein Grinsen ließ seine Mundwinkel zucken.
    Giovanni hob den Kopf. Sicher hatte er die Bemerkung seines Freundes gehört und fragte sich nun womöglich, warum Beatrices

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