Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
Angehörige des Stammes besaß einen oder zwei Uvaks. Und die Keshiri, deren Welt dies einst war, waren zu Bürgern zweiter Klasse geworden.
Auch die Stadt, die die einstmals schützende Einfriedung der Mauern umgab, hatte sich gewandelt. Jetzt war sie eher hübsch denn zweckmäßig, das Spiegelbild einer Gesellschaft mit hinreichenden zusätzlichen Mitteln, Macht und Zeit, um sich den schönen Künsten zu verschreiben. Die Sith hatten die Macht eingesetzt, um diesen Ort nach ihren Vorstellungen zu formen, um das Wachstum der Bäume in gefällige Formen zu steuern - eine sehr beliebte Form war die Doppelhelix -, Brunnen schweben zu lassen und Skulpturen aus Glas zu bilden, die am berühmtesten waren.
Die Sith-Handwerker, die zugleich große Mengen des blass lavendelfarbenen Sands erhitzen und in Form bringen konnten, der sich von der Stadt aus kilometerweit bis zum Ozean erstreckte, waren überaus gefragt. Drei Gilden kämpften um die Vorherrschaft in diesem Gewerbe, und der Wettstreit unter ihnen war erbittert. Der Begriff Halsabschneider kam einem im den Sinn, im wahrsten Sinne des Wortes. Handwerksleute hatten häufig Leibwächter in ihren Diensten, damit sie nicht mit einer unverwechselbaren Shikkar-Dolchklinge von einer konkurrierenden Gilde in ihren Eingeweiden endeten. Der
Shikkar war eine exquisit gefertigte, aus Glas hergestellte Waffe für den einmaligen Gebrauch. Der Gedanke dahinter war, dass sie für einen ganz speziellen Zweck verwendet wurde, bei dem die Klinge abbrach und im Körper des Opfers zurückgelassen wurde.
Das Werk der Gilden war überall in Tahv zu bewundern - in Form von Fenstern, Statuen, Schmuck, modischen Shikkars und sogar an den Kuppeln und Türmen in behüteten Bereichen der Stadt, wo ihre Fragilität nicht in Gefahr war oder wo Machtnutzer lebten, die sie schützen konnten.
Die ärmeren Bewohner, die allesamt keine Anlagen zur Macht besaßen und größtenteils aus Keshiri bestanden, lebten am dichtesten an der Mauer. Die Viertel wanden luxuriöser und ansehnlicher, je weiter man sich dem Zentrum von Tahv näherte, einem Bereich, der als der Zirkel bekannt war. Hier befand sich der Sitz der Regierung, die sich aus dem Großlord, sieben Hochlords und dreizehn Lords zusammensetzte. Natürlich waren alle Sith.
Und beim Zirkel sollte sich Vestara ihren Instruktionen zufolge nun einfinden. Da war ein freier Streifen Land, gleich nördlich der Gebäudeansammlung, einschließlich eines Kapitals mit Glaskuppel genau in der Mitte, und Vestara machte mehrere Uvaks und die friedlichen, breitrückigen Reitshumshur aus, die bereits dort waren. Sie landete Tikk anmutig, und ein im charakteristischen Eisblau gekleideter Sith, das ihn als Diener des Großlords kenntlich machte, trat vor.
»Du bist?«, fragte er. Er hatte hellblaue Augen und rötlichbraunes Haar, und unter der blauen Tracht war sein Körper offenbar schwer mit Muskeln bepackt. Vestara fragte sich, warum dieser kräftige, attraktive Mensch bloß ein Diener war. Andererseits gab es viele, die es bereits als Errungenschaft betrachteten, dem Großlord auch nur dienen zu dürfen.
»Tyro Vestara Khai«, entgegnete sie. »Ich wurde herbestellt.«
Er nickte; sein Antlitz gab nichts preis. »Ja. Tyro Vestara.
Man sagte mir, ich solle dich erwarten. Lass sie nicht warten! Begib dich ins Kapitol und sprich dort mit den Schwertern, die werden dich vor den Zirkel der Lords führen.«
Vestara befolgte seine Anweisungen. Sie ging rasch, aber nicht zu schnell, um nicht übereifrig zu erscheinen. Die Wärme des Tages schwand, als sie das kreisrunde Gebäude des Kapitals betrat. Drinnen war es dunkel und kühl, und von irgendwoher drang das Geräusch von plätscherndem Wasser. Sie blieb stehen, ließ ihre Augen sich nach der Helligkeit des Tages draußen an das plötzliche Halbdunkel gewöhnen und begriff mit einem Mal: Ich bin im Kapitol. Ich bin drauf und dran, vor den Zirkel der Lords zu treten.
In diesem Moment vernahm sie hinter sich das Geräusch von Stiefeln auf dem Steinboden und drehte sich um.
Drei Schwerter, zwei Frauen und ein Mann, musterten sie ruhig. Sie hatte keine Ahnung, woher sie kamen, doch sie war nicht überrascht, sie zu sehen. Dies waren Sith-Schwerter. Sie hätte überhaupt nicht imstande sein dürfen, sie kommen zu spüren.
Sie verbeugte sich höflich, und die Schwerter nickten anerkennend. »Ich bin Tyro Vestara Khai«, sagte sie. »Ich wurde herbestellt.«
»Das wurdest du in der Tat«, erwiderte die große,
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