Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verborgene Kind

Das verborgene Kind

Titel: Das verborgene Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Willett
Vom Netzwerk:
gerichtet, besorgt fort, »ich suche schon eine ganze Weile nach einem Haus, das ich kaufen kann. Ich wollte einen Teil des Geldes in Immobilien investieren, konnte mich aber nicht entscheiden, wo. Die schicke Wohnung mit Hotelservice in Chiswick habe ich gekauft, weil sie bestens für mich geeignet ist – zum Arbeiten und weil ich sie gut allein lassen kann, wenn ich auf Reisen gehe. Ich habe überlegt, Eigentum zu kaufen und es zu vermieten, aber ich weiß nicht, ob ich mit Mietern und dem ganzen Ärger zurechtkomme. Daher wäre das hier perfekt. Wenn ich nicht hier bin, könnten du und Lottie ein Auge ...«
    Er brach ab. Er war sich sicher, dass er jetzt wirklich ins Fettnäpfchen getreten war, indem er Milo und Lottie die Rolle von Hausmeistern zuschob.
    Doch Milo drehte sich um, und auf seinem Gesicht malte sich eine Mischung aus Freude und Erleichterung. »Deine Idee ist einfach brillant, Matt. Aber bist du dir wirklich sicher, dass du dein Geld in ein Haus investieren willst, das so weit von London entfernt liegt? Ich würde mich darüber freuen. Es würde tausend Probleme lösen – sofern du dir wirklich sicher bist.«
    Matt war so erlöst, dass er kaum sprechen konnte; und er empfand nicht nur Erleichterung, sondern auch Freude darüber, dass er Milo nach all den Jahren, in denen Milo ihm und Im Großzügigkeit und Liebe erwiesen hatte, endlich etwas zurückgeben konnte.
    »Ich bin mir absolut sicher«, antwortete er endlich. »Es löst auch eine Menge meiner Probleme. Ehrlich. Danke, Milo.«
    Er fühlte sich so seltsam, als sei etwas Bedeutsames geschehen; er war wie unter Schock.
    »Aber du hast das Haus ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen«, sagte Milo gerade. »Wir müssen die Moretons bitten, dass du dich mal umschauen kannst. Also, das ist eine wunderbare Neuigkeit, und ich kann es nicht abwarten, Lotties Gesicht zu sehen. Komm, das muss gefeiert werden! Ich habe eine Flasche Bollinger im Kühlschrank, die genau das Richtige dafür ist.«
    »Sollten wir nicht ... Ich meine, vielleicht sollten wir auf Lottie warten?«, schlug Matt zaghaft vor. »Du weißt schon, sie könnte sich ausgeschlossen fühlen. Sollen wir nicht lieber warten, bis sie wieder da ist?«
    »Verdammt unwahrscheinlich«, gab der Brigadier zurück. »Das kann noch Stunden dauern. Komm schon, Junge! Hol die Gläser, und wir trinken auf deine brillante Idee.«
    Viel später kniete Matt an seinem Dachfenster und blickte auf das rote Dach des Sommerhauses hinunter. Er stand immer noch unter Schock. Milo hatte die Moretons angerufen, die gemeint hatten, natürlich könne Matt vorbeikommen und sich umschauen; aber sie hätten einen Freund zu Gast. Ob es ihm morgen früh passe? Wenn Matt allerdings in Eile sei ...
    Milo hatte das an Matt weitergegeben, und er hatte gesagt, ja, morgen sei vollkommen in Ordnung, und nein, es sei nicht eilig. Er war beinahe erleichtert über den Aufschub. Milo war so glücklich, dass er es kaum abwarten konnte, mit Matt loszuziehen und ihn herumzuführen.
    »Ich bin noch nie im ersten Stock gewesen«, hatte er Milo erklärt. »Aber Mrs Moreton hat Im und mich manchmal in die Küche geholt und zu Limonade und Keksen eingeladen. Es herrschte immer eine warme Atmosphäre. Und die Veranda und die kleine Wiese am Bach gefallen mir sehr.«
    »Das heißt auch, dass wir die Scheunen weiter gemeinsam nutzen können«, hatte Milo erleichtert gemeint. »Und sicher willst du nicht, dass wir den Garten aufteilen. Je kleiner dein Grundstück, umso besser für dich. Wir können ja ein Auge darauf werfen.«
    Er war so begeistert und sprudelte nur so vor Ideen, dass die Champagnerflasche leer war, als Lottie zurückkehrte. Sie hatte einen Blick auf die leere Flasche geworfen und die Augenbrauen hochgezogen.
    »Eine Feier?«, hatte sie ohne jeden Vorwurf gefragt. »Ihr hättet auf mich warten können. Also, was ist los?«
    Matt war stumm geblieben, während Milo ihr die gute Nachricht überbrachte. Er hatte sofort gesehen, dass sie einen Vorbehalt hatte; ihr Blick war an Milo vorbeigeglitten, als sähe sie noch etwas anderes als seine Freude.
    »Was ist?«, hatte Matt rasch gefragt. »Du bist nicht glücklich darüber, Lottie.«
    »Oh doch«, hatte sie sofort versetzt. »Das bin ich. Ich habe das Gefühl, dass es richtig ist, nur ... Nun ja, ich habe mich nur gefragt, wie Im das empfinden wird.«
    Als er sich jetzt vorbeugte, die Arme auf dem schmalen Fenstersims verschränkt, dachte Matt an Im und ihre mögliche Reaktion.

Weitere Kostenlose Bücher