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Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kohn
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Tun und fragen Sie Ihr Kind, was Sie tun können, damit sich Ihr Kind Ihnen mehr öffnet, wenn es etwas bedrückt.
    Mit den Lehrern sprechen
    Bei allen Aspekten, die mit dem Handeln der Lehrerinnen und Lehrer Ihres Kindes zu tun haben (insbesondere jene Punkte, in denen Ihr Kind Angst vor der Person signalisiert oder davor, von ihr ausgelacht zu werden), sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Hintergründe dieser Angst: Ist bereits etwas vorgefallen, das heißt, wurde Ihr Kind schon einmal von einer Lehrerin oder einem Lehrer ausgelacht oder vor der Klasse bloßgestellt? Danach suchen Sie möglichst zeitnah das Gespräch mit diesen Personen. Im Gespräch mit der betreffenden Lehrerin bzw. dem betreffenden Lehrer bleiben Sie ruhig und sachlich und vermeiden es, das Gegenüber mit Vorwürfen zu konfrontieren. Erzählen Sie von den Eindrücken, die Ihnen Ihr Kind geschildert hat, und bitten Sie sie/ihn, dazu Stellung zu nehmen. Erkundigen Sie sich gegebenenfalls zuvor bei den Klassenkameradinnen und Klassenkameraden Ihres Kindes, ob diese die betreffende Person ähnlich beängstigend wahrnehmen wie Ihr Kind.
    Erläutern Sie der Lehrerin/dem Lehrer abschließend, was das vermutlich überhaupt nicht böse gemeinte Verhalten bei Ihrem Kind auslöst, und bitten Sie sie/ihn, sensibler vorzugehen. Stellt sich auch nach dem Gespräch keine Änderung der Situation ein, sollten Sie die Schulleiterin bzw. den Schulleiter darüber in Kenntnis setzen und auf eine Änderung des Verhaltens der Lehrerin bzw. des Lehrers bestehen.
    Um vor dem Gespräch mit der Lehrerin/dem Lehrer weitere Anhaltspunkte zu sammeln und die Schulangst Ihres Kindes zu belegen, können Sie Ihrem Kind auch nachfolgenden Beurteilungsbogen mitgeben, den es zum Ende jeder Stunde ausfüllt und sich selbst möglichst objektiv darin einschätzt.
Selbsteinschätzung nach dem Unterricht
    Datum: ____________Stunde: _____Fach: _____________

    In diesem Fach habe ich heute ( ) alles ( ) vieles ( ) wenig ( ) gar nichts verstanden.
    Ich habe mich ( ) oft ( ) selten ( ) gar nicht gemeldet.
    Ich bin ( ) oft ( ) selten ( ) gar nicht aufgerufen worden.
    Ich bin mit meiner Leistung in dieser Stunde ( ) sehr ( ) etwas ( ) gar nicht zufrieden.
    Ich habe jetzt ein ( ) gutes ( ) weniger gutes ( ) schlechtes Gefühl.
    Die Hausaufgaben ( ) sind ein Klacks ( ) werde ich schon schaffen ( ) bereiten mir Sorge.
    Die Angst vor der Schule kann Ihrem Kind auch genommen werden, wenn es sieht, dass Sie selbst einen guten Draht zu dieser Einrichtung haben. Engagieren Sie sich, sprechen Sie mit den Lehrerinnen und Lehrern und ziehen Sie mit ihnen an einem Strang. Das bedeutet nicht, dass Sie sich anbiedern sollen oder als »Hansdampf in allen Gassen« immer parat stehen, wenn in der Schule Not am Mann ist. Nehmen Sie allerdings regelmäßig aktiv am Schulgeschehen teil und interessieren Sie sich für die Erziehung der Kinder durch die Schule, wird auch Ihr Kind ein positives Gefühl dafür entwickeln. Außerdem lernen Sie auf diese Weise nicht nur die Lehrerinnen und Lehrer kennen, sondern auch die Eltern der anderen Kinder in der Klasse Ihres Kindes, und können sich über deren Sicht der Dinge austauschen. Erleben auch die Mitschülerinnen und Mitschüler Ihres Kindes die Schule als beängstigend, oder geht es nur Ihrem Kind so?
    Wohlfühlfaktor Elternhaus
    Die Erfahrung zeigt, dass ein großer Zusammenhang zwischen elterlicher Erziehung und schulischem Verhalten besteht. Da dies allerdings von immer mehr Familien heute nicht mehr geleistet werden kann, da beide Elternteile bis abends arbeiten oder in einer sogenannten Patchworkfamilie Kinder aus verschiedenen Beziehungen aufwachsen, finden die Kinder oft keinen Ansprechpartner vor, dem sie von ihren Ängsten und Sorgen berichten könnten, und sind zunehmend auf sich allein gestellt. Die Auswirkungen dieser Situation zeigen sich nicht zuletzt an den Schulen, an denen viele Schülerinnen und Schüler durch jene veränderte Lebensführung aggressiv, gereizt und unmotiviert sind sowie kaum mehr über Werte und Normen verfügen. Zwar versuchen die Schulen ihrerseits, dieser Situation durch eine verstärkte Wahrnehmung ihres Erziehungsauftrages entgegenzuwirken, dies kann jedoch nur wirklich gelingen, wenn der Erziehungsauftrag vom Elternhaus mitgetragen wird.
    Die Phase des Heranwachsens sowie das schulische und außerschulische Verhalten eines Kindes werden gefördert durch eine aufmerksame, geduldige Betreuung der Eltern, ohne dabei Druck

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