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Das verdrehte Leben der Amélie

Das verdrehte Leben der Amélie

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Desjardins
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zurück, weil ich meinen Rucksack und/oder meinen Schlüssel oder das Zähneputzen vergessen habe, dann verlasse ich wieder das Haus und flitze zurück zur Bushaltestelle. Bing!
    7:50 Ich bin mal wieder in Panik aufgrund der Frage »Wird der Bus heute wirklich kommen?« Bing!
    7:52 Der Bus kommt ... wie immer zu spät. Bing!
    8:15 Ich komme in die Schule. Bing!
    8:20 Kat erzählt mir von Ham und all den wunderbaren Sachen, die sie gestern am Telefon zueinander gesagt haben. Bing!
    8:35 bis 12:10 Verschiedene Unterrichtseinheiten, wechselnd zwischen Mathe, Französisch, Englisch, Bio, Erdkunde, Kunst, Ethik. Bing!
    12:10 Ich esse mit Kat zu Mittag. Sie erzählt mir wieder von Ham und überlegt, was sie ihm heute Abend am Telefon sagen könnte (den genauen Gesprächsverlauf wird sie mir morgen früh berichten, gegen 8:20). Bing!
    13:15 bis 15:45 Verschiedene Unterrichtseinheiten, wechselnd zwischen Mathe, Französisch, Englisch, Bio, Erdkunde, Kunst, Ethik – ich weiß, ich wiederhole mich, aber hey, das ist Schule! Bing!
    15:50 Ich hole die Bücher aus meinem Fach, die ich für die Hausaufgaben brauche. Bing!
    15:55 Ich höre, wie Kat ein paar Mitschülerinnen von Ham erzählt. (Sie sucht sich gelegentlich andere Zuhörer, denn auch wenn sie «auf Wolke sieben schwebt«, ist sie doch anständig genug, mir nicht die gleiche Geschichte mehr als zweimal zu erzählen. Hmm. Sagen wir dreimal.) Bing!
    16:00 Während wir gemeinsam zur Bushaltestelle gehen, sagt Kat, dass wir heute Abend noch telefonieren. Bing!
    16:05 Kats Bus kommt. Bing!
    16:06 Ich bin mal wieder in Panik aufgrund der Frage»Wird der Bus wirklich kommen?« Während mich diese Sorge quält, tausche ich mit den anderen wartenden Mädchen ein Lächeln aus. Das besagt so viel wie: »Wir reden in der Schule zwar nicht miteinander, aber wir teilen das gleiche Schicksal, auf diesen Bus zu warten, von daher ...« Dann wenden wir den Blick wieder ab, um sicherzugehen, dass wir uns nicht anfreunden müssen. Ich frage mich, ob sie auch Angst haben, ob der Bus wirklich kommt. Bing!
    16:07 Mein Bus kommt ... wie immer zu spät. Bing!
    16:30 Daheim. Bing!
    17:30 Meine Mutter kommt nach Hause und regt sich auf, weil das Haus ein Saustall ist. (Ich frage mich, warum sie sich derart darüber aufregt, es ist doch immer so.) Sie fragt, warum ich nichts getan habe, seit ich aus der Schule zurück bin, und ich sage ihr, dass ich einen superanstrengenden Tag hatte. Bing!
    17:35 Ich räume auf, während sie das Essen macht. Bing!
    18:20 Meine Mutter will, dass ich das Geschirr in die Spülmaschine räume. Bing!
    18:30 bis 19:30 Ich mache Hausaufgaben. Bing!
    18:30 bis 19:30 Meine Gedanken kreisen um die Schule: Werde ich die Prüfungen bestehen? Verhält sich mein Gehirn gemäß der schulischen oder der menschlichen Evolution? Was kann ich tun, um im Unterricht nicht mehr auf dem Mond zu sein? Bing!
    19:35 Kat ruft an, um mir zu sagen, dass sie Ham anrufen wird (und noch andere Dinge, aber eigentliches Ziel ihres Anrufs ist, von ihm zu reden). Bing!
    20:00 bis 21:30 Je nach Fernsehprogramm schaue ich fern (heute kommt One Tree Hill ! ) oder lese Mangas. Bing!
    21:30 Ich gehe ins Bett. (Aber ich schlafe selten gleich ein.) Bing!
    Der hektische Techno-Beat hört auf.
    Uff! Ich finde mein Leben sehr viel stressiger als das Leben der Popsängerin. Und ich bin sicher, dass sie nicht eine Sekunde meines vollen Zeitplans überleben würde! (Aber mein Leben würde auf MTV vermutlich nicht so viel hermachen.)
    To do: Auf meine Ernährung achten und mehr Sport treiben, um einem drohenden Burn-out vorzubeugen.

Freitag, 11. November

    J etzt ist es offiziell: Ich kann Ham nicht leiden. Er ist ein Besserwisser. Er tut nichts als reden, reden, reden.
    Ich mag ihn noch weniger, seit ich weiß, dass es unmöglich ist, eine andere Meinung zu haben als er.
    Kat und ich regten uns gerade über Madame Gagnon auf, die uns übers Wochenende eine Riesenhausaufgabeaufgegeben hat. Benotet! Wir waren megagestresst, weil wir beide nicht gut in Mathe sind. Und da hat Ham uns auch noch unter die Nase gerieben: » Carpe diem.«
    Kat: »Was?«
    Ham: » Carpe diem, › nutze den Tag‹ ... Hast du nie den Club der toten Dichter gesehen?«
    Kat: »Doch! Der ist super!«
    Ich: »Na ja, ich fand ihn nur so mittel.«
    Ham: »Hey, das ist ein Klassiker! Einer der besten Filme aller Zeiten. Schau im Internet nach, dann siehst du, dass er auf der Liste der besten Filme

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