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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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Herzschlag plötzlich schneller geworden war.
    »Diese blöden Vampire mit ihren dämlichen, ungewöhnlich fein entwickelten Sinnen«, murmelte sie in sich hinein, doch sie wusste, dass Carwyn sie hörte, denn seine Schultern bebten geradezu vor lautlosem Lachen.
    Es war kurz vor neun, als Dr. Scalia endlich seine Sachen packte und an die Aufsichtstheke trat.
    »Miss De Novo, bitte richten Sie Dr. Christiansen meine Grüße aus. Welch ein wunderbarer Gewinn für die Bibliothek. Ich habe gehört, dass wir in den nächsten Monaten weitere Schreiben bekommen – stimmt das? Und wissen Sie, ob sie von denselben Briefpartnern stammen?«
    Sie spürte, wie zwei Augenpaare sie ins Visier nahmen, als sie dem kleinen Professor antwortete.
    »Einzelheiten weiß ich nicht. Dr. Christiansen hat so etwas angedeutet, aber Sie müssen ihn selbst fragen«, sagte sie leise und wusste, dass Carwyn und Giovanni das wilde Hämmern ihres Herzens vernahmen.
    »Nun, wir sehen uns sicher wieder.«
    »Gute Nacht«, rief sie ihm nach, während er den Saal verließ. Kaum war die Tür zugegangen, eilte Giovanni zu ihr, ohne seine Ungeduld auch nur notdürftig zu verbergen.
    »Weitere Briefe? Seit wann wissen Sie davon? Kommen sie vom gleichen Stifter? Und wann treffen sie ein? Wurden sie bereits für echt erklärt?«
    »Lauter offene Fragen, Batman! Lassen Sie mich in Ruhe damit!« Beatrice war recht aufgebracht und sah Carwyn ein weiteres Lächeln unterdrücken. »Dr. Christiansen meinte nur, es könnte weitere Briefe für mich und Charlotte geben, aber bisher ist das nur ein Gerücht. Nichts Offizielles jedenfalls.«
    »Es kommen bestimmt noch mehr«, murmelte Carwyn.
    Giovanni warf ihm einen Blick zu. »Sei still.«
    »Gio, verbieten Sie ihm nicht den Mund! Er behandelt mich wenigstens nicht wie eine Idiotin, die von nichts eine Ahnung hat.«
    Giovanni runzelte die Stirn. »Ich finde nicht, ich meine … ich halte Sie in keiner Weise für eine Idiotin, Beatrice.« Er wirkte nahezu beleidigt.
    »Ach nein? Es kommt mir manchmal aber ganz so vor.« Seine Miene war so ausdruckslos wie stets, wenn er ihr nicht das Leiseste mitzuteilen beabsichtigte – und wie stets hätte sie angesichts dieser Miene gern etwas nach ihm geworfen.
    »Hören Sie«, sagte sie, »ich bin nicht bekloppt. Ich weiß, dass Sie beide wissen, von wem die Briefe stammen, und ich vermute, Sie wissen auch, warum diese Person sie hierher geschickt hat.« Ihr heftiges Schlucken zeugte von der Angst, die sie am Vorabend gehabt hatte. »Und ich schätze, das Ganze hat etwas mit meinem Vater zu tun, denn sonst wäre alles nur Zufall. Und ich glaube nicht an Zufälle.«
    Carwyn lächelte, und Stolz glitzerte in seinen Augen. »Sie sind ein kluges Mädchen, B – ein sehr kluges Mädchen.«
    »Carwyn«, versetzte Giovanni scharf, »hör auf –«
    »Sie hat vieles allein herausgefunden, ohne über unser Hintergrundwissen zu verfügen. Dann kannst du ihr auch den Rest erzählen«, gab Carwyn zurück und stieß etwas auf Latein hervor, was Beatrice nicht verstand, Giovanni aber knurren ließ. Er funkelte Carwyn so wütend an, dass sie an seinen Ausbruch vom Vorabend denken musste.
    »Was ist denn los?«, fragte sie vorsichtig.
    Carwyn schüttelte den Kopf, aber Giovanni schien sich wieder gefangen zu haben.
    »Carwyn und ich sind mitunter verschiedener Ansicht, Beatrice. Aber er hat recht. Vieles an dieser Angelegenheit hängt mit Ihrem Vater zusammen, und wir sollten Sie darüber aufklären.
    »Das hier«, Giovanni trat an den Tisch und setzte sich vor die beiden vergilbten Pergamente, »sind meine Briefe. Will sagen: Sie sind Teil einer Sammlung, die einst mir gehörte. Diese Sammlung wurde mir geraubt, und ich suche seither danach.«
    Er sah Beatrice an, und sie hatte den Eindruck, sein tiefer Blick enthalte alle Jahre seines langen Daseins bis zurück zu dessen fernsten Anfängen.
    »Seit fast vierhundert Jahren suche ich danach. Erst hieß es, die Briefe seien zerstört, doch nach vielen Jahren entdeckte ich, dass Teile der Sammlung gerettet, aber in alle Winde verstreut waren. Inzwischen jedoch« – er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und blickte auf die beiden Schreiben – »glaube ich, dass die Sammlung als Ganze erhalten blieb. Und ich weiß, wer sie geraubt hat und der Stifter ist.«
    Er wandte sich ihr zu. »Ich werde Ihnen nicht sagen, woher ich das weiß – fragen Sie mich also nicht danach. Er ist gefährlich, das ist alles, was Sie wissen müssen. Und falls

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