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Das verlorene Land

Das verlorene Land

Titel: Das verlorene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Birmingham
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die Handabdrücke der Arbeiter von damals sehen, und innen ist es wirklich sehr gemütlich, mit alten Bastlampen und solchen Sachen. Allerdings fürchte ich, dass es sich in puncto Bequemlichkeit eher an bescheidenen Maßstäben orientiert. Jedenfalls ist es kein Luxushotel.«
    Sie stiegen aus dem Wagen, und Caitlin folgte Dalby durch die alten Holztüren ins Innere. Ein dicker kalter Regentropfen fiel direkt auf ihre Nasenspitze. Drinnen konnte man noch die Umrisse des alten Tresens auf dem Fußboden als hellen Fleck erkennen. Aus der Vergangenheit des Gebäudes war nur wenig übrig geblieben. Der größte Teil des rechteckigen Raums wurde von schlichten Behördenpulten, Plastikstühlen und Aktenschränken eingenommen.
Dalby nickte einer schwarzen Frau mittleren Alters zu, die etwas in einen Computer tippte. Sie lächelte zurück, unterbrach ihre Schreibarbeit aber nicht.
    »Sind sie unten, Judy?«
    »Ja, Mr. Dalby. Im alten Bierkeller.«
    »Danke, Herzchen. Und vergiss nicht, heute eine Mittagspause zu machen. Sonst fällst du uns noch vom Fleisch, und das wäre doch zu schade.«
    Das musste ein alter Witz sein, denn Judy kicherte und schaute demonstrativ zur Decke.
    »Wenn Sie mir bitte folgen möchten, Caitlin. Unser Mr. Richardson ist schon unten.«
    Sie nahm an, dass sie ihm nun in den hinteren Bereich des Gebäudes folgen sollte, aber Dalby ging zwischen einigen Pulten hindurch, beugte sich nach unten und zog eine Bodenluke auf. Sie befand sich genau an der Stelle, vermutete Caitlin, wo früher hinter dem Tresen die Vorräte in den Keller gebracht wurden.
    »Der Bierkeller?«, fragte sie.
    »Richtig«, bestätigte Dalby, während er sich umdrehte und rückwärts über eine steile Holzleiter nach unten stieg. »Passen Sie gut auf Ihre Füße auf, Caitlin. Ist nicht gerade einfach für einen alten Knacker wie mich oder eine Frau in Ihrem Zustand, hier runterzusteigen.«
    »Mein Zustand ist bestens«, sage sie, während sie sich auf die Leiter schwang und sich die drei Meter nach unten gleiten ließ, ohne die Sprossen zu benutzen. Sie musste sich nur ganz leicht am Rand der Leiter festhalten. Allerdings schmerzten ihre Brüste leicht, als sie unten ankam, aber das hätte sie niemals zugegeben.
    »In der Tat«, stellte Dalby überrascht fest. »Da war ich wohl auf dem Holzweg. Hier entlang, bitte.«
    Vor den Wänden standen immer noch große Eichenfässer nebeneinander, und eingestaubte Flaschen lagen auf mit Spinnweben verhängten hölzernen Regalen. Zwei Männer
in Freizeitkleidung saßen um einen Tisch und spielten Karten. Sie begrüßten Dalby und winkten ihn durch den Kellerraum hindurch in einen Bereich, wo ein heller Lichtschein aus einem Raum auf die Steinplatten fiel. Ein riesiges Fass verhinderte, dass man in das Zimmer hineinsehen konnte.
    Einer der beiden Kartenspieler zwinkerte Caitlin zu und schnalzte mit der Zunge, als sie an ihnen vorbeiging.
    Sie hielt an, lächelte ihn freundlich an, nahm ihm seine Karten ab und warf seinem Kameraden einen Blick zu.
    »Er hat beide roten Königinnen, eine Herz-Neun und so«, sagte sie.
    Der andere lachte laut auf, als sie weiterging.
    Dalby wartete auf sie am Eingang zu einem kleinen, feuchten Raum, der sich am Ende des Kellers befand und von einer nackten Glühbirne beleuchtet wurde. Zwei Wachmänner standen herum, und auf einem Stuhl hockte Richardson, der Mann, der vor ein paar Stunden versucht hatte, ihre Familie zu ermorden. Der Attentäter zitterte und blinzelte heftig, weil ihm der Angstschweiß in die Augen lief und dort brannte. Seine Rastalocken waren schmutzverkrustet mit Blättern darin, sein rechtes Hosenbein war abgeschnitten worden. Um seinen Oberschenkel lag ein fleckiger Verband, und sein linker Arm, den sie am Ellbogen gebrochen hatte, war notdürftig geschient worden.
    Er riss die Augen auf, als er sie erkannte, aber er hätte besser auf Dalby achten sollen. Der stille gepflegte Mann im grauen Anzug trat neben den Gefangenen und schlug ihm mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Richardson schrie auf und fiel hinterrücks vom Stuhl. Aus seiner Nase spritzte das Blut gegen die schmierige Kellerwand.
    »Na dann«, sagte Dalby leise und wandte sich einem der Bewacher zu, die keine Miene verzogen hatten.

    »Ich hätte jetzt wirklich große Lust auf eine Tasse Tee. Ob Sie uns wohl mal einen aufbrühen könnten, Kumpel? Ich fürchte, wir werden eine ganze Zeit lang hier unten sein. Wie sieht es mit Ihnen aus, Caitlin?«
    Sie warf Richardson einen

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