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Das verhaengnisvolle Rendezvous

Das verhaengnisvolle Rendezvous

Titel: Das verhaengnisvolle Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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in Angriff nahm, dieselbe Umsicht widmete. Andererseits jedoch hatte er sie auch schon emotional aufgerüttelt erlebt, und die Tatsache, dass ein bestimmtes Wort, ein bestimmter Blick von ihm ihr das Blut in die Wangen treiben konnte, machte sie menschlich. Und maßlos reizvoll.
    »Hast du immer in Urbana gelebt?« Sie stellte das Radio leiser.
    »Ja, mir gefällt es hier.«
    »Mir auch.« Sie mochte das geschäftige Treiben in der Innenstadt, die hin und her eilenden Menschen. »Wir haben zwar in Urbana seit vielen Jahren verschiedene Niederlassungen, doch ich habe hier bisher noch nicht gelebt.«
    »Wo denn?«
    »Die meiste Zeit in Colorado Springs. Von dort kommt meine Familie. Aber ich liebe den Osten. Ich mag die Städte hier und die Art und Weise, wie die Leute leben. Alles ist immer hektisch und in Bewegung, das gefällt mir.«
    »Nicht die üblichen Klagen wegen total überfüllter Städte und zu viel Kriminalität?«
    Sie zuckte die Schultern. »Wir haben eine gut funktionierende Polizei.«
    Als sie an einer roten Ampel stoppte, runzelte er die Stirn. Die Straßen waren jetzt fast menschenleer. »Bist du oft nachts allein unterwegs?«
    »Wenn es nicht anders geht, ja.«
    »Warum hast du keinen Fahrer?«
    »Weil ich gern selbst fahre.« Sie warf ihm von der Seite einen warnenden Blick zu, dann sprang die Ampel auf Grün. »Komm mir jetzt bloß nicht mit demselben Blech, das fast alle Männer von sich geben. Von wegen, welche Gefahren auf eine Frau hinter jeder Ecke lauern, die nachts allein unterwegs ist. Ich kann’s schon nicht mehr hören … Vergewaltiger … Psychopathen … dieses ganze aufgeregte Geschwätz.«
    »Es gibt aber auch recht finstere Ecken in der Stadt, nicht nur Straßen mit Museen und französischen Feinschmeckerlokalen.«
    »Ry, ich bin schon ein großes Mädchen. Ich war allein in Paris, in Bangkok, in London, in Berlin und vielen anderen Städten. Glaub mir, ich komm auch in Urbana zurecht.«
    »Die Polizei kann aber nicht überall sein«, stieß er hervor.
    »Ich hab einen Selbstverteidigungskurs gemacht und kenne einige Tricks, einen Mann in die Knie zu zwingen.«
    »Oje, da werden die Straßenräuber aber zittern.«
    Sie überhörte seinen Sarkasmus, fuhr an den Bordstein und drosselte den Motor. »So, hier wären wir.«
    Stolz erfüllte sie in dem Moment, als sie aus dem Wagen stieg und an dem Gebäude emporblickte. »Na, was hältst du davon?«
    Nobel und exklusiv wie seine Besitzerin, stellte er fest. Überall Marmor und Glas, und über die breite Schaufensterfront zog sich in goldenen Lettern das Logo von Lady’s Choice .
    »Erhebender Anblick.«
    »Ich wollte, dass es besonders imposant ist, weil es ja unser Vorzeigeobjekt werden soll. Eindrucksvoll, klassisch und …«, sie fuhr mit den Fingerspitzen über die Marmorumrandung an der Eingangstür, »auf raffinierte Weise erotisch.«
    Sie steckte eine Codekarte in einen Schlitz und schloss dann mit drei verschiedenen Schlüsseln auf. Gute Sicherheitsvorkehrungen, registrierte Ry anerkennend. Computergestützt.
    Von innen verschloss sie die Tür wieder und drehte das Licht an.
    »Perfekt.« Zufrieden wanderte ihr Blick über den malvenfarbenen Teppichboden. Die Wände waren frisch gestrichen, und es roch noch nach Farbe. In einer Ecke luden eine geschwungene breite Couch, Sessel und ein kleiner Teetisch die Kunden ein, sich zu entspannen und in Ruhe ihre Kaufentscheidungen zu überdenken.
    Natalie musterte die Regale und sah sie schon vor sich, wenn sie erst prall gefüllt waren mit Seiden- und Spitzendessous in allen Schattierungen des Regenbogens, angefangen von zarten Pastelltönen über verschiedene jungfräuliche Weißnuancen bis hin zu kühnen, verwegenen, lebendigen Farben.
    »Die meisten der Waren sind bereits unterwegs. Nächste Woche werden wir sie bekommen. Dann beginnen wir mit der Schaufensterdekoration. Ich möchte unsere Negligés aus französischer Seide in den Mittelpunkt stellen. Sie sind irrsinnig elegant, und ich hab noch nirgends etwas auch nur annähernd Ähnliches gesehen.«
    Ry befingerte den breiten Spitzenbesatz am Seidenbody einer Schaufensterpuppe. Dieselbe Farbe wie Natalies Augen, dachte er. »Was verlangst du für diesen hier?«
    »Hmmm …« Sie schätzte das Teil ab, Seide, Spitzen, eine Perlenstickerei am Oberteil. »Ich würde sagen, etwa einhundertfünfzig.«
    »Einhundertfünfzig? Dollar?« In tiefster Missbilligung schüttelte er den Kopf. »Einmal gut zugelangt, und das Ding ist nur noch

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