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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Sportunterricht?«
    »Niemand, nicht vor Montag. Und niemand hat die Schlüssel gefunden. Oder was anderes.«
    Sie gingen durch den Gang auf den Eingangsbereich zu.
    »Was wissen wir über das Mädchen?«
    Meyer ging seine Notizen durch.
    »Top-Schülerin, gute Noten, sehr beliebt. Hübsch. Die Lehrer haben sie gefördert. Die Jungs wollten mit ihr in die Kiste.«
    »Hat sie sie gelassen?«
    »Nur Oliver Schandorff, und mit dem hat sie vor einem halben Jahr Schluss gemacht.«
    »Drogen?«
    »Nichts. Auch kaum Alkohol. Ich hab ein Foto von der Party. Nach halb zehn hat sie keiner mehr gesehen.«
    Lund schaute auf den Abzug, den Meyer in der Hand hielt. Nanna mit glänzender blauer Perücke und schwarzem Hexenhut, neben ihr Lisa Rasmussen. Beide lächelnd, Lisa wie ein Teenager, Nanna eher …
    »Wirkt sehr … erwachsen«, bemerkte Meyer.
    »Soll heißen?«
    »Soll heißen … dass sie sehr erwachsen wirkt. Vor allem neben ihrer Freundin.«
    Er zog noch ein Foto hervor. Wieder Nanna und Lisa, vielleicht einen Moment davor oder danach. Lisa mit dem Arm um Nanna, die in die Kamera grinste, diesmal mit offenem Mund. Lund betrachtete die Perücke und den Hut.
    »Ein solcher Aufwand für eine Fete, und dann geht sie schon so früh weg?«
    »Ja. Komisch, oder?«
    Lund schaute den Gang entlang, musterte die Schließfächer und die Poster an den Wänden. Meyer wedelte mit seinem Notizbuch.
    »Irgendwelche Antworten?«, fragte sie ihn.
    »Nein. Aber Fragen, Lund. Ist doch schon mal was für den Anfang.«
    Sie gingen mit Lisa Rasmussen in ein leeres Klassenzimmer. Lunds erste Frage.
    »Lisa, du hast uns nicht gesagt, dass sich Oliver und Nanna auf der Tanzfläche gestritten haben. Warum nicht?«
    Teenager-Schmollen, dann: »Ich fand das nicht so wichtig.«
    Meyer sah sie aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Deine beste Freundin wurde vergewaltigt und ermordet, und du fandest das nicht so wichtig?«
    Sie würde nicht weinen. Heute war Feindseligkeit gegen Polizisten angesagt.
    »Das ist ziemlich vielen aufgefallen.«
    »Wir haben getanzt. Dann kam Oliver. Es war kein Riesendrama.«
    Lund lächelte sie an.
    »Oliver hat einen Stuhl durch die Gegend geworfen.«
    Nichts.
    »War Nanna betrunken?«
    Mit lauter werdender, quengelig näselnder Stimme sagte sie: »Neiiiin.«
    »Aber du, oder?«, fragte Meyer.
    Schulterzucken.
    »Ein bisschen. Na und?«
    »Warum waren sie nicht mehr zusammen?«
    »Weiß ich nicht.«
    Er beugte sich über den Tisch und wiederholte ganz langsam: »Warum … waren … sie …«
    »Sie fand ihn so unreif! Wie ein Kind.«
    »Warum hast du dann gedacht, sie wär am Wochenende bei ihm?«
    »Ich hab’s gehofft, weil ich sie nirgends finden konnte.«
    Lund übernahm.
    »Mhm. Worum ging’s bei dem Streit?«
    »Oliver wollte mit ihr reden, aber sie hatte keine Lust.«
    »Und kurz darauf ist sie gegangen. Wo war Oliver zu diesem Zeitpunkt?«
    »Hinter der Bar. Er hatte Dienst.«
    »Das weißt du genau?«
    »Ich hab ihn gesehen.«
    Meyer schob ein Blatt Papier über den Tisch, ohne Lisa aus den Augen zu lassen.
    »Das hier war die Liste für den Bardienst«, sagte Lund. »Sein Name steht nicht drauf. Außer dir kann sich niemand erinnern, dass er an der Bar gearbeitet hat.«
    Sie schaute nicht auf die Liste. Biss sich nur auf die Lippe wie ein Kind.
    »Was hatte sie an?«, fragte Meyer.
    Sie überlegte.
    »Einen Hexenhut mit einer Schnalle. Eine blaue Perücke. Und einen Besen hatte sie. Aus Reisig. Und so ein schlabbriges Partykleid mit …«
    »Es war kalt draußen, Lisa«, unterbrach sie Meyer. »Hast du’s nicht merkwürdig gefunden, dass sie so wenig anhatte?«
    »Wahrscheinlich hatte sie noch eine Jacke im Klassenzimmer.«
    »Dann wäre sie nach oben gegangen«, sagte Lund.
    »Ist sie aber nicht«, warf Meyer ein. »Sie ist die Treppe runter. Das hat Lisa beim ersten Mal gesagt.« Er schaute sie an. »Nach unten, stimmt’s?«
    »Nach unten«, murmelte das Mädchen.
    »Wie ist sie dann an ihre Jacke gekommen?«, fragte Lund.
    »Ja.« Meyer setzte ihr jetzt zu. »Wie?«
    »Ich weiß ja nicht, ob sie eine Jacke dabeihatte. Da waren so viele Leute …«
    Lisa Rasmussen verstummte, rot im Gesicht, schuldbewusst. Meyer sah sie forschend an.
    »Ich dachte, du würdest heute nicht weinen, Lisa. Warum ist es auf einmal so schwer?«
    »Gib zu, du weißt nicht, wann sie gegangen ist und ob Oliver ihr gefolgt ist«, sagte Lund.
    »Du lügst doch!«, schrie Meyer. »Hat Oliver den Autoschlüssel gefunden? Hat er Nanna

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