Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
beraubt, und es gelang dem Mann, ihren Schrägschlag mit seiner Klinge abzufangen. Er löste sich geschmeidig aus ihrem Patt, gerade genug, um seine Klinge von der ihren zu befreien, und stieß die Spitze dann in einem Aufwärtshieb nach oben, auf sie zu. Sie wich bloß einen Schritt zurück und ließ die Energieklinge harmlos an sich vorbeisausen.
Vestara wechselte die Richtung – wenn sie den Felsen weiter so umkreiste, wie sie es zuvor getan hatte, würde sie Tola schließlich den Rücken zukehren. Ihr Gegner wechselte mit seinem Lichtschwert zu einem Einhandgriff und vollführte mit der freien Hand eine fegende Geste nach vorn. Vestara rechnete damit, dass irgendetwas aus dieser Hand auf sie zugeflogen kommen würde, eine kleine Staubwolke vielleicht, aber nichts dergleichen geschah.
Stattdessen stiegen hinter ihr eine Reihe von Felsbrocken – einige von der Größe einer Faust – vom Boden der Schlucht empor und schossen in einem Bogen auf sie zu.
Vestara zuckte beinahe zusammen. Der unverhohlene Einsatz der Macht – in Kürze würde irgendwo auf Nam Chorios ein Machtsturm losbrechen, der vermutlich Leute verletzen oder vielleicht sogar töten würde – sowie die Erkenntnis, dass ihr das nicht gleichgültig war, stellten eine zweite unwillkommene Überraschung dar. Unbarmherzig unterdrückte sie dieses Gefühl.
Sie hätte dem Steinhagel seitlich ausweichen können. Vielleicht rechnete ihr Widersacher damit, dass sie das tun würde, oder möglicherweise hegte er die Absicht, sich mit einem Satz in die Richtung zu stürzen, von der er annahm, dass sie sie einschlagen würde. Und sie wirbelte tatsächlich nach links, nur nicht weit genug, um vollends vor den Steinen sicher zu sein. Sie nutzte die Umdrehung zu einem seitlichen Tritt.
Sie war immer noch über einen Meter von ihrem Gegner entfernt, doch ihre Stiefelsohle traf einen der heransegelnden Felsbrocken und ließ ihn auf das Gesicht des Mannes zusausen.
Er zuckte zusammen und riss die Klinge hoch, um den Stein abzuwehren.
Sie folgte dem Stein, fühlte einen Aufprall an der linken Schulter, spürte, wie sich ihr Körper von dem Hieb wegdrehte, ging aber dennoch zu einem einhändigen Stoß mit ihrer Klinge über. Das Lichtschwert drang unmittelbar unter dem Herzen in den Körper ihres Widersachers ein. Sie stemmte ihren vorderen Fuß fest auf den Grund und zog die Klinge nach oben. Die rote Spitze durchschnitt das Herz.
Mit großen Augen taumelte ihr Gegner nach hinten und ging sterbend zu Boden.
Vestara richtete sich auf. Dort, wo der Stein sie getroffen hatte, schmerzte ihre linke Schulter, und ihr rechter Fuß, mit dem sie den anderen Felsbrocken nach ihrem Feind gekickt hatte, tat ebenfalls weh, doch ihre Verletzungen schienen geringfügig zu sein, erträglich.
Sie warf über die Schulter einen vorsichtigen Blick hinter sich. Luke hatte seinen Gegner bereits niedergestreckt, in zwei großen Teilen, an der Hüfte durchtrennt. Luke eilte auf Ben zu, doch Ben brachte gerade einen horizontalen Hieb zu Ende, der seinem eigenen Gegner den Kopf vom Hals trennte.
Vestara wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Tola zu. Die Frau hatte sich nicht vom Fleck gerührt oder eine Waffe gezogen. Vestara wies mit der Spitze ihrer Klinge zu Boden. »Wie wäre es, wenn du dich unserer Gerechtigkeit beugst?«
»Ein andermal.« Tola hielt den Gegenstand in ihrer Hand hoch, der wie eine Art Komlink aussah, und drückte einen Knopf, der sich darauf befand. Dann sprang sie zur Seite, um das Ende des Kabels zu packen, das zur Winde des Speeders über ihr gehörte. Das Kabel, das bereits eingezogen wurde, zog sie mit rasantem Tempo die Schluchtwand empor.
Ben vollführte eine Geste, als wolle er sie oder den Speeder mit dem Einsatz der Macht nach unten ziehen, doch Luke schlug seinen Arm nach unten. »Das ist es nicht wert, Ben. Denk an die Konsequenzen.«
Ben wirkte gereizt. »Fast vergessen.«
Tola erreichte das obere Ende des Kabels und sprang auf den Pilotensitz. Sie bedachte Vestara und die Skywalkers mit einem höhnischen Salut. Dann drückte sie wieder den Knopf auf dem Komlink.
Vestara wurde von der Seite her erwischt – und zwar von Luke, der sie und Ben hinter dem Felsen zu Boden drückte.
Ihr eigener Luftgleiter explodierte, Durastahl, Plastoid und Flammen schossen in alle Himmelsrichtungen. Die Schockwelle der Explosion hämmerte gegen Vestaras Ohren, aber nicht gegen ihren Körper – der Felsen, ein stabiler Schutzschild, fing alle Trümmer ab, die in
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