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Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Titel: Das verborgene Lied: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Webb
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von dem Umzug erzählt hatte und all das Streiten und Diskutieren und wieder Streiten rein gar nichts an ihrem Entschluss geändert hatte. Jetzt war der Schmerz fast unerträglich, und nun, da es so weit war, wollte er es nur noch hinter sich bringen. Wenn es schnell ging, tat es vielleicht weniger weh.
    Ali legte ihm die Hand auf den Arm.
    »Moment, ruf sie noch nicht herunter. Wollen wir nicht erst darüber reden, wie …« Sie verstummte, zuckte mit den Schultern und suchte mit erhobenen Händen nach Worten.
    »Genau«, sagte Zach. »Wir haben geredet und geredet, du hast mir gesagt, was du willst, und ich habe dir gesagt, was ich will. Und das Ergebnis ist, dass du tun wirst, was du willst, und zum Teufel mit mir. Also tu es einfach, Ali«, sagte er. Auf einmal war er zutiefst erschöpft. Seine Augen brannten, und er rieb sie mit Daumen und Zeigefinger.
    »Das ist eine Chance für Elise und mich, noch einmal ganz neu anzufangen. Ein neues Leben … Wir werden glücklicher sein. Und sie kann alles vergessen …«
    »Mich vergessen?«
    »Den … Aufruhr. Den Stress, die Scheidung.«
    »Ich werde es nie für eine gute Idee halten, dass du sie mir wegnimmst, also spar dir den Versuch, mich zu überzeugen. Ich werde das immer als sehr ungerecht empfinden. Ich habe dir nie das Sorgerecht streitig gemacht, weil – weil ich es nicht noch schlimmer machen wollte. Noch schwerer für sie – und für uns. Und das ist nun dein Dank. Du bringst sie fünftausend Kilometer weit weg und machst mich zu dem Typen, den sie zwei-, dreimal im Jahr sieht und der ihr Geschenke schickt, die ihr nicht gefallen, weil er gar nicht mehr mitbekommt, was sie gerade mag …«
    »Darum geht es nicht. Es geht nicht um dich …« Alis Augen blitzten zornig, und Zach entdeckte auch die Schuld gefühle darin. Er sah ihr an, dass sie mit dieser Entscheidung gerungen hatte. Seltsamerweise fühlte er sich deshalb kein bisschen besser.
    »Wie würdest du dich denn fühlen, Ali? Wie würde es dir an meiner Stelle gehen?«, fragte er eindringlich. Eine schreckliche Sekunde lang glaubte er, er werde in Tränen ausbrechen. Doch das tat er nicht. Er hielt Alis Blick gefan gen und zwang sie hinzuschauen. Und irgendein Gefühl trieb ihr die Hitze in die Wangen und einen feuchten Schimmer in die verzweifelt aufgerissenen Augen. Was für ein Gefühl das war, konnte Zach nicht mehr daran ablesen, denn im selben Moment kam Elise die Treppe heruntergestürmt und warf sich ihrer Mutter in die Arme.
    Als der Abschied kam, drückte Zach Elise fest an sich und bemühte sich tapfer, zu lächeln und ihr zu vermitteln, dass sie sich nicht schuldig fühlen durfte, weil sie fortging. Aber als Elise zu weinen anfing, konnte er die Fassade nicht mehr aufrechterhalten – sein Lächeln wurde zu einer Grimasse, und Tränen verschleierten seinen letzten Blick auf sie. Also hörte er schließlich auf, so zu tun, als sei alles in Ordnung. Elise schluckte und schluchzte und rieb sich mit den Fingerknöcheln die Augen, und Zach hielt sie auf Ar meslänge von sich weg und wischte ihr die Tränen vom Gesicht.
    »Ich habe dich sehr lieb, Els. Und wir sehen uns bald wieder«, sagte er mit fester Stimme, die diesmal keinen Hauch von Zweifel an seinen Worten ließ. Elise nickte und stieß einen lauten Schluchzer aus. »Na, komm. Ein letz tes Lächeln für deinen Dad, ehe du wegfährst.« Sie gab sich alle Mühe. Ihr kleiner, runder Mund bog sich an den Mundwinkeln nach oben, obwohl ihre Brust noch vom Weinen bebte. Zach küsste sie auf die Wange und richtete sich auf.
    »Na los«, sagte er barsch zu Ali. »Geht schon, geht.« Ali griff nach Elises Hand und zog sie den Bürgersteig entlang zu ihrem Auto. Elise stieg ein, drehte sich noch einmal um und winkte ihm vom Rücksitz aus zu. Sie winkte, bis der Wagen den Hügel hinab und um die Kurve verschwand. Und als er nicht mehr zu sehen war, spürte Zach, wie sich in seinem Inneren etwas abschaltete. Er hätte nicht sagen kön nen, was genau das war, aber ganz sicher etwas Lebensnotwendiges. Wie betäubt sank er auf die Stufe vor der Tür der Galerie und blieb lange dort sitzen.
    Während der nächsten Tage folgte Zach mechanisch der Routine seines Lebens, öffnete die Galerie, versuchte die Zeit mit allen möglichen Kleinigkeiten auszufüllen, las Auktions kataloge und schloss die Galerie wieder. Dabei verfolgte dieselbe dumpfe Betäubung ihn auf Schritt und Tritt. Alles, was er tat, war irgendwie leer. Ohne Elise, die ihn aufweckte,

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