Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 09 - Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
Sessels prangte ein sternenförmiger Brandfleck, der ein dunkles Loch umgab, das ungefähr dort war, wo sich das Herz eines sitzenden Menschen befände. Jysella drückte ihren Rücken gegen die Tür der Dekontaminationskammer und dehnte von Neuem ihre Machtwahrnehmung aus. Sie registrierte noch immer keinen Hinweis auf einen bevorstehenden Angriff.
    Als Rowdy die Hauptadministrationskonsole erreichte und sich in die Droidenbuchse einklinkte, ohne dass es zu irgendwelchen Zwischenfällen kam, entschied Jysella, dass sie es riskieren konnte, ihren Blick für einen Moment von ihm abzuwenden. Sie trat von der Tür weg und drehte sich zur Dekontaminationskammer um.
    Einige Meter entfernt hing eine vertraute Gestalt mit dem Kopf nach unten und starrte sie mit Augen an, die umgeben waren von Blutergüssen durch massive Prügel. Sein Gesicht war so zerschlagen und geschwollen, dass sie ihn beinahe nicht erkannt hätte, und eine seiner Schultern ragte in einem unmöglichen Winkel aus der Gelenkpfanne. Allerdings waren der konservative Schnitt seines kurzen braunen Haars und der reservierte Stil seines formellen grauen Geschäftsanzugs unverkennbar.
    »Staatschef Dorvan?« , keuchte Jysella. Sie widerstand dem Drang, ihm zu Hilfe zu eilen. Stattdessen zog sie es vor zu bleiben, wo sie war, bis sie irgendeine Ahnung hatte, was geschehen war. »Was ist passiert?«
    »Sie … Sie hat mich unterschätzt«, entgegnete Dorvan. Eine Furche, bei der es sich um ein Lächeln handeln konnte, grub sich in sein geschwollenes Gesicht. »Genau wie alle anderen.«
    »Wer?«, fragte Jysella.
    Dorvans Blick wanderte zur Hauptschnittstellenkonsole hinüber, wo Rowdy noch immer beschäftigt war – und wo der Sessel mit dem Brandloch stand.
    »Sie.«
    »Wer?«, fragte Jysella wieder.
    »Sie.« Dorvan sah aus, als wolle er auf etwas zeigen, doch in seiner Körperhaltung war ihm das unmöglich. »Sieh doch.«
    Jysella verwendete einen Moment darauf, die Möglichkeit einer Falle in Betracht zu ziehen, und gelangte schließlich zu dem Schluss, dass das, was sich hier auch abgespielt hatte, bereits eine Weile zurücklag. Sorgsam darauf bedacht, weiterhin wachsam auf Dorvans Präsenz zu achten, rückte sie vor, bis sie zur Konsole gelangte, wo Rowdy blinkend und piepend mit dem Computerkern kommunizierte.
    Sie drehte sich um und sah sich die Administratorensessel an. Zwei der Sitze waren leer, doch im mittleren saß eine zusammengesunkene, blauhäutige Jessar-Frau. Sie hatte ein geschwärztes Brandloch in der Brustmitte, ein weiteres zwischen den Augen und ein drittes seitlich im Kopf.
    Roki Kem.
    »Sei … vorsichtig.« Auf diese Entfernung war Dorvans Stimme so schwach und so voller Schmerz, dass sie kaum zu hören war. »Sie ist nicht tot.«
    Jysella wandte sich wieder dem Mann zu, von dem sie allmählich annahm, dass er unter der Sith-Folter den Verstand verloren hatte. »Haben Sie Roki Kem getötet?«
    »Ich sagte es doch gerade!«, schnappte Dorvan. »Sie ist nicht tot! Und das ist nicht Staatschefin Kem.«
    Bevor Jysella etwas darauf erwidern konnte, unterbrach Rowdy sie mit einem drängenden Pfeifen. Sie hob eine Hand, um Dorvan zu bedeuten, zu warten, und wandte sich wieder zu Rowdy.
    »Was ist los?«
    Der Droide gab ein ungeduldiges Zwitschern von sich, ehe ein Bildschirm über der Schnittstellenstation mit einem Mal abrupt zum Leben erwachte. Das Bild war dunkel und unscharf, doch Jysella hatte den Eindruck, als würde der Droide ihr einen Korridor zeigen. Der trüben Beleuchtung und den Schleiern von Korrosion und Moos nach zu urteilen, die sich an die Durastahlwände klammerten, befand er sich vermutlich tief im Innern des Jedi-Tempels – oder möglicherweise sogar in irgendeinem anderen Gebäude.
    »Lass dich nicht täuschen«, rief Dorvan vom Balkon zu ihr herüber. »Das ist nicht … Roki Kem!«
    »Okay, wenn Sie das sagen.« Jysella schaute bei diesen Worten nicht auf, da sie bereits wusste, was Dorvan ihr vermutlich sagen wollte – dass es sich bei Roki Kem um eine mächtige Sith-Doppelgängerin handelte. Ohne den Blick von dem Bildschirm abzuwenden, fragte sie Rowdy: »Was sehe ich mir hier an? Hat das irgendwas mit den Schilden oder den Schutztoren zu tun?«
    Auf einer Seite des Schirms, neben dem Bild des Korridors, scrollte eine Textnachricht nach unten. ICH HABE VESTARA KHAI GEFUNDEN . Im selben Moment, als die Worte erschienen, wurde eine zierliche Frauengestalt sichtbar, die eine Jedi-Robe trug und durch den Gang lief, der

Weitere Kostenlose Bücher