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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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nickte.
    »Warum sagen Sie’s mir dann nicht gleich?«
    »Es gibt nichts zu sagen. Ich habe gearbeitet. Ich wurde dafür bezahlt.«
    »Geht’s nicht doch noch ein bisschen genauer?«
    »Keine Zeit.«
    Er stand auf, durchquerte den Raum und ging auf den Flur hinaus. Lund steckte ihren Notizblock ein und sah ihm von der Tür aus nach. Er stand ein Stück entfernt im Schatten eines Mauerbogens. Telefonierte schon. Und zitterte.
    Vagn Skærbæk machte wieder Telefondienst. Theis Birk Larsen nahm keine Anrufe entgegen.
    »Um Himmels willen«, maulte Skærbæk, als er aufgelegt hatte. »Da sind vielleicht Spinner dabei.«
    »Zieh den Stecker raus«, sagte Birk Larsen.
    »Und wenn es ein Kunde ist?«
    Der große Mann ging hinüber und riss das Kabel aus der Wand.
    »Zwei Wagen nach Valby, einen davon fährst du.«
    Pernille kam herunter. Sie hatten am Morgen kaum miteinander geredet.
    »Aus dem Ausflug mit den Jungs wird nichts«, sagte sie.
    »Warum nicht?«, fragte ihr Mann.
    »Der Bestatter hat angerufen. Ich muss den Grabstein ansehen. Ob alles stimmt.«
    Birk Larsen schloss die Augen und sagte nichts.
    »Ich weiß nicht, wie lange …«, begann sie.
    »Die Jungs freuen sich aber so drauf …«
    »Ich kann nicht!«
    Er sah Skærbæk an.
    »Ich spring für dich ein, Theis. Kein Problem.«
    »Ja«, sagte Birk Larsen. »Dann nehm ich die Jungs. Klar.«
    Er gab ihm den Schlüssel des Transporters.
    »Such dir jemanden, Vagn. Zahl das Doppelte, wenn’s sein muss. Pernille?«
    Er sah sich in der Garage um. Pernille war schon zur Tür hinaus.
    Es war frostig auf dem Spielplatz, dem Sammelpunkt für die Pfadfinder-Ausflüge. Doch es waren keine Kinder auf den Rutschen und den Reifenschaukeln. Nur eine Frau, die er kaum kannte, stand da und sah lächelnd zu, wie die Jungs in ihren blauen Uniformen angelaufen kamen, aufgeregt, voller Vorfreude. Sie sprangen in die Reifen und fingen an zu schaukeln. Birk Larsen ging zu der Frau und sah sich um.
    »Wir sind spät dran. Entschuldigung.«
    »Schon gut. Ich hab bei Ihnen angerufen. Es hat sich niemand gemeldet.«
    Birk Larsen ließ den Blick über den verlassenen Spielplatz schweifen.
    »Hier ist doch der Treffpunkt, oder …?«
    »Ja, aber …«
    Diesen Blick kannte er inzwischen schon. Er war ihm schon öfter begegnet. In der Schule. Beim Einkaufen. Es war eine distanzierte, verlegene Art von Mitgefühl.
    »Sie haben meine Nachricht nicht abgehört?«
    Es gab etwas, was sie nicht sagen wollte. Sie wäre am liebsten weggelaufen, irgendwohin, nur um nicht hier bei ihm und den Jungs sein zu müssen.
    »Nein.«
    »Der Ausflug wurde heute Morgen abgesagt.«
    »Abgesagt?«
    »Ich war dafür, ihn durchzuführen.«
    Er stand da mit seiner schwarzen Mütze und seiner schwarzen Jacke und kam sich dumm und begriffsstutzig vor. Die Jungs wurden laut, fingen an zu streiten.
    »Warum wurde er abgesagt?«
    Sie suchte nach einer Antwort.
    »Zu viele Leute haben sich wieder abgemeldet.«
    Er sah sie an, ohne etwas zu sagen.
    »Viele haben gestern den Bericht im Fernsehen gesehen. Sie fanden es im Moment nicht so günstig.«
    Birk Larsen beobachtete die beiden Jungs auf den Reifenschaukeln, fuhr Anton an, er solle besser aufpassen.
    »Warum?«, fragte er. »Was haben wir denn getan?«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte die Frau. »Alle fühlen mit Ihnen. Aber sie meinen eben …«
    »Die Jungs haben sich so auf den Ausflug gefreut.«
    Sie machte ein Gesicht, als wäre sie an allem schuld. Ihm tat es leid, dass er ihr ein schlechtes Gewissen machte. Immerhin hatte sie den Mut gehabt, zu kommen und es ihm zu sagen.
    »Ich weiß. Und wir holen ihn auch nach, versprochen.«
    »Wann?«
    »In ein paar Wochen. Ich weiß nicht. Wenn sich …«
    »Anton! Emil!«, rief er.
    Sie hielten inne und sahen herüber.
    »Kommt, wir gehen.«
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte die Frau.
    »Ja.«
    Anton kam angerannt, immer der Erste, der etwas sagte.
    »Wann kommen denn die anderen Kinder, Papa?«
    »Der Ausflug fällt aus«, sagte Birk Larsen. »Oma und Opa wollen euch sehen. Also kommt.«
    Er brachte sie zu Pernilles Eltern und fuhr wieder nach Hause. Vagn Skærbæk hatte einen Aushilfsfahrer gefunden. So war das in der Branche. Es gab immer jemanden, der mal für einen Tag einspringen konnte. Birk Larsen arbeitete nicht gern mit Fremden. Er zog Leute vor, die er kannte. Aber man konnte es sich nicht immer aussuchen. Skærbæk war noch im Lager und verlud Kisten. Pernille war noch nicht zurück.
    »Was ist mit

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