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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Beine rettungslos zerquetscht. Er hat sein großes Messer geholt …« Sie schluckte und hielt eine Hand vor den Mund.
    Anton brachte ihr einen Becher Bier. Nach einem tiefen Schluck konnte sie weitersprechen. »Dimitri hat einen Laden in der Torstraße. Bevor er wiederkam, sah er Mönche miteinander kämpfen. Der eine Mönch muss verrückt gewesen sein. Er hat mit seiner Magie ein Haus an der Mauer einstürzen lassen. Das war kurz nach der Explosion hier. Und besonders komisch war, dass dieser Mönch eine junge Frau bei sich hatte, die ihm anscheinend geholfen hat! Darüber reden die Gesegneten natürlich nicht.«
    »Glaubst du, dieser Verrückte hat auch die Explosion verursacht, bei der die anderen Häuser eingestürzt sind?«
    »Das sagen die meisten, und die Gesegneten behaupten zumindest nicht das Gegenteil.«
    »Na, dann werden sie ihn ja inzwischen haben.«
    »Das ist das wirklich Komische.« Rosa flüsterte nur noch. »Der verrückte Mönch war immerhin klar genug, um das geheime Tor zu finden und zu fliehen. Mit dem Mädchen! Dimitri hat es mit eigenen Augen gesehen.«
    Stirnrunzelnd schüttelte Anton den Kopf. »Das ist unmöglich. Der Drache würde so etwas nie zulassen.«
    »Das dachte ich auch. Aber dann ist noch etwas passiert. Während Dimitri mit mir redete, kamen die Mönche ihn holen.«
    Anton warf ihr einen scharfen Blick zu.
    Rosa nickte und hob bekräftigend den Finger. »Das habe ich mit eigenen Augen gesehen, Mann. Die Gesegneten sagten zu Dimitri, sie hätten Arbeit für ihn, aber was hätte wichtiger sein können als das, was wir bereits taten – den Verwundeten helfen? Ich glaube, sie haben ihn mitgenommen, weil ihnen nicht passte, was er sagte.«
    »Wo bin ich?«, erklang eine Stimme.
    Rosa und Anton fuhren zusammen. Beide sprangen auf und eilten in den hinteren Bereich des Hauses. Das Mädchen hatte sich aufgesetzt.
    »Du bist in unserem Haus, Kind«, sagte Rosa mit sanfter Stimme. »Ich bin Rosa, und das hier ist Anton.« Sie setzte sich auf die Bettkante und legte dem Mädchen eine Hand auf die Stirn. »Wie geht es dir?«
    »Mein Kopf tut weh«, antwortete die Kleine. Sie hatte ein ernstes Gesicht mit großen, dunklen Augen, die Intelligenz und Kühnheit verrieten. Fremde schienen ihr keine Angst zu machen.
    »Wie heißt du, meine Kleine?«
    »Drakon …«, begann das Mädchen und stockte.
    »Wie bitte?« Rosa wusste nicht, ob sie richtig gehört hatte.
    »Draka«, sagte das Mädchen. »Man hat mich nach meinem Vater benannt. Er hieß Drake. Meine Eltern waren dem Drachen treu ergeben«, fügte sie hinzu, weil sie spürte, dass hier eine Erklärung erforderlich war.
    Anton und Rosa wechselten einen Blick.
    »Wo sind deine Eltern, Draka?«, erkundigte sich Rosa. »Sie machen sich sicher Sorgen. Anton kann losgehen und sie holen.«
    »Meine Eltern sind beide tot«, teilte Draka ihnen mit. »Sie starben, als ich noch klein war.«
    »Also das Waisenhaus in der Abtei. Die Schwestern dort.«
    Bei diesen Worten warf das Mädchen die Decke zurück und wollte aufstehen. »Ihr wart sehr freundlich zu mir. Ich will niemandem zur Last fallen. Darum gehe ich lieber.«
    Draka wurde blass. Ihre Augenlider flatterten. Schwankend legte sie eine Hand an die Stirn. »Mir ist übel.«
    »Leg dich wieder hin, Draka«, mahnte Rosa erschrocken. Liebevoll half sie dem Mädchen, das sich nicht widersetzte, zurück ins Bett. »Ich weiß, dass du Angst hast. Wir verraten niemandem, dass du hier bist. Versprochen. Nicht wahr, Anton?«
    Er nickte beruhigend.
    »Wir verstehen schon, weißt du«, fügte Rosa hinzu, während sie dem Mädchen das Haar aus dem Gesicht strich.
    Argwöhnisch musterte die Kleine ihre Gastgeber. Ihre Augen schossen hin und her. »Was versteht ihr?«
    »Wir wissen – oder glauben zu wissen –, was du bist.«
    »Wirklich?« Draka reagierte verwundert.
    »Du bist weggelaufen«, sagte Rosa sanft. »Wir schicken dich aber nicht zurück. Erst wenn du so weit bist.«
    »Weggelaufen«, wiederholte Draka. Seufzend sank sie auf ihr Kissen zurück. »Mein Kopf tut so weh. Was ist denn überhaupt passiert? Ich erinnere mich nicht.«
    »Gedächtnisverlust ist bei Kopfverletzungen nichts Ungewöhnliches«, teilte Rosa ihrem Mann leise mit. »Erzähl ihr, wie du sie gefunden hast.«
    »Es gab eine Explosion. Du lagst in den Trümmern eines leer stehenden Hauses«, berichtete Anton. »Das ganze Gebäude war zusammengebrochen, Dach, Wände, einfach alles. Eigentlich hättest du tot sein müssen. Warst du

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