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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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trauriges Lächeln. »Du weißt nicht, wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe. Wie sehr ich in Sorge um dich war. Hätte ich es vermocht, ich wäre schon früher zu dir gekommen.«
    »Heißt das, du warst hier? All die Winter, die ich auf dem Riff gelebt habe?«
    »Ja und nein.« Elethiriel seufzte und verlor ein wenig an Konturen.
»Mein Körper ist längst vergangen, aber mein Geist ist an diesen Ort gebunden, bis meine Nachfolgerin ihren rechtmäßigen Platz eingenommen hat. Erst dann bin ich frei und kann die Gestade der Ahnen betreten. So war es, und so wird es immer sein, solange es das Zweistromland und seine Patrona gibt.«
    »Und wenn dir niemand nachfolgt?«
    »Dann werde ich auf ewig in diesem Wald umherwandeln, einsam und klagend, weil ich nicht bewahren konnte, was mir anvertraut wurde.«
    »Aber dann musst du mich doch befreien!«, rief Caiwen aus. »Verstehst du nicht? Maeve wird mich zur Feuerinsel bringen. Zu Nimeye. Niemand weiß, was dort mit mir geschehen wird, aber es könnte gut sein, dass ich das Zweistromland nie wiedersehen werde.«
    »Was die Zukunft bringt, ist ungewiss, das ist wohl wahr.« Ihre Mutter blickte sie zärtlich an. »Aber wir, die wir diese Welt bereits verlassen haben, dürfen nicht Einfluss nehmen auf das, was geschieht. Wir alle aber haben noch eine Bestimmung zu erfüllen. Die meine ist es, über dich zu wachen, bis du bereit bist, dein Erbe anzutreten. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.« Sie schwieg und fügte nach einer kurzen Pause hinzu: »Niemand kann seinem Schicksal entgehen, auch du nicht. Wenn es vorgesehen ist, dass du Nimeye begegnest, dann wird es so sein. Ich könnte dich Hunderte Male befreien und sie würden dich Hunderte Mal wieder gefangen nehmen - verstehst du das? Wir würden nichts gewinnen, sondern das Kostbarste verlieren, das wir besitzen - Zeit. Du weißt es vielleicht noch nicht, aber damals nach dem Sturm habe ich all mein Wissen und meine Macht auf dich übertragen, um beides für dich und unser Volk zu bewahren. Die wenigen mir verbliebenen Kräfte schwinden immer schneller. Es klingt verrückt, aber ich muss dich zu Maeve und Nimeye gehen lassen. Wenn das Schicksal es so will, ist es
der schnellste Weg, damit du künftig meinen Platz einnehmen kannst.«
    »Wohl kaum, wenn ich tot bin.« Caiwen schüttelte den Kopf.
    »Was immer geschehen soll, es wird geschehen.« Elethiriel nickte bedächtig. »Die großen Dinge werden weder von Elfen noch von Menschen entschieden.«
    »Dann ist es sinnlos, sich dagegen aufzulehnen?«, fragte Caiwen zaghaft. »Weil schon alles vorherbestimmt ist?«
    »Das ist so nicht ganz richtig.« Ihre Mutter schüttelte den Kopf. »Einiges muss und wird geschehen, aber vieles ist offen, was wir mit Taten füllen müssen, und manches liegt sogar ganz in unserer Hand. Das Schicksal ist den Mutigen und Tüchtigen wohlgesinnt, das darfst du nie vergessen. Du darfst nie den Mut verlieren. Nur wer immer sein Bestes gibt, wird später zufrieden auf sein Leben und sein Handeln zurückblicken. Du musst an dich glauben, dann wird dir Erfolg beschieden sein.«
    »Das ist ganz schön verwirrend.« Caiwen seufzte.
    »Ja, das ist es. Deshalb und weil ich dich so schmerzlich vermisst habe, bin ich gekommen.«
    »Um mir Mut zuzusprechen?« Caiwen lachte, aber es lag keine Freude darin.
    »Nein, um dir zu helfen.« Ihre Mutter lächelte. »Ich darf dich nicht befreien, aber nichts hindert mich daran, dir mit auf den Weg zu geben, was ich weiß.« Nahezu übergangslos wurde ihre Stimme eindringlich: »Ich brauche dich, meine Tochter. Das Zweistromland braucht dich. Nicht um die Eisdämonen aufzuhalten, sondern um Nimeyes schändliche Pläne zu vereiteln. Noch immer strebt sie nach der Herrschaft im Zweistromland, und sie ist mächtig, viel mächtiger, als der König der Elfen ahnt. Die Schiffe, die in Tamoyen gebaut werden, werden ihr nichts anhaben können. Die dunklen Mächte, mit denen sie im Bunde steht, werden sie vernichten, noch ehe sie die Feuerinsel erreichen, und das Blut von Menschen und Elfen wird den Ozean rot färben.

    Aber Nimeye ist nicht unverwundbar. Wie alle Mächtigen besitzt auch sie eine Schwachstelle, an der sie gepackt und vernichtet werden kann …«
    »Warum hast du das dem König nicht gesagt?«, fiel Caiwen ihrer Mutter ins Wort.
    »Als ich es gekonnt hätte, fehlte mir der Mut«, gestand Elethiriel. »Als ich den Mut fand, war es zu spät. Du bist die Einzige, der ich mich mitteilen kann, denn du bist

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