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Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Das Vermächtnis der Feen (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Feen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Endres
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einhängen konnte, dass die Linse ein darunterliegendes Buch vollkommen erfasste. Eine starke Leuchte sorgte für ausreichend Licht.
    »Ich habs mir ausgedacht und Kenny hat das Ding gebaut«, sagte Arthur nicht ohne Stolz. »Wenn diese Kamera nicht so schweineteuer wär, hätte ich mir längst selbst eine gekauft.«
     
    Als sie den Laden wieder verließen, war es schon Spätnachmittag. Josie stöhnte. »Mann, das ist ja Sklavenarbeit!«
    Arthur bugsierte die Bücherkiste aufs Fahrrad zurück. »Wenn ich allein bin, dauert es fast doppelt so lang. Danke, dass du immer umgeblättert hast.«
    Er zeigte Josie zufrieden einen Speicherchip. »So, auf diesem Miniding sind die dicken Wälzer jetzt drauf. Nachher verfrachte ich sie auf meine Festplatte und mach noch ein Back-up. Damit bleiben sie der Nachwelt erhalten.« Er steckte den Chip in seine Geldbörse. »Hast du Lust auf ’ne Cola? Meine Zunge fühlt sich an wie Pergament.«
    Josie nickte. »Super Idee, ich zerbrösle gleich zu Staub wie die Bücher!«
    Sie schoben die Räder bis zu einer kleinen Rasenfläche mit zwei Bänken, deren Mittelpunkt ein bestimmt drei Meter hohes, ornamentiertes Steinkreuz bildete.
    Arthur stellte sein Fahrrad ab. »Warte hier einen Moment auf mich!«
    Aus dem Imbissstand gegenüber wehten Wolken fischigen Frittierfetts. Während Arthur hinüberging, setzte sich Josie hin und ließ den Charme des irischen Städtchens auf sich wirken.
    »Hier!« Arthur reichte ihr das Getränk und nahm neben ihr Platz. »Übrigens, was ich dich vorhin schon fragen wollte. Onkel Aaron hat erzählt, dass Dorothy zwei Mädchen erwartet. Wo ist eigentlich deine Freundin?«
    Josie antwortete nicht gleich. Sie nahm einen tiefen Schluck und spielte dann gedankenvoll mit dem Aluring der Coladose.
    Arthur warf ihr einen unschlüssigen Blick zu. »Hast du meine Frage überhaupt gehört?«
    »Ja, ich überleg nur grade, wo ich anfangen soll. Eine definitiv abgefahrene Geschichte. Ich fürchte, du wirst sie kaum glauben.«
    Arthur legte einen Ellbogen über die Lehne und drehte sich neugierig zu ihr hin. »Hört sich ja spannend an!«
    »Spannend? Eher schon ein Thriller!«
    Obwohl Josie sich so kurz wie möglich fasste, dauerte es, bis sie Arthur ihre Geschichte erzählt hatte. Anfangs hatte Arthur noch Zwischenfragen gestellt, doch dann war er immer ruhiger geworden.
    Als Josie verstummte, hatte sie nichts ausgelassen – nur, dass ihr zu allem überfluss in Springwood Manor auch noch eine Zwergin begegnet war, behielt sie, wie sie es Rosalinde versprochen hatte, für sich.
    »Bloody hell!« Arthur lehnte sich zurück, streckte seine langen Beine aus und starrte ins Leere.
    Josie sah ihn unsicher an. »Hältst du mich jetzt für total durchgeknallt?«
    »Was sagt Onkel Aaron zu der Story?«
    »Ich denke, er glaubt mir. Er hat Moma und mir aus einer Prophezeiung vorgelesen, von diesem Calie…«
    »Sicher meinst du Caliesin.« Arthur lächelte. »Das wundert mich nicht. Onkel Aaron ist fest von der Existenz der anderen Seite überzeugt.«
    »Anderwelt?«
    »Anderwelt!« Der Junge nickte. »Was das angeht, ist er …«, er zögerte. »Na ja, sagen wir mal – sonderbar.«
    »Und du?« Josie blickte ihn in banger Erwartung an.
    »Ich?« Arthur zog die Brauen hoch. »Weiß nicht so genau. Deine Geschichte ist wirklich verdammt abgedreht. Obwohl es ja schon immer Leute gegeben hat, die Stein und Bein behaupten, Wesen aus der Anderwelt begegnet zu sein.« Er kratzte sich am Kopf. »Allerdings ist mir persönlich bisher nicht ein einziges Mal so ein antiker Alien begegnet, obwohl ich ja zu gern mal einen sehen würde.« Arthur zwinkerte ihr zu.
    Josies Gesicht verschloss sich augenblicklich. Sie rückte unbewusst einige Zentimeter weg und ließ die Drachenfibel, die sie Arthur gezeigt hatte, wieder unter ihrem Shirt verschwinden. Verdammt noch mal, warum hatte sie nicht einfach gesagt, dass Amy in Chicago geblieben war! Arthur hielt sie vermutlich auch für – wie hatte er sich ausgedrückt? – sonderbar! Und jetzt stand sie da wie eine Idiotin.
    Sie sprang abrupt auf. »Es ist schon spät, ich muss heim. Meine Großmutter wartet sicher schon auf mich. Und vielleicht hat sich Amy ja inzwischen gemeldet.«
    »Warte doch!« Arthur richtete sich auf. »Ich bring dich zurück!«
    Josie stieg aufs Fahrrad. »Danke, ich find den Weg schon, ich bin ja nicht blöd.«

 
    Josie trat in die Pedale, ohne sich noch einmal umzusehen. Ihre Gedanken überschlugen sich. Was

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