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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Dinge nicht so gelaufen, wie sie sich das erhofft hatte.
    »Wo ist sie?«, fragte sie mit zornerfüllter Stimme. »Wo ist Arkana?«
    »Ist sie denn nicht hier?«
    »Spiel keine Spielchen mit mir, Zoe. Arkana ist fort, und wie es aussieht, noch nicht lange. Die Sachen wurden in aller Eile gepackt.« Sie deutete auf den zerwühlten Kleiderschrank. »Wie kann sie von unseren Plänen erfahren haben?«
    »Ich bin genauso überrascht wie Ihr. Aber sie ist eine Seherin, vergesst das nicht.«
    Edana schlug ihr ins Gesicht. »Glaub nicht, dass du mich zum Narren halten kannst. Ich gebe dir eine letzte Chance. Wo ist die Hohepriesterin?«
    Zoes Wange brannte wie Feuer. »Ich weiß es nicht«, stammelte sie. »D… das ist die Wahrheit.«
    »Du weißt, dass ich dich foltern lasse, wenn ich das Gefühl habe, dass du mir etwas verschweigst.«
    »Natürlich weiß ich das, Ihr wärt zu so etwas fähig. Aber es ist eine Tatsache. Ich weiß über Arkanas Verschwinden genauso wenig wie Ihr. Sie hat mich nicht ins Vertrauen gezogen.«
    Edana überlegte noch eine Weile; dann entschied sie, dass es keinen Zweck hatte, weiter in sie zu dringen. Sie ging hinüber zu einem der Nachttischchen und griff nach dem Bilderrahmen, der dort stand. »Ist er das?« Sie hielt Zoe ein kleines, gemaltes Porträt vor die Nase. Arkana hatte es selbst gemalt. Es stellte ihren Lebensgefährten dar.
    Sie nickte. »Sein Name ist Claudius. Arkana und er leben schon seit vielen Jahren zusammen. Sie sind ein Paar. Juna ist ihre Tochter.«
    Einige der Brigantinnen sogen laut hörbar die Luft ein. Edana hingegen nickte nur. Offenbar hatte Theresa ihr auch das verraten.
    Edana stieß ein Seufzen aus. »Na schön. Vorerst gibt es für uns hier nichts mehr zu tun. Aus Mangel an Beweisen will ich dir erst mal glauben. Trotzdem wird dich das nicht vor einer Bestrafung bewahren. Du wirst weiter in diesen Gemächern bleiben und stehst natürlich unter Arrest. Jeder Versuch, von hier zu entkommen, wird mit dem Tode bestraft. Stelle mich in dieser Beziehung nicht auf die Probe, Zoe. Du kennst mich.«
    »Das tue ich«, sagte Zoe mit missbilligendem Ausdruck. »Jetzt habe ich Euch richtig kennengelernt.«

24
    L ogan lupfte den Zipfel seiner Plane. Es regnete immer noch. Ein warmer, lang anhaltender Sommerregen, der die Welt hinter Abstufungen von Grau verschwinden ließ. Bäume und Büsche wirkten wie gebeugt unter der Last des Wassers. Logan schüttelte sich. Was für eine Nacht.
    Es war beinahe Mitternacht gewesen, als er endlich eine Schlafstelle gefunden hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits angefangen zu regnen, und er hatte sich beeilen müssen, sein Lager aufzuschlagen. Unter der Plane hatte er den Geräuschen des Regens gelauscht und war irgendwann in einen tiefen, traumlosen Schlaf gefallen. Als er wieder aufwachte, konnte er noch immer das Prasseln auf der Plane hören.
    Er setzte sich auf und seufzte. Seine Sachen fühlten sich klamm und schwer an. Wenigstens war die Luft warm, sonst käme zu der Feuchtigkeit auch noch die Kälte dazu. Rasch packte er alles zusammen und stopfte es in die Taschen. Halla blickte ihn mit großen, sanften Augen an.
    »Na, meine Schöne?«, sagte Logan mit einem Lächeln. »Dir scheint das Wetter ja nichts auszumachen. Du ahnst nicht, wie sehr ich dich um dein dichtes Fell beneide.«
    Das Pferd drehte den Kopf und rupfte ein paar Grasbüschel ab.
    In unmittelbarer Nachbarschaft ragte die Himmelskerze empor. Keine Viertelstunde, dann würde er das Bauwerk erreicht haben. Er hätte es auch gestern schon schaffen können, aber dann hätte er auf dem Territorium der Kreuzgässler übernachten müssen, und das war ihm doch etwas zu riskant erschienen.
    Über diesen Clan kursierten eine Menge Geschichten. Manche hielten sie für schmutzigen Abschaum und dichteten ihnen barbarische Männlichkeitsriten an – Rituale, bei denen es um Mutproben und Selbstverstümmelung ging. Andere hielten sie für Kannibalen, die ihre Feinde auffraßen und ihre Köpfe auf Lanzen steckten. Schlimm sähen sie aus, sagten die einen; verrückt und unberechenbar, meinten die anderen. Einig war man sich nur darin, dass es besser wäre, ihnen nicht zu begegnen. Nun, er würde ja bald genug erfahren, ob an den Gerüchten etwas dran war.
    Schnell aß er eine Kleinigkeit, reinigte dann seine Zähne mit einer zerfaserten Wurzel und machte sich wieder auf den Weg.
    Die Grenze war deutlich markiert.
    Menschliche Schädel, aufgepflanzt auf Holzpfählen, die mit

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