Das Vermaechtnis
höchste Gebot, dem sich keiner entziehen kann. Nicht ohne Strafe, nicht ohne Leid. Egal, ob Glaube, Verstand oder Vernunft. Nur die wenigsten schaffen es, ihr Los durch Opfer und Gebet abzuwenden. Gegen das Los anzukämpfen allein verspricht Unheil.
Dementsprechend stimmen wir ein auf die Götter der Hellenen im alten Athen .
Es ist unsere Rolle, die Götter zu preisen und euch Antworten zu geben auf die Fragen nach dem Woher. Woher also kamen einst die Götter?
Chaos herrschte am Anfang, nur Chaos, und aus dieser riesigen Unordnung heraus entstanden die ersten Götter: Nyx , die Nacht, und Erebos , die Finsternis. Gaia , die Erde, und aus ihr entstanden Uranos , der Himmel, Pontos , das Meer und Ourea , die Berge. Und weiter entstanden aus dem Chaos Tartaros , die Unterwelt, Eros , die Liebe und Aither , die Luft.
Nyx , die Nacht, gebar den Tag, das Alter, den Tod, den Schlaf, die Missgunst, den Streit, die Rache, das Verhängnis, das Verderben, die Mühsal und – die Freundschaft. Und die drei Schicksalsgöttinnen.
Gaia , die Erde, gebar die Titanen und die Zyklopen, die Einäugigen. Ihr Vater war Uranos , der jedoch seine Kinder tief in der Erde versteckte. Das verärgerte Gaia , sodass sie den Titan Kronos anstiftete, seinen Vater mit einer Sichel zu entmannen, wenn sich dieser ihr wieder voller Lust nähern wollte. Aus dem Blut, das dabei auf die Erde tropfte, erschuf Gaia die Giganten mit ihren schlangenförmigen Beinen und den vier Armen, die hundertarmigen Hekatoncheiren und viele weitere Geschöpfe.
Aus den Titanen entstanden die Götter, die, die einen großen Einfluss auf die alten Hellenen haben. Lange Zeit war der Titan Kronos Herrscher der Welt. Seine Kinder waren Zeus , Hera , Hades , Poseidon , Demeter und Hestia .
Zeus wiederum war es, der seinen Vater stürzte. Fortan, bis in die heutige Zeit, ist Zeus der Herrscher aller Götter auf dem Götterberg Olymp . Lange sind es zwölf Götter, die auf dem Olymp residieren Zeus, Poseidon, Hera, Demeter, Apollon, Artemis, Athene, Ares, Aphrodite, Hermes, Hephaistos und Hestia . Herakles und Dionysos wurden als sterbliche Kinder des Zeus später erst in den Götterhimmel aufgenommen. Noch viele weitere Götter entstanden, auch Halbgötter, Riesen, kraftvolle Tiere und unzählige ungeheuerliche Mischwesen.
Welche Götter sind nun die wichtigsten? Das können wir nicht sagen, denn es kommt wie immer auf das Wo, Wann und Warum an. Wir wollen jene ausführlicher erwähnen, die an dem heutigen Tag in Athen eine Rolle spielen sollen. Und dass manche eine Rolle haben und manche nicht, soll keine Wertung darstellen, denn es geht um den Eindruck ihrer Götter-Rolle, der gewonnen werden soll. Wie ist deine Meinung?
Chorführer Ich stimme euch zu. Eine kleine Auswahl von Göttern ist bei dieser großen Auflistung durchaus ratsam. Die Zeiten in Athen , dieser Stadt im Staat, sind sehr ruhig momentan, nach den Wirren des Peloponnesischen Krieges , nach Pestzeiten… All diese Zeiten brachten die Philosophen nicht vom Denken ab, im Gegenteil, jede Katastrophe scheint sie nur noch mehr anzuspornen. Jedes Ereignis wiederum fragt auch stets nach dem Woher und dem Wohin und dem Sinn und Ziel. Sie zweifelten am Wirken der Götter, wie sie an allem Zweifel hegten und hegen und zu pflegen hegen.
Doch wir werden zeigen, dass trotz der Geburtsstunde des gelebten Verstandes ein Leben ohne die Kraft der Götter nach wie vor nicht möglich ist. Letztendlich ist es auch nicht unbedingt notwendig, auf diese gänzlich zu verzichten. Die Mythen und der Glaube sind ebenso wirksam und heilsam und finden allein daher im Leben der Menschen ihre Berechtigung, ist es nicht so? Warum also sollten wir die Götter verleugnen?
Gleich zu Anfang will ich auf den großen Gott der Heilkünste aufmerksam machen, Asklepios mit seinem Stock, um den sich eine Schlange windet, als Symbol für seine Heilkräfte. Der Stock stellt den Lebensbaum dar. Die Schlange die Heilkräfte der Erde.
Diesen habe ich übrigens in eurer sonst sehr trefflichen Aufzählung vermisst. Ein Leben ohne Krankheit, das gibt es nicht. Eine Krankheit ohne den Gott der Heilkünste, das gibt es auch nicht, auch wenn Choi-Hippokrates gleich hier und da anderes vermuten lässt. Natürlich ist vieles erklärbar und beweisbar, welches ohne ein Zutun eines Gottes existiert, lebt, sich verändert. Es gibt stets eine Ursache und damit eine Wirkung eben dieser.
Zeus , der Göttervater selbst, hatte den Krankheiten die Stimme
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