Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene
der Galaxis waren noch andere Jedi und ehemalige Jedi. Es gab Ressourcen wie ein Jedi-Holocron. Die Jedi haben überlebt, weil sie weit verstreut waren, weil ihr Wissen über die gesamte Galaxis verteilt war. Ihr Baran Do habt vor zu überleben, indem ihr alles an einem Ort konzentriert. Nur wenige von euch verlassen Dorin überhaupt jemals, und euer Überlebensplan, diese Reihe von Höhlen, ist bloß eine Giftbombe oder ein Erdbeben von der Auslöschung entfernt. Ich schätze euer Ziel... aber euer Weg, es zu erreichen, ist unvermeidlich zum Scheitern verurteilt.«
Unter den anwesenden Kel Dors ertönte Gemurmel. Ben hatte das Gefühl, dass das nicht die Gespräche von Leuten waren, denen gerade die Augen für die Tatsachen geöffnet worden waren, sondern von Leuten, die diesen Einwänden schon viele Male zuvor Ausdruck verliehen hatten, leise und vergeblich, im Angesicht eines Anführers, der ihre Sichtweise ablehnte.
»Und auf diese Weise zu sterben, wäre für euch noch ein Glücksfall«, fuhr Luke fort. »Schnell und endgültig. Viel wahrscheinlicher ist jedoch, dass ihr einfach verkümmert - wie Ithia hier.« Luke drehte sich langsam im Kreis, um mit so vielen Kel Dors Blickkontakt herzustellen, wie er konnte. »Wer ist euer bester Kämpfer?«
Einer sagte: »Ithia.« Zwei oder drei, darunter auch Ithia, sagten: »Chara.«
Luke nickte. »Charsae Saal, weil er Jahrzehnte der Erfahrung besitzt. Und weil er erst vor Kurzem hierhergekommen ist, noch kein apathisches, lebloses Abbild seines früheren Selbst ist. Was allerdings nichts daran ändert, dass er schon seit Jahren dahinwelkt. Weil er sich diese ganze Zeit über auf seinen Tod vorbereitet hat. Ich wette, dass er bloß noch ein Schatten seines früheren Selbst ist. Und dass mein Sohn, der ihm in puncto Erfahrung um viele, viele Jahre hinterher ist, ihn besiegen kann.«
Ben erstarrte und versuchte verzweifelt, nicht wie eine Waldkreatur zu wirken, die im Scheinwerferstrahl eines näher kommenden Speeders gefangen ist. Da er sich darüber im Klaren war, dass zahlreiche Kel Dors ihn jetzt ansahen, bedachte er sie mit einem finsteren Blick und spielte den harten Kerl.
»Und worum wollt Ihr wetten?« Der Verborgene hatte wieder auf seinem Thron Platz genommen. Seine Stimme war kalt.
»Falls Ben unterliegt, bringe ich dieses Thema nicht mehr zur Sprache, solange ich in diesen Höhlen lebe.«
»Nun gut.« Der Verborgene winkte Chara zu. »Tu es!«
Chara nickte entschlossen. »Ja, Meister.«
Die Kel Dors wichen von der Mitte des Raums zurück, um den von Säulen umringten Bereich für Chara. Ben und Luke freizumachen.
Ben wandle sieh an seinen Vater. »Du tust mir das schon wieder an«, flüsterte er.
»Ja, so sieht's wohl aus. Ich bin wirklich ein schrecklicher Vater.« Luke lächelte ihm aufmunternd zu. »Du machst das schon!«
»Was ist. wenn ich verliere?«
»Zwei Dinge. Zum einen hast du all diesen Leuten dann immer noch gezeigt, was es heißt, am Leben zu sein. Und zweitens habe ich versprochen, dass ich dieses Thema dann auf sich beruhen lasse... Dass du das ebenfalls tust, davon war keine Rede.«
»He, du bist ja richtig hinterhältig.«
»Abgesehen davon wirst du nicht verlieren. Weil du im Gegensatz zu denen etwas hast, wofür es sich zu kämpfen lohnt.«
Ben reichte Luke sein Lichtschwert.
Luke betrachtete die Waffe. »Bist du sicher?«
»Ich werde niemanden vom Wert des Lebens überzeugen, indem ich ihn in zwei Hälften schneide. Ob ich nun gewinne oder verliere, ich werde es ohne mein Lichtschwert tun.«
Luke nickte und zog sich aus dem Säulenkreis zurück.
Ithia hielt Ben einen Stab hin, anderthalb Meter Hartholz -knorrig, schwarz und poliert. Dann wich sie ebenfalls zurück.
Ben und Chara gingen an gegenüberliegenden Seiten der freien Fläche in Position.
Luke lehnte sich gegen die nächstbeste Säule und versuchte, entspannt zu wirken. In Wahrheit fühlte er sich jedoch auch diesmal nicht lockerer als während des Kampfs, den Ben an ihrem ersten Abend auf Dorin bestritten hatte.
Ben sah seinen Widersacher an. Seine Züge trugen den neutralen Ausdruck, den er stets aufsetzte, wenn er nicht wollte, dass irgendjemand mitbekam, was er dachte oder fühlte. Charas Augen waren auf den Verborgenen gerichtet.
Der Verborgene schaute die beiden Kämpfer an, stellte eine missmutige Miene zur Schau und sagte: »Los!«
Ben und Chara bewegten sich aufeinander zu. Als sie noch etwa anderthalb Meter voneinander trennten, umkreisten sie
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