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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Himmels muss nicht nur bewahrt werden, es muss verdient werden.«
    »Und die Kommunistische Partei hat es sich verdient?«
    »Wohl kaum. Sie hat nur so getan als ob. Aber diese Illusion ist inzwischen allzu offensichtlich. Sie hat sowohl ihre legalistischen Wurzeln als auch die konfuzianische Moral vergessen. Das Volk hat schon vor langer Zeit geurteilt, dass sie zur Regierung unfähig ist.«
    »Und jetzt haben Sie die Armee hinter sich geschart, um sie zu stürzen?«
    »Nicht ich, Herr Minister.«
    Durch das Fenster hörte man, dass ein Hubschrauber sich näherte.
    »Das ist Tang«, sagte Pau. »Endlich kommt er.«
    Malone saß gegen den Reifen des Range Rover gelehnt und rieb sich den Rücken. Er erinnerte sich deutlich an das, was letztes Jahr in Zentralasien geschehen war, als er und Tomas sich zum ersten Mal kampfbereit gegenübergestanden hatten. Damals hatte Stephanie gesagt:
    Viktor, falls Sie die freiberufliche Existenz jemals satt haben und nach einer festen Arbeit suchen, geben Sie mir Bescheid.
    Offensichtlich hatte Viktor sich das Angebot zu Herzen genommen.
    Er nahm es übel, dass Stephanie ihm nicht Bescheid gesagt hatte, freute sich aber, weil Ivan gewiss nicht wusste, dass Viktor für alle Seiten arbeitete.
    Das geschah diesem eingebildeten Arschloch recht.
    Auf der Straße herrschte wieder normaler Betrieb, die Einheimischen waren zu ihren Geschäften zurückgekehrt.
    »Das hat weh getan«, murmelte er. »Wie lange ist er schon weg?«
    Cassiopeia kniete sich neben ihn. »Fast eine Stunde.«
    Malone war nicht mehr schwindlig. Sein Rückgrat tat weh, doch ansonsten war alles in Ordnung mit ihm.
    Er richtete sich in die Hocke auf.

»Viktor sagte, wir sollten eine Stunde warten, bevor wir ihm folgten.«
    Er sah sie aufgebracht an. »Hat er sonst noch etwas gesagt?«
    »Dass der unfaire Trick ihm leidtut.«
    Er guckte noch immer wütend.
    »Und dass wir ihm vertrauen sollen.«
    »Ja, klar.«
    »Ich glaube, er versucht uns zu helfen.«
    »Cassiopeia, ich habe keine Ahnung, was dieser Mann versucht. Wir wissen, dass die Russen Sokolov zurückhaben wollen, aber dir muss klar sein, dass sie ihn notfalls töten werden, um ihn von den Chinesen oder den Amerikanern fernzuhalten.«
    »Wenn Stephanie Viktor engagiert hat, wird sie nicht wollen, dass Sokolov stirbt.«
    »Unterschätze sie nicht. Sie braucht ihn lebendig, aber sie will auch nicht, dass die Chinesen ihn haben.«
    »Stephanie wusste wahrscheinlich, dass ich gefoltert wurde, ist dir das klar?«, wollte sie wissen. »Viktor war ihr Mann.«
    »Nein, das wusste sie nicht. Sie sagte mir, davon, dass Viktor dich geschnappt hat, hätte sie erst erfahren, nachdem er Kontakt mit mir aufgenommen hat. Ich habe ihr von der Folter berichtet.«
    Er sah die Frustration in ihren Augen. Er empfand es genauso.
    Sie erzählte ihm von den Pakistanis, die Tang involviert hatte und die sie im Gebirge erwarteten.
    Er zwang sich aufzustehen. »Ich versuche mein Glück.« Er blickte sich um. »Wir müssen den Weg in die Berge finden.«
    »Das ist kein Problem.«
    »Lass mich raten. Viktor hat dir den auch erklärt.«
    74
    Tang betrat den Haupthof. Aus Lücken im Pflaster wuchsen immergrüne Pflanzen, die während der Ming-Dynastie eingesetzt worden waren. Die gewaltigen Tore, die ihm immer so vorgekommen waren, als könnten nur Riesen sie bewegen, standen offen. In ihre Flügel waren uralte Bilder geschnitzt, die von Abenteuern rauer Menschen erzählten. Die Steinplatten unter seinen Füßen waren vor Jahrhunderten gelegt worden, und in viele waren Gedichte eingemeißelt, die dem glasierten Bauwerk in der Mitte des Hofs seinen Namen gaben – Huan yong ting, Von Liedern umschlossener Pavillon. In einem sorgfältig angelegten Bach floss das Wasser unter mehreren bogenförmigen Holzbrücken hindurch.
    Über jedes der mehrstöckigen Gebäude, die den Hof umschlossen, ragte der nach oben geschwungene Dachrand hinaus. An den Ecken glänzten schlanke Holzsäulen, die mit Schichten von roter Farbe lackiert waren wie Glas. Seit Jahrhunderten lebten hier Brüder, durch eine Hierarchie geschieden, die durch Alter und Status definiert war. Dieser Ort, der einmal frei von Elektrizität gewesen war und eher für Vögel denn für Menschen geeignet schien, war von der Ba in ein Heiligtum verwandelt worden.
    Der Hubschrauber war wieder weggeflogen.
    Nur Tangs Schritte, das Plätschern des Wassers und das metallische Klingeln von Glöckchen störten die heitere Stille.
    Zwei Brüder

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