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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Mädchen hatte lange schwarze Haare, die ihm strähnig und wirr über die Schultern fielen. Es lag ganz still, ohne zu stöhnen oder zu zucken. Offenbar schlief es wirklich ganz friedlich. Der Mann schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn.
    »Wo hast du sie gefunden, Mann? Wo sind ihre Eltern? Doch nicht … tot?«, fragte Rosa in plötzlichem Schrecken.
    »Sie war allein in einem leer stehenden Haus«, erzählte Anton, der sich nun seufzend am Tisch niederließ. Er massierte seine Schultern und streckte die schmerzenden Rückenmuskeln. »Kein Hinweis auf sonst jemanden. Es war ungefähr dort, wo die Explosion stattgefunden haben muss, oder ganz in der Nähe.«
    »Wirklich?« Rosa staunte. Sie warf einen Blick zum Bett. »Dann hat sie aber Glück gehabt, dass sie kaum verwundet wurde.«
    »Glück?«, wiederholte Anton mit hoch gezogenen Brauen. »Ich glaube, das war mehr als Glück.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Sie lag unter einem Trümmerhaufen. Rundherum schwere Balken. Keiner ist auf ihr gelandet.«
    »Glaubst du etwa, sie gehört zu den Gesegneten?«, hakte Rosa in ernstem Ton nach.
    »Das wäre eine Erklärung. Sie hat sich mit Magie geschützt. Dann muss sie ziemlich begabt sein.«
    »Eine Gesegnete.« Rosa streichelte dem Kind die Hand. »Ganz allein in einem leeren Haus …« Sie seufzte abgrundtief. »Sie muss weggelaufen sein.«
    »Das denke ich auch. Was machen wir nun? Von Rechts wegen müssen wir sie den Mönchen übergeben.«
    »Erst wenn es ihr wieder besser geht«, erklärte Rosa mit fester Stimme. »Und erst wenn wir ihre Geschichte kennen und mit ihr geredet haben. Wir werden ihr von unserer Magda erzählen, wie glücklich sie ist. Wir zeigen ihr Magdas Briefe aus dem Palast.«
    »Glaubst du denn, du könntest sie überreden, zu den Schwestern zurückzukehren?«
    »Natürlich«, sagte Rosa überzeugt. »Die Kleine ist nur durcheinander. In dem Alter wissen viele Mädchen nicht, was sie wollen. Als Magda zwölf war, wollte sie Schmiedin werden, weißt du noch? Es hat lange gedauert, bis wir sie überzeugen konnten, dass das nicht ihre Berufung war.«
    Die Erinnerung brachte Anton zum Lächeln. Zehn Jahre waren verstrichen, seit seine geliebte Tochter im Alter von zwanzig Jahren das Elternhaus verlassen hatte. Sie war eine von den Gesegneten, ungewöhnlich begabt in der Drachenmagie und deshalb vom Drachen erwählt, im Palast unter dem Berg zu leben. Sie hatten Magda nie wieder gesehen, hörten aber immer noch regelmäßig von ihr. Zweimal im Jahr schickte sie einen Brief, in dem sie ihnen mitteilte, dass es ihr gut ging. Sie war glücklich mit ihrem Dienst für den Drachen und beschrieb ihnen den Palast mit seinen Wundern und Schätzen in allen Einzelheiten.
    Natürlich war es eine große Ehre, dem Drachen zu dienen. Andererseits beneidete Anton oft die Männer seines Alters, die ganz normale Töchter hatten, welche ganz normale Enkelkinder in die Welt setzten.
    »Wenn wir dieses Mädchen überzeugen können, freiwillig zurückzugehen, werden die Schwestern nicht zu hart reagieren«, sagte Rosa gerade. »Ganz anders als die Mönche.«
    »Nicht so laut.« Steifbeinig stand Anton auf und spähte aus dem Fenster.
    Es war dunkel geworden, aber immer noch standen einige Nachbarn auf der Straße und unterhielten sich in lebhaftem Ton über die Explosion. Niemand anders war zu sehen. Nachdem Anton sich vergewissert hatte, dass niemand gehört hatte, wie sie sich abfällig über die Mönche geäußert hatten, kehrte er an den Tisch zurück.
    Rosa schöpfte heißes Wasser aus dem Kessel in eine Schüssel, die sie zu dem Kind hinübertrug. Dann reinigte sie die Wunde, kämmte die langen, dunklen Haare und flocht sie zu zwei straffen Zöpfen. Das Mädchen schlief weiter.
    Anton schnitt Brot und Fleisch für das Abendessen auf und trank ein Bier dazu.
    »Du siehst erschöpft aus«, meinte er zu seiner Frau. »Geh ruhig schlafen. Ich passe auf die Kleine auf.«
    »Ich war erschöpft, aber jetzt bin ich noch mal in Schwung gekommen.« Rosa lächelte ihn an. »Du bist derjenige, der so aussieht, als würde er gleich umkippen vor Müdigkeit.«
    Anton blickte zum offenen Fenster hinüber und dämpfte die Stimme. »Was hast du gehört, wie das passiert ist?«
    »›Schiefgegangene Magie‹, sagen die Gesegneten. Aber dann ist noch einiges mehr schiefgegangen«, erzählte Rosa leise. »Dimitri, der Schlachter, hat mir mit den Verwundeten geholfen.« Sie erblasste. »Einige … bei manchen waren Arme und

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