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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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ist aus dem Schneider«, beharrte Meyer. »Die Verwaltung bestätigt das auch.«
    »Natürlich bestätigen die das«, brüllte Hartmann. »Das sind Bremers Leute! Das sind die, die Olav …«
    Er brach ab, offenbar war ihm etwas eingefallen.
    »Ja?«, hakte Lund nach.
    »Ich habe nichts mehr zu sagen. Wenn das alles war, würde ich jetzt gern gehen.«
    »Nein«, sagte Brix. »Sie hatten Ihre Chance. Sie hätten sie nutzen sollen.«
    Sie gingen zu dritt in Lunds Büro. Brix war dafür, Beschuldigungsgründe zusammenzustellen und sie sofort dem Staatsanwalt vorzulegen. Lund setzte sich auf die Kante ihres Schreibtischs und versuchte nachzudenken.
    »Der Staatsanwalt wird mehr sehen wollen – Blut, Speichel, Sperma, so was. Das können wir ihm nicht bieten. Ich finde, wir sollten noch warten. Und möglichst noch mehr Beweise sammeln. Ihn zu verhaften, bringt gar nichts. Fluchtgefahr besteht ja nicht.«
    »Wir können ihn ins Gefängnis stecken«, sagte Brix. »Da wird er schon gesprächiger werden.«
    »Nein, das wäre falsch«, beharrte Lund. »Als ich mit ihm geredet hab, war er der Meinung, Nanna sei in der Wohnung umgebracht worden.«
    »Ja, und?«
    »So war’s ja nicht. Sie ist zwei Tage später durch den Wald gehetzt worden. Und in dem Auto ertrunken. Wer das getan hat, muss sie schreien gehört haben. Er hat sie gefesselt. In den Kofferraum gelegt.«
    »Das war nur ein Trick von Hartmann«, sagte Meyer.
    »Wir müssen an die Presse denken«, fuhr Lund fort.
    Meyer nahm den Telefonhörer ab und verlangte den Staatsanwalt.
    »Wir können uns keinen Fehler mehr leisten, Brix. Denken Sie an den Lehrer. Sie haben gehört, was die Anwältin gesagt hat. Wenn wir das versieben, zerreißt sie uns in der Luft.«
    Sie machte eine Kunstpause.
    »Und dann muss nicht nur Buchard den Hut nehmen.«
    Wieder im Vernehmungsraum.
    »Wir kriegen einen Durchsuchungsbeschluss für Ihr Haus«, sagte Meyer. »Wenn da irgendwas ist, finden wir’s. Wir brauchen auch Zugang zu Ihrem Büro und Ihrem Wagen. Ihren Anruflisten. Ihren Bankkonten. Ihrer E-Mail.«
    Er grinste.
    »Sie können nicht nach Hause zurück. Vielleicht probieren Sie’s mal damit, auf der Straße zu schlafen? Auf Tuchfühlung mit Ihren Wählern, hm?«
    »Sehr witzig«, murmelte Hartmann.
    »Sie haben einen Keller und im Garten ein Sommerhaus », fuhr Meyer fort. »Dafür brauche ich die Schlüssel, sonst müssen wir die Türen aufbrechen. Und Sie müssen Ihren Pass abgeben.«
    »Heißt das, mein Mandant kann gehen?«, fragte die Anwältin.
    »Na, zwei Beine hat er doch, oder?«
    Hartmann griff in sein Jackett und warf einen Schlüsselbund auf den Tisch.
    »In einer halben Stunde haben Sie meinen Pass.«
    Lund betrachtete die Schlüssel.
    »Muss ja sehr wichtig sein.«
    »Was?«
    »Was immer es ist, wofür man so …« Sie nahm den Schlüsselbund in die Hand und schüttelte ihn. »… viele Schlüssel braucht.«
    »Es ist mein Leben. Nicht Ihres. Und auch nicht das von jemand anders. Sondern meins.«
    Dann ging er mit der Anwältin und Brix hinaus. Lund zog einen Schnellhefter für die Parteiwohnung hervor.
    »Ich fahre in die Store Kongensgade. Hast du die Nummer vom Hausmeister?«
    Zum ersten Mal an dem Abend war sie mit Meyer allein.
    »Was zum Teufel war das in Hartmanns Haus?«, fragte er. »Mann, Lund. Was hast du dir denn dabei gedacht?«
    Sie wollte die Unterlagen durchsehen, um die Nummer selbst rauszusuchen.
    »Du redest von nichts anderem als von Hartmann. Wie verkorkst er ist und so. Und nach fünf Minuten lässt du ihn vom Haken.«
    Lund fand die Nummer.
    »Was hast du denn jetzt wieder vor? Warum sagst du’s mir nicht?«
    Sie steckte den Hefter in ihre Tasche und ging hinaus.
    »Die Presse weiß schon, dass sie dich noch einmal vernommen haben«, sagte Weber.
    »Holck und die Allianz?«, fragte Hartmann.
    »Die diskutieren noch«, berichtete Skovgaard.
    Hartmann zog seinen Mantel aus.
    »Bremer will wissen, ob wir die Debatte morgen absagen sollen. Was soll ich ihm sagen?«
    »Wir sagen überhaupt nichts ab.«
    Er trug noch immer das Hemd mit dem Rotweinfleck.
    »Rie?«
    Sie wich seinem Blick aus.
    »Hab ich noch ein sauberes Hemd? Kann mir irgendwer ein sauberes Hemd besorgen?«
    Sie rührte sich nicht.
    »Tut mir leid, dass ich es nicht länger verheimlichen konnte, Troels. Die haben sich irgendwie meine Anruflisten beschafft. Ich konnte beim …«
    Er versuchte in ihrem Gesicht zu lesen. Trauer? Verlegenheit? Ärger darüber, dass er das überhaupt von

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