Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
von Sekunden hatte sie den Schalter betätigt, der die Rampe nach oben fahren und sich verriegeln ließ, und schloss die dünne Trenntür zwischen dem Cockpit und der Passagierkabine. Sie ging zur Rückseite der Kabine und schloss unterwegs die Schiebejalousien der Seitenfenster. Dann öffnete sie die kleinen Luken über den Rücksitzen an Back- und Steuerbord, die einem eigentlich Zugang zum Gepäckraum gewähren sollten. Allerdings zeigten diese Luken die Notfallsystemsicherungskontrollen – Feuerlöscher, Atmosphäre, Ersatz-Holokom.
Sie tippte einen kurzen, verschlüsselten Befehl in die kleine Tastatur jedes Paneels ein. Die Paneele glitten nach vorn, um zu enthüllen, dass sich dahinter waagerechte, sarggroße Fächer befanden, Abteile, die sich sogar noch weiter nach achtern erstreckten als die Passagierkabine.
Abteile, die Jedi enthielten.
Meister Kyp Durron blinzelte sie an und beschattete seine Augen vor der plötzlichen Helligkeit der Hauptkabine. »Ist die Lieferung erfolgt?«
»Endlich.«
Gegenüber von Kyp zog sich Meisterin Octa Ramis halb aus ihrem Schmuggelabteil, schwang dann ihre Beine über den Rand und ließ sich behände zu Boden fallen. Dunkelhaarig und attraktiv trug sie einen weißen Regenmantel mit Kapuze aus einem dünnen Material über der Art dunkler, unauffälliger Geschäftskleidung, die im Senatsgebäude allgegenwärtig war.
Auch Kyp befreite sich aus seinem Fach. Er musste sich ein bisschen anstrengen, um seine breiteren Schultern durch die Öffnung zu quetschen. Er entschied, sich mit dem Gesicht zuerst nach unten fallen zu lassen und sich dann auf die Füße zu rollen. »Lass sehen!«
Seha reichte ihm den Werkzeugkasten. Während Kyp den Inhalt auf einem Sitz des Shuttles ausbreitete, bürstete Seha ihm Staub vom Kabinenboden vom Rücken.
»Danke. Was haben wir denn hier … Identitäten … Credkarten.« Kyp hielt den Zylinder hoch, den R2-D2 Seha gegeben hatte, und las die Beschriftung. » ZWEI KILO FORMSPRENGSTOFF . ERST BEI GEBRAUCH ÖFFNEN .«
Octa ließ sich auf den Sitz gegenüber sinken. »Die Chemiekaliendetektoren des Gebäudes werden den Sprengstoff orten, sobald der Behälter auf ist.«
»Stimmt. Ähm, Maskierutensilien, Sprüh-Hautfarbe und Haarfärber.«
Octa schob eine der Identikarten in ein Datapad. Sie musterte den Schirm, während Daten darüber zu laufen begannen. »Dies ist deine, Kyp. Du bist Izzen Fray, ein Finanzanalyst des dritten Beratungsteams von Senatorin Treen von Kuat.«
Seha sah bestürzt aus. »Des dritten Beratungsteams?«
Kyp nickte. »Ja, die Senatorin ist dafür bekannt, hier jede Menge Ressourcen zu haben. Eine gute Wahl. Außerdem weiß man, dass sie gern dafür Sorge trägt, dass ihr niemand zu tief in die Karten schaut, was bedeutet, dass viele ihrer Leute einander nicht einmal vom Sehen her kennen.«
Octa schenkte ihm ein knappes Grinsen. »Natürlich bist du als Kuati-Mann ein Bürger zweiter Klasse. Zeit, Buckeln und Speichellecken zu üben!«
»Jawohl, Madam. Hey, von dem Minensklaven, der ich einst in Wirklichkeit war, ist das immer noch ein großer Schritt.« Er schob die andere Identikarte in ein anderes Datapad. »Du bist Olya Merker. Dieselbe Delegation. Eine Komfortbeauftragte.«
Octa schnaubte amüsiert. »Ah, gut. Ich muss dringend meine Fähigkeiten im Kopfkissenaufschlagen verbessern.« Dann kam ihr etwas in den Sinn. »Seha, wie ist die Verabredung gelaufen?«
Seha zuckte die Schultern. »Es war nett. Abendessen, tanzen. Er war gerade offensiv genug, um mir sein Interesse zu zeigen, aber nicht so sehr, dass ich ihn aus einem Fenster werfen musste.«
Octa warf ihr einen warnenden Blick zu. »Vergiss nicht, so nett er auch sein mag, er gehört zum Sicherheitsdienst. Das heißt, dass er von Natur aus argwöhnisch ist und dazu neigt, nach Informationen herumzustochern, die ihn eigentlich nichts angehen. Abgesehen davon: Sollte er jemals herausfinden, dass du eine Jedi bist, die ihn nur benutzt hat, um sich Zutritt zum Senatsgebäude zu verschaffen …«
»Ja, ja.« Seha rollte die Augen. »Aber ich darf doch zumindest gelegentlich so tun, als würde ich ein normales Leben führen, oder nicht? Wenigstens eine Stunde lang?«
Octa und Kyp sahen einander an.
Er schüttelte den Kopf. »Nee.«
Sie schüttelte den Kopf. »Du machst dir etwas vor.«
Seha seufzte. »Wie auch immer, auf einem dieser Chips befinden sich Informationen über die Büros im Senatsgebäude, die gegenwärtig keiner Delegation zugewiesen
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