Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
Schatten in die Deckung einer alten TGM-Korvette der Marodeur-Klasse. Das Schiff sah genauso verlassen aus, wie sein Sensorprofil suggerierte, und trudelte langsam mit kalten Triebwerken, offenen Luftschleusen und keinerlei Energieabstrahlungen irgendwelcher Art dahin. Allerdings gab es keine offensichtlichen Kampfschäden oder irgendetwas anderes, das darauf hindeutete, dass es von Piraten angegriffen worden war.
Ben richtete die Sensoren auf die Raumstation selbst aus und stellte fest, dass sie geringfügig weniger verlassen wirkte. Der Energiekern war aktiv, wenn auch bloß gerade so. Einige wenige warme Bereiche wiesen darauf hin, dass zumindest ein paar der Atmosphärensiegel noch intakt zu sein schienen. Als sie näher kamen, konnte er zudem erkennen, dass sich drei der am oberen Zylinder angebrachten dunklen Schläuche an einem Ende gelockert hatten und Gefahr liefen, von der Zentrifugalkraft davongeschleudert zu werden. Wer auch immer dort lebte - falls das überhaupt jemand tat -, hielt wohl nicht viel von Wartung.
Das Klack-Klack von Stiefeln, die es eilig hatten, echote durch die offene Luke im hinteren Bereich des Flugdecks und verharrte dann plötzlich. Ben aktivierte die Spiegelfläche der Kanzel und stellte fest, dass sein Vater hinter dem Kopilotensessel stand und mit schlaff herabhängendem Unterkiefer die langsam rotierende Raumstation voraus
anstarrte.
»Kommt dir die irgendwie bekannt vor?«, fragte Ben.
Lukes Blick blieb auf die Raumstation fixiert. »Was denkst du wohl?«, fragte er. »Das könnte eine Miniaturausgabe der Centerpoint-Station sein.«
Centerpoint war eine uralte Raumstation gewesen, die sich in der stabilen Zone zwischen den corellianischen Planeten Talus und Tralus befand. Über ihren Ursprung rankten sich auch heute noch zahllose Geheimnisse, doch einstmals war die Station die mächtigste Waffe in der Galaxis, in der Lage, aus Hunderten Lichtjahren Entfernung ganze Sternensysteme zu vernichten. Bens Ansicht nach war eins der wenigen positiven Dinge, die der letzte Bürgerkrieg mit sich gebracht hatte, dass die Anlage zerstört worden war. Er war alles andere als erfreut darüber, auf eine andere Version davon zu stoßen, die hier, tief im Innern des Schlunds, verborgen war.
»Ich hatte befürchtet, dass du das sagst«, meinte Ben mit einem Seufzen. »Was machen wir jetzt? Eine Baradiumrakete darauf abfeuern?«
Lukes Stimme klang abfällig. »Haben wir denn eine Baradiumrakete?«
Ben senkte den Blick. »Tut mir leid. Onkel Han hat gesagt, dass es immer ratsam ist, eine dabei zu haben.«
»Dein Onkel ist kein Jedi«, unterbrach Luke ihn. »Ich wünschte, das würdest du nicht ständig vergessen.«
»Sicher«, stimmte Ben zu. »Aber vielleicht sollten wir dieses eine Mal darüber nachdenken, wie er diese Sache handhaben würde. Falls die Station von denselben Wesen erbaut wurde, die die Centerpoint-Station entworfen haben, dann ist das Klügste, was wir machen können, sie außer Gefecht zu setzen.«
»Und vielleicht machen wir das auch - nachdem wir unsere
Vektorplatten wieder flottgemacht und unsere Hydraulikflüssigkeit aufgefüllt haben.« Luke rutschte hinter Ben in den Kopilotensitz. »In der Zwischenzeit solltest du versuchen zu vermeiden, irgendwo anzustoßen. Ich werde sehen, ob ich eine sichere Stelle finden kann, um diesen Vogel anzudocken.«
3.
Was die Hangarbuchten anging, sah diese hier aus wie ein jahrzehntealtes Katastrophengebiet. Die Haupttore standen halb offen, was die gesamte Anlage dem dunklen Vakuum des Weltalls aussetzte. Die Decks rotierten langsam um die Schatten, da sich die Station um ihre Achse drehte, und es drängten sich Raumschiffe aus einem Dutzend verschiedener Äras und Klassen, die allesamt dem offenen Ausgang zugewandt waren, um rasch abfliegen zu können. Oben auf den Außenhüllen lagen Handwerkzeuge verstreut, Betankungswagen standen an Landestützen gelehnt, Ladekarren ruhten unter zurückgefahrenen Zugangsluken. Eine Schicht blassen Staubs bedeckte alles - auf den älteren Schiffen so dick, dass es manchmal schwierig war, die Hüllenfarbe zu bestimmen. Keins der Vehikel zeigte Angriffsschäden, doch die ganzen Werkzeuge wiesen darauf hin, dass bei ihnen irgendeine Art von Reparatur erforderlich gewesen war, und viele Mannschaften hatten sich nicht einmal die Mühe gemacht, ihre Einstiegsrampen hochzufahren, ehe sie von ihrer Arbeit abgelassen hatten.
Während sein Sohn darum kämpfte, sich an die Rotationsgeschwindigkeit
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