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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Hartmann dazwischen. »Beruhige dich.«
    »Beruhigen soll ich mich? Beruhigen?« Er zeigte auf die Tür. »Ich arbeite seit zwanzig Jahren hier. Und sie verkauft Waschpulver, kommt dann hierher und meint nach zehn Minuten, sie weiß über alles Bescheid.«
    »Morten!« Hartmann brachte ihn zum Schweigen. »Es reicht.«
    »Ja, Troels. Es reicht.« Weber nahm seine Aktentasche. Stopfte mit zitternden Händen seine Papiere hinein. »Machen wir uns doch nichts vor. Wenn dieser Wahlkampf von eurem Bett aus geführt werden soll, dann ist hier kein Platz mehr für mich …«
    Hartmann stürzte vor, wutentbrannt, hielt ihm die Faust vors Gesicht.
    »Es interessiert mich nicht, wie lange du schon hier bist. So redest du nicht mit mir. Raus hier. Geh nach Hause.«
    Und das tat Weber. Keine langen Reden mehr. Keine Beleidigungen mehr. Nahm seine Tasche und ging. Rie Skovgaard schaute zu. Als Weber weg war, bedankte sie sich.
    »Ich hätte trotzdem auf ihn hören sollen«, sagte Hartmann. »Oder?«
    »Schon möglich.«
    Sie kamen aus Ørebro zurück.
    »Wir müssen seine Vergangenheit durchleuchten«, sagte Lund. »Er war nicht immer Lehrer. Wir müssen den Schrebergarten und sein Alibi überprüfen.«
    Sie holte den Beweisbeutel hervor.
    »Und das hier muss ins Labor. In seiner Wohnung stand eine Flasche mit Äther. Ich hab die Marke notiert. Stell fest, ob er mit dem übereinstimmt, der bei dem Mädchen gefunden wurde.«
    Meyer war unzufrieden. Zur Abwechslung einmal.
    »Wenn du so viele Beweise hast, warum haben wir dann nicht gewartet, bis er nach Hause kommt? Jetzt kann er das ganze Zeug wegschaffen.«
    Ihr Handy klingelte. Hartmann war jetzt darin gespeichert. Sie sah seinen Namen auf dem Display.
    »Es ist Poster-Boy. Sprich du mit ihm. Wahrscheinlich will er sich beschweren.«
    »Da wär er nicht der Einzige, Lund. Wann geht dein Flieger morgen? Soll ich euch nach Kastrup bringen?«
    Gutenachtgeschichten. Pernille las vor. Die Jungs im Schlafanzug, mit der Brust an die weiche Daunendecke gelehnt, die Ellbogen auf dem Bett, mit den Füßen wackelnd.
    »Ist Nanna im Sarg?«, fragte Anton, als sie das Buch zuklappte.
    Pernille nickte, versuchte zu lächeln.
    »Wird sie jetzt ein Engel?«
    Eine lange Pause.
    »Ja. Das wird sie.«
    Helle, verstörte Gesichter sahen sie an.
    »Morgen sagen wir Nanna auf Wiedersehen. Dann …«
    »Die Kinder in der Schule sagen so Sachen.«
    Antons Füße bewegten sich ein wenig schneller.
    »Was für Sachen?«
    »Dass sie jemand getötet hat.«
    »Und dass da ein Mann war, der was Schlimmes gemacht hat«, ergänzte Emil.
    »Wer sagt das?«
    »Welche aus meiner Klasse.«
    Sie nahm die Hände der Jungs, drückte sanft die kleinen Finger, sah in ihre glänzenden Augen. Wusste nichts zu antworten. Fünf Minuten später lagen sie zugedeckt im Bett und waren still. Sie hörte Theis unten, ging hinunter. Die Garage war mit Möbeln vollgestellt. Gemietete Tische und Stühle. Er stapelte sie, räumte sie um, packte mit einer Hand mehr, als die meisten Männer es mit beiden konnten.
    »Die Jungs wollten dir gute Nacht sagen.«
    Er wuchtete einen Tisch durch den Raum.
    »Ich musste hier weitermachen.«
    »In der Schule wird geredet.«
    Nichts. Pernilles Hand wanderte an ihren Hals.
    »Ich hab ihnen gesagt, es war der schwarze Mann.«
    Ein Gittertisch. Noch mehr Stühle.
    »Theis. Ich weiß nicht, ob es so gut ist, sie zur Beerdigung mitzunehmen. Ich meine …«
    Er hörte nicht zu, drehte sich nicht zu ihr um.
    »Sie sollten sich natürlich verabschieden. Aber da sind so viele Leute.«
    Ein Karton mit Plastiktellern und Besteck. Er wischte sich die Stirn.
    »Ich weiß nicht, wie wir beide …«
    Er brachte den Tisch, den er von rechts nach links getragen hatte, wieder an den alten Platz zurück.
    »Würdest du bitte damit aufhören?«
    Er stellte den Tisch ab, sah sie schweigend an. In der Brusttasche seines blaukarierten Hemdes klingelte das Handy.
    Vagn Skærbæk.
    »Morgen erfahre ich mehr von Jannik«, sagte er. »Seine Frau hat noch nichts Neues gehört. Ich versuch’s weiter.«
    »Okay.«
    »Soll ich heute Abend noch rüberkommen und helfen?«
    »Nein. Bis morgen dann.«
    Als er das Telefongespräch beendete, war Pernille weg. Er sah sie noch die Treppe hinaufgehen. Dann fuhr er fort, Tische und Stühle aufzustellen.
    Mark wirkte beschwingt. Als witterte er eine Chance.
    »Also, wenn wir nicht fahren …«
    »Wir fahren, Mark. Bengt gibt eine Housewarming-Party.«
    Ihre Mutter bügelte. Lund

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