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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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Ein Armeeschwimmbad vielleicht. Ein gutaussehender Mann. Sportlich, muskulös. Ein Kalender. Ein Stundenplan. Vom Schlafzimmer ging es ins Bad. Lund warf einen Blick hinein. Neues Waschbecken, neue Toilette. Ein weiteres Zimmer. Auf einem Schild an der Tür stand »Kinderzimmer«. Es war dunkel. Gerade noch genug Licht von der Straße. In der Ecke allerlei Kram. Männerspielzeug. Ein Sportdrachen. Ein Rennboot. Am Fenster ein Paar Herren-Wanderstiefel. Sie hob sie auf, besah sich die Sohle, spürte dort Erde, verrieb sie zwischen den Fingern. Dachte an den Kanal und den Wald. Nicht weit von Dragør. Auf einem umgedrehten Karton stand eine Flasche. Weißes Etikett, braunes Glas. Lund nahm sie in die Hand, machte sich eine Notiz.
    »Die Toilette ist dort«, sagte eine Stimme hinter ihr.
    Sie stellte die Flasche zurück. Den Beutel mit dem Band steckte sie ein.
    »Danke«, sagte Lund und ging geradewegs in den Flur zurück. Dann mit Meyer hinaus.
    Rektorin Koch saß in Hartmanns Büro, Rie Skovgaard und Morten Weber hörten zu.
    »Die Polizei verdächtigt einen unserer Lehrer«, sagte sie. »Sie müssen mir sagen, wie ich mich verhalten soll.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Hartmann.
    »Die haben mich eben angerufen. Und Fragen gestellt. Sie scheinen zu wissen …«
    »Was? Wir haben doch mit der Polizei vereinbart, dass sie zuerst uns informieren.«
    »Irgendetwas scheinen sie jedenfalls zu wissen.« Sie wand sich. »Ich will nicht, dass noch mehr Schaden angerichtet wird. Wir hatten schon genug Negativreklame. Soll ich den Lehrer suspendieren?«
    »Haben sie denn jemanden zum Verhör einbestellt?«
    »Das haben sie vor. Einen ganz bestimmten Lehrer. Es gab da mal einen Vorfall …«
    »Was für einen Vorfall?«, unterbrach Skovgaard. »Ich habe mir die Personalakten angesehen. Da stand nichts davon drin.«
    »Damals wurde nichts bewiesen«, beharrte Koch. »Aber es stand in der Akte. Ich hab es selbst reingeschrieben. Ein Mädchen, ein dummes Ding, hatte sich da irgendeinen Unsinn ausgedacht. Der Lehrer war unschuldig, da bin ich mir sicher. Die Polizei geht der Sache nur nach, weil er Kontaktlehrer von Nanna war.«
    »Dann interessieren die sich also deshalb für ihn?«
    »Was für einen Grund könnten sie sonst haben?«
    Keine Antwort. Koch sah die beiden an.
    »Ich habe jedenfalls meine Pflicht getan und Ihnen die Situation geschildert. Es ist Ihre Verantwortung, wenn die Polizei oder die Presse kommt und …«
    Hartmann winkte ab. »Keine Sorge«, sagte er. »Sagen Sie mir den Namen des Lehrers, dann rede ich mit der Polizei. Das Ganze hat bestimmt nichts zu bedeuten.«
    Er griff nach einem Kugelschreiber.
    »Er heißt Rama. So nennen wir ihn. Sein voller Name ist Rahman Al Kemal.«
    Sie buchstabierte. Hartmann schrieb. Hielt inne.
    »Der Mann ist Lehrer in Frederiksholm?«
    »Das sag ich doch.«
    »Und die Polizei hat nach ihm gefragt?«
    Ein ungeduldiger Seufzer.
    »Ja. Deswegen bin ich hier.«
    Er sah Skovgaard an. Sie runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Koch.
    »Nein, nein, ich wollte nur sichergehen. Würden Sie …?« Er sah sie an. »Würden Sie bitte einen Augenblick draußen warten? Trinken Sie doch eine Tasse Kaffee. Ich bin gleich bei Ihnen.«
    Er schloss die Tür. Skovgaard stand auf.
    »Was soll denn das?«, fragte Weber.
    »Vor einer halben Stunde habe ich einem aus unserem Pilotprojekt die Hand geschüttelt, in dem Jugendclub«, sagte Hartmann. »Der Mann hieß Rama.«
    »Was?« Weber sah Skovgaard wütend an.
    »Er hat einen Lehrer aus dieser Schule getroffen? Und du wusstest das nicht?«
    »Auf der Liste stand kein Lehrer. Ich habe jede Akte einzeln durchgesehen. Troels hätte sich doch nie mit dem Mann im selben Raum aufgehalten, wenn ich geahnt hätte, dass da was nicht stimmt.«
    »Da stimmt allerdings was nicht!«, rief Weber.
    »Jede einzelne Akte, Morten!«
    Hartmann beobachtete die beiden, hin und her gerissen, wollte nicht Partei ergreifen.
    »Wer hat dir die Akten gegeben?«, wollte Weber wissen.
    Skovgaard schimpfte leise vor sich hin.
    »Ein Beamter aus der Verwaltung.«
    Weber warf verärgert die Hände hoch.
    »Was hab ich gesagt?«
    »Ich hab die Akten bekommen. Ich hab sie durchgesehen. Was hätte ich denn noch tun sollen? Was …«
    Weber war aufgesprungen, zornrot im Gesicht.
    »Mit mir reden, Rie!«, schrie er. »Mich ab und zu mal was fragen! Statt herzugehen und zu tun, was dir gerade in dein hohles Köpfchen kommt …«
    »Morten«, ging

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