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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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schienen Gefahren für Tangs Plan zu erwachsen. Da waren Jin Zhao. Lev Sokolov. Und Ni Yong.
    Und jetzt das.
    Er starrte die Uhr in seiner Hand an.
    Er wusste genau, wem sie einmal gehört hatte.
    11
    Cassiopeia trat von dem Mann weg, der noch immer auf dem Boden lag, und näherte sich der Tür. Endlich war sie in der Offensive! Sie würde jeden erschießen, der sich zwischen sie und die Freiheit stellte.
    Vorsichtig spähte sie in die enge Diele. Zwei Meter entfernt stand die Toilettentür halb offen. Eine weitere Tür auf der anderen Seite der Diele war geschlossen. Der Korridor endete in einer hell erleuchteten Eingangshalle.
    Sie trat aus ihrer Zelle.
    Die Wände hatten einen schmuddeligen rosa Farbton, und die Gipsdecke konnte einen Anstrich vertragen. Es war eindeutig ein Haus. Ein Mietshaus. Es lag mit Sicherheit abgelegen und hatte praktischerweise eine fensterlose Kammer unter einer Treppe.
    Sie trug noch immer die Jeans und die Bluse von vor zwei Tagen. Die Jacke hatte man ihr gleich am ersten Tag abgenommen. Interessanterweise hatte man ihr aber Geldbörse und Pass gelassen. Alles roch nach Schweiß, und eine heiße Dusche wäre nicht schlecht gewesen. Andererseits wurde ihr ganz übel bei dem Gedanken, dass wieder Wasser über ihr Gesicht fließen könnte.
    Sie ging ganz vorsichtig und trat nur leicht auf, die Waffe in der Hand, den Finger am Abzug.
    Am Ende des Ganges näherte sie sich der Haustür, doch dann hörte sie ein leises Gemurmel und verharrte.
    Sie blieb stehen und lauschte.
    Jemand redete. Gleich darauf herrschte wieder Stille. Erneut wurde geredet. Als unterhielte sich jemand am Telefon. Sie lauschte wieder und war sich jetzt sicher, dass sie nur eine einzige Stimme hörte. Sie entschied, dass der Drecksack ihr ebenfalls etwas schuldig war. Zu einem großen Teil hatte sie ihre Wut bereits an dem Mann ausgelassen, der hinten in der Zelle lag, da konnte sie die Angelegenheit auch zu Ende bringen.
    Sie stellte fest, dass die Stimme aus einem weiteren kurzen Flur kam, der vor einer nur angelehnten Tür endete. Bevor sie sich dort hinwagte, schlich sie zu einem der Fenster und schaute hinaus. Nichts als Bäume und Weiden. Irgendwo auf dem Land. Sie war im Kofferraum eines Wagens gefesselt und mit verbundenen Augen hierhertransportiert worden. Die Fahrtzeit hatte sie auf eine halbe Stunde geschätzt. In Anbetracht von Antwerpens Lage bedeutete das, dass sie sich sowohl in Belgien oder Holland als auch in Frankreich befinden konnte.
    Draußen parkte ein dunkler Toyota. Sie fragte sich, ob die Schlüssel vielleicht im Zündschloss steckten oder sich bei einem ihrer Entführer befanden.
    Die gedämpfte Stimme sprach weiter ins Telefon.
    Eigentlich konnte sie die Abgeschiedenheit, für die diese Leute praktischerweise gesorgt hatten, ruhig ausnutzen. Sie musste herausfinden, für wen ihre Entführer arbeiteten. So fand sie vielleicht eine Spur zu Sokolovs verschwundenem Sohn. Ihn zu finden war das Einzige, was sie interessierte. Gott sei Dank hatte sie vorausschauend gehandelt und Cotton in die Sache hineingezogen. Sonst wäre sie schon tot und der Junge für immer verloren.
    Sie blieb vor der Tür stehen und hielt den Blick auf den senkrechten Lichtstreifen geheftet, der aus dem Zimmer dahinter fiel.
    Etwas an dieser Stimme kam ihr bekannt vor.
    Sie hatte keine Ahnung, wie viele Leute sich in dem Raum vor ihr befanden, aber das war ihr scheißegal. Ihre Nerven flatterten noch immer. Sie war mit ihrer Geduld am Ende.
    Sie war erschöpft, hungrig und stinksauer.
    Sie umklammerte ihre Waffe, stellte den linken Fuß fest auf den Boden und trat mit dem rechten Absatz gegen das Holz.
    Die Tür flog nach innen auf und krachte gegen die Wand.
    Sie machte einen Satz nach vorn und sah sofort, dass sich nur ein einziger Mann in dem Raum befand. Er sprach in ein Handy.
    Ihr Eindringen schien ihn nicht im Geringsten zu überraschen.
    Vielmehr ließ er einfach nur das Handy zuschnappen und sagte: »Wurde allmählich auch Zeit.«
    Sie starrte das Gesicht an, als gehörte es einem Geist.
    Und so war es in gewisser Hinsicht auch.
    Malone hatte bisher noch nie gehört, dass jemand in einem Gespräch tatsächlich das Wort Eunuche verwendete.
    »Eunuche wie kastrierter Mann?«, fragte er.
    »Gibt es andere Sorte?«, fragte Ivan zurück. »Das sind widerliche Leute.« Er breitete seine kurzen Arme aus. »Sie legen sich hin, machen die Beine breit, schnipp-schnapp, alles ist weg.« Er hob einen Finger. »Und machen keinen

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