Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
behutsam. »Ich habe nicht die Absicht, im Namen des Ordens zu sprechen, bloß für mich selbst. Ich würde mein Anliegen nicht während Eures Treffens mit ihr vortragen, sondern mich um einen eigenen Termin bemühen. vorher.«
Hamner presste die Lippen zusammen. Er mochte und schätzte Leia, und gewiss war sie bei mehr als einer Gelegenheit imstande gewesen, dem Orden zu helfen. Es wäre närrisch und - noch schlimmer - überheblich, ihre Hilfe jetzt
abzulehnen.
»Dann natürlich, vielen Dank! Also«, fasste er zusammen, während er die einzelnen Punkte im Geiste abhakte, »ich werde mich bemühen, dafür zu sorgen, dass mein Treffen mit Staatschefin Daala eher stattfindet als geplant. Bei diesem Treffen werde ich darum ersuchen, dass Cilghal und ein Team ihrer Wahl, das sie begleitet, Zugang zu Jysella Horn gewährt wird, bevor man sie in Karbonit einfriert, und auch, dass ihren Eltern erlaubt wird, sie zu besuchen. Sämtliche Informationen, die die GA während ihrer Erstuntersuchung gesammelt hat, sind mit dem Orden zu teilen, und natürlich werden wir im Sinne der Kooperation ebenso verfahren. Meister Horn und seine Frau Mirax werden sich nach dieser Zusammenkunft unverzüglich im Medizentrum einfinden, um sich allen Tests zu stellen, die Cilghal für nötig erachtet. Auch der Großvater mütterlicherseits der Horn-Kinder, Booster Terrik, wird sich.«
»Nein!«
Das einzelne Wort, unverblümt und unbeugsam, ließ Meister Hamner blinzeln.
»Wie meinen, Meister Horn?«
»Nein! Mirax und ich werden uns nicht unverzüglich nach dieser Zusammenkunft im Medizentrum einfinden. Und ich denke, es ist ebenfalls höchst unwahrscheinlich, dass jeder Befehl, den Ihr Booster Terrik gebt, so gehorsam befolgt werden wird, als wäre er ein treues Haustier. Was ich nach diesem Treffen tun werde, ist, meine Frau aufzusuchen, sie zu küssen und erneut zu versuchen, einen Weg zu finden, mein eigenes Kind zu sehen, bevor sie in Karbonit eingefroren wird wie, eine gemeine Kriminelle.«
Corran Horn war seit jeher direkt. Er besaß keine allzu feinfühlige oder diplomatische Ader. Zuvor allerdings war er immer bestrebt gewesen, sich zunächst auf das zu konzentrieren, was am wichtigsten war. Dieser plötzliche Sinneswandel von seiner Seite, seinen Nachwuchs an die erste Stelle zu setzen - ein verständliches Verlangen und eins, für das ein jeder hier Verständnis hatte, aber eins, dem nicht nachgegeben werden konnte -, war beunruhigend und womöglich sogar gefährlich.
Bevor er sprechen konnte, sagte Cilghal hastig: »Wir haben viele Daten, die ausgewertet werden müssen, bevor wir bereit sind. Vielleicht in ein paar Stunden? Und wenn Ihr mit Eurem Schwiegervater sprechen würdet, bin ich sicher, dass er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um seinen Enkelkindern zu helfen.«
Corrans Haltung entspannte sich nicht, doch sein Ärger klang etwas ab. Er nickte knapp. »Dann in ein paar Stunden. Und Mirax spricht bereits mit Booster.«
Die Situation war entschärft worden, doch innerlich seufzte Hamner. Er nahm an, dass dies allenfalls eine vorübergehende Atempause war.
9.
JEDI-TEMPEL, CORUSCANT
Was Gefängnisse anging, sinnierte Leia, als sie in schmeichelndem blauen Licht dastand, war der Ort nicht ganz so unangenehm, wie er hätte sein können. Sie selbst war schon in schlimmeren gewesen. Mehr als einmal.
Momentan befand sie sich zusammen mit ihrem Mann Han, ihrer Tochter Jaina und der Person, die zu sehen sie gekommen waren, in einer abgelegenen Ecke des Inhaftierungszentrums, das tief im Innern des Jedi-Tempels lag. Diesen speziellen Anstaltsblock konnte man auf den ersten Blick beinahe für ein komfortables Apartment halten. Das Mobiliar bestand aus Fließformsofas, Tischen und Stühlen und einer modernden Holografie-Anlage, auf die ihr Neffe Ben, der Spielereien liebte, vermutlich neidisch gewesen wäre. Vom Hauptwohnbereich führten zwei Türen in ein Schlafzimmer und ein Bad.
Bloß ein hübsches Apartment - zumindest, wenn man damit leben konnte, dass die Wände im Wohnbereich aus Transparistahl bestanden, sämtliche Möbelstücke mit Bolzen am Boden fixiert waren und die Wohnstatt von machtunterdrückenden Ysalamiri umgeben war, die in den Olbio-Bäumen hausten, welche den Bereich umgaben und schnell und mit hohen Kosten von ihrem Heimatplaneten Myrkr hierhergebracht worden waren. Leia und ihre Familie standen auf einem übservationsbalkon, sicher mit einem Kraftfeld zwischen sich und dem Insassen.
»Wo
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