Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
Vom Netzwerk:
ungezielte Salve aus seiner Waffe ab, einer alten Heckler und Koch MP-5. Nach einigen Schüssen war das Magazin leer, und er wollte davonlaufen. In diesem Augenblick bemerkte Bret einen farbigen Fleck am Rand seines Blickfelds. Eine verzerrte Gestalt, die über die Steinmauer sprang.
    Caitlin.
    Gleich darauf war sie neben ihm, hockte da in der Haltung eines Soldaten mitten im Gefecht und gab zwei weitere Schüsse ab. Der Flüchtende schrie auf, als die Kugeln in seinen Körper einschlugen, er von den Füßen gehoben wurde und dann auf dem Boden aufschlug.
    Caitlins Stimme klang rau und fremdartig, als sie kurz und knapp fragte: »Geht’s dir gut? Geht’s dem Baby gut?«
    Monique weinte immer noch, aber sie schien eher ungehalten zu sein und keine Schmerzen zu haben.
    »Den Umständen entsprechend, würde ich sagen«, keuchte Bret und spuckte die Erde aus, die er im Mund hatte. Die grauenhaften Schmerzen in seinem Bein waren jetzt zweitrangig.
    Caitlin trat schnell zu der Stelle, wo die Männer, die sie zuerst ins Visier genommen hatte, hingefallen waren. Ohne Vorwarnung schoss sie zwei von ihnen jeweils zwei Kugeln in den Kopf. Den dritten trat sie, aber Bret hätte ihr gleich sagen können, dass er längst tot war. Sie hatte ihn ins Herz getroffen.
    Der Rothaarige versuchte davonzukriechen. Der untere Teil seines Gesichts hing zerschmettert herab, und er gab ein tierisches wimmerndes Geräusch von sich. Caitlin ging zu ihm und richtete die Pistole auf seinen Hinterkopf. Sie schaute kurz auf und stellte fest, dass der Letzte der fünf Männer, der Jamaikaner, ebenfalls versuchte wegzukommen, er war schon ein ganzes Stück
weit auf die Autos zugekrochen. Er zog die leblosen Beine hinter sich her.
    Melton sah, wie seine Frau kurz nachdachte und schließlich zwei Kugeln in den Kopf des Mannes feuerte, der vor ihr lag. Sein Schädel barst auseinander und bespritzte sie mit Hirnmasse.
    Bei jedem Schuss schrie Monique lauter auf. Bret versuchte so gut es ging, die Babytrage mit seiner Hand aufzukriegen, obwohl sich das Gelenk ziemlich gebrochen anfühlte, und zog das Baby an sich, als Caitlin zu dem einzigen Überlebenden ging. Aus einer schlimmen Wunde an Brets Finger pulste das Blut. Sein Bein brannte, es fühlte sich an, als würde jemand mit Glassplittern gegen den Knochen reiben, und das Gelenk schmerzte auch heftig, aber es gelang ihm, das Baby auf den heilen Arm zu nehmen. Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn, wiegte es hin und her und summte ein Lied. In dieser Haltung wartete er auf die letzten beiden Schüsse, aber sie kamen nicht.
    Caitlin trat von hinten neben den Mann und wartete, bis er sich hochgestemmt hatte, um weiter verzweifelt auf sein vermeintlich sicheres Auto zuzukriechen. Sie trat ihm bösartig gegen den Ellbogen und brach ihm das Gelenk mit einem lauten Knacken. Der Mann brüllte auf und rollte zur Seite, was ihr ermöglichte, ihm einen Tritt in den Solarplexus zu geben. Sein Heulen brach abrupt ab, als er würgend ausatmete. Bret schaute erschrocken zu, wie seine Frau dem Mann ihren Joggingschuh auf die Kehle setzte und niederdrückte, während sie gleichzeitig die Pistole auf sein Gesicht gerichtet hielt. Er zappelte eine Weile herum, bis er schließlich erschlaffte. Sie gab ihm noch einen Tritt in den Unterleib, um sicherzugehen, aber er war erledigt.
    Sie setzte den Lauf ihrer 9-mm-Pistole auf seinen Hinterkopf, während sie seine Taschen durchsuchte und ein Handy herauszog.

    Das Letzte, was Bret registrierte, bevor er in Ohnmacht fiel, war das Piepen der Tastatur, als sie eine Nummer eintippte, um Hilfe zu holen.
     
    Das Krankenhaus, ein moderner Bau, lag an der Kreuzung Nummer 15 der M4-Schnellstraße. Der Krankenwagen war in recht kurzer Zeit dort. Die Sanitäter versicherten Caitlin, dass bei Brett und Monique nichts Schlimmes zu befürchten sei, aber als sie im Vernehmungszimmer der Polizeistation Gablecross in Swindon saß, machte sie sich dennoch große Sorgen um die beiden. Bret hatte eine Menge Blut verloren, bevor sie seine Wunde verbinden konnte, und Monique hatte immer noch laut geschrien, als sie abtransportiert wurden. Die Polizisten hatten ihr nicht erlaubt, das Baby mitzunehmen, und sie nahm an, dass sie den Grund verstand. Sie hatte gerade vier Männer erschossen und einen weiteren lebensgefährlich verletzt. Ihr Jogginganzug war blutbespritzt, und sie fand immer noch Knochensplitter und Schlimmeres in ihren Haaren.
    »Wir können Ihnen nicht helfen, wenn Sie uns nicht

Weitere Kostenlose Bücher