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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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in den Menschenlanden gibt es einen Ort, an dem die Grenzen zweier Welten aufeinandertreffen. Immer wieder öffnete sich an dieser Stelle ein Tor und verschaffte den Wesen der Anderwelt Zugang zu unserer Welt. Viele tapfere Elfenkrieger verloren ihr Leben bei dem Versuch, der tödlichen Flut Einhalt zu gebieten. Mit jedem Winter, der verstrich, wurde es schlimmer. Zahllose Elfenmagier setzten alles daran, das Tor für immer zu verschließen, zahllose scheiterten. Bis es endlich einem gelang, die heilenden Kräfte des Sonnenlichts in einer Wächterstatue zu binden. Die Figur zeigt eine Elfenkriegerin mit dem Körper einer Schlange und sie allein vermochte die Wunde im Weltengefüge zu heilen.
    An jenem Ort, wo sich das Tor zur Anderwelt befand, schufen
die Elfen einen Schrein für die Statue, den Celossos-Altar, wie die Menschen ihn später nannten. Über viele Generationen hinweg schützte er unsere beiden Völker vor den Ausgeburten der Dunkelheit.«
    »Aber jetzt sind sie wieder da.« Caiwen runzelte die Stirn. »Was ist mit dem Altar geschehen?«
    »Er steht noch immer dort, aber die magische Statue wurde gestohlen.« Ein Schatten huschte über Finearfins Gesicht. »Wie ich schon sagte, die Gefahr geriet in Vergessenheit. Die Tamoyer hielten den Schrein für ein Relikt elfischen Aberglaubens und woben ihre eigenen Legenden darum. Aus den grausamen Geschöpfen wurden Fantasiegestalten, aus der Wahrheit Märchen, die Mütter ihren Kindern am abendlichen Herdfeuer erzählten, um sie des Nachts im Haus zu halten. Niemand erinnerte sich mehr daran, dass in all den Geschichten ein wahrer Kern steckte, und niemand konnte sich vorstellen, dass all das eines Tages wieder schreckliche Wirklichkeit werden könnte.« Sie seufzte und fügte hinzu: »Aber ich will nichts vorwegnehmen. Denn auch das, was vorher geschah, musst du wissen. Deshalb will ich dir nun von Nimeye erzählen, j ener selbstsüchtigen und machthungrigen Hohepriesterin, der es nicht genügte, ihr Volk zu schützen und ihre Heimat zu bewahren.« Sie verstummte, hob den Kopf und ließ den Blick in die Ferne schweifen.
    »Nimeye«, fuhr sie schließlich mit gedämpfter Stimme fort, »war einst die Patrona des Zweistromlandes und eine mächtige Hohepriesterin. Manche sagen, sie sei die mächtigste überhaupt gewesen. Vor vielen Hundert Wintern, in der Blütezeit unseres Volkes, war sie es, die die Geschicke unseres Landes an der Seite des Elfenkönigs lenkte und es mit ihren besonderen Gaben vor den Eisdämonen schützte.«
    »Eisdämonen?« Caiwen runzelte die Stirn. »Was sind das für Wesen?«
    »Eisdämonen sind keine Wesen aus Fleisch und Blut«, erklärte
Finearfin in einem Ton, der Caiwen spüren ließ, dass ihr die Unterbrechung nicht recht war. Umso mehr freute sie sich, dass sich die Elfenkriegerin dennoch Zeit für eine Erklärung nahm. »Das macht es auch so schwer, sie zu bekämpfen. Ihre Heimat ist die endlose Eiswüste des Nordens, wo nichts wächst und gedeiht, weil sich die Sonne im Winter viele Monde hinter dem Horizont verbirgt. Sie hassen alles Leben und kennen nur ein Ziel, ihre Herrschaft weiter nach Süden auszudehnen. Vor allem im Winter fallen sie über das Zweistromland her. Bis vor wenigen Wintern war ihnen kein Erfolg beschieden. Aber seit das Zweistromland ohne Patrona auskommen muss, gewinnen sie immer mehr an Macht. Was ihre eisigen Finger berühren, gefriert augenblicklich und stirbt.«
    »Oh.« Caiwen spürte den Schmerz in Finearfins Worten, als wäre es ihr eigener. »Das … das tut mir leid.«
    »Dich trifft keine Schuld.« Finearfin gelang ein Lächeln. »Nimeye ist es, der wir diesen schleichenden Tod zu verdanken haben.« Sie nahm einen tiefen Atemzug und fuhr fort: »Das Unheil nahm seinen Anfang vor etwa zweihundert Wintern, als Nimeye sich der dunklen Magie verschrieb. Schon immer hatte sie davon geträumt, allein über die Elfen zu herrschen. Nun endlich glaubte sie den Schlüssel dazu in Händen zu halten.
    Über viele Schwarzmonde gelang es ihr, alle zu täuschen, während sie ihre Macht weiter stärkte und die Vorbereitungen zum Sturz des Königs heimlich weiter vorantrieb. Unbemerkt scharte sie Verbündete um sich, meist junge Elfen von hoher Geburt, die selbst nach mehr Einfluss strebten. Diese wiederum sorgten dafür, dass sich Nimeyes Anhängerschaft durch falsche Versprechungen weiter vermehrte. Am Ende zählte ihr Gefolge mehrere Hundert Elfen, die entschlossen waren, den König notfalls auch mit Gewalt zu

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