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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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ja. Der Fluch, der auf meinem Vater und seinen Gefährten lastet, ist unglaublich stark. Nur der Elfenkönig oder seine Hohepriesterin könnten ihn aufheben. Diese aber hatten die Verbannten bald vergessen und scherten sich nicht darum, ob sie litten. Vor sechzehn Wintern begann sich die Lage auf der Feuerinsel bedrohlich zuzuspitzen. Nimeye, die Priesterin, spürte, dass der Vulkan nach langem Schlaf wieder zum Leben erwachte. Erdbeben und Rauchwolken eilten dem Unheil voraus. Die Verbannten fürchteten um ihr Leben und ersannen einen verzweifelten Plan, bei dessen Umsetzung ich helfen sollte. Da weder sie noch ihre Verbündeten - also auch ich - das Zweistromland betreten können, mussten wir den König von Tamoyen dazu zwingen, uns die Hohepriesterin zu holen. Es galt, etwas zu finden, das dem König so wichtig war, dass er dafür sogar einen Krieg mit den Elfen in Kauf nehmen würde …«
    » Ihr habt die Wächterstatue aus dem Celossos-Altar gestohlen?« Durin traute seinen Ohren nicht. Wie alle hatte er angenommen, dass die Elfen aus dem Zweistromland die Figur geraubt hatten. Dass die Verbündeten der Feuerelfen dahintersteckten, davon schien niemand etwas zu wissen.
    »Irgendjemand musste es tun«, sagte Maeve leichthin. »Die Feuerelfen können ihre Insel nicht verlassen. Also heuerte ich ein paar Männer an, die sich als Elfen verkleideten, und wies sie an, die Statue zu stehlen.« Sie lachte gackernd. »Es war ganz leicht. Sie mussten nur hingehen und das Ding in einen Sack stopfen. Die beiden Männer, die den Altar bewachten, schliefen und waren kein Hindernis. Offenbar glaubte man nicht, dass jemand so dumm sein könnte, die Statue zu stehlen.«
    »... besser gesagt so grausam, Tamoyen den Kreaturen der Anderwelt
preiszugeben«, korrigierte Durin mit ausdrucksloser Miene.
    »Ja, ich gebe zu, ich dachte nicht, dass es so schlimm werden würde«, räumte die Alte ohne eine Spur vor Reue ein. »Die wahren Folgen zeigten sich ja auch erst nach ein paar Wintern. Und da war die Statue längst auf der Feuerinsel.«
    »... und der Austausch gegen die Hohepriesterin gescheitert.« Durin nickte wissend. »Ein hübsches Stück Pech, würde ich sagen.«
    »Mehr als das.« Bitternis schwang in der Stimme der Alten mit. »Meine Tochter bestand damals darauf, mit den Tamoyern zu segeln. Sie wollte die entführte Hohepriesterin zur Feuerinsel begleiten und ihren Großvater kennenlernen - aber sie kehrte niemals zurück.«
    Nach diesen Worten senkte sich Stille über den Raum. Durins Blick wanderte wie von selbst zu dem Bild Annahas. Eine Schande, dass sie so jung sterben musste, dachte er bei sich, gleichzeitig fand er den Preis für Maeves schändliche Tat auch angemessen.
    »Was wurde aus den Verbannten?«, erkundigte er sich schließlich, weil ihm das Schweigen zu lange dauerte. »Ist der Vulkan ausgebrochen?«
    »Nein.« Maeve schüttelte das greise Haupt. »Nimeye gelang es gerade noch rechtzeitig, die Kräfte im Erdinnern zu besänftigen. Soweit ich weiß, leistete ihr die Magie, die der Wächterstatue innewohnt, dabei gute Dienste.«
    »Aha, darum rücken sie die Statue also nicht wieder raus.« Jetzt wurde Durin einiges klar. »Es ist ihr völlig gleichgültig, ob hier Hunderte Unschuldiger von Dämonen und Nachtmahren niedergemetzelt werden, Hauptsache, der Vulkan speit kein Feuer. Ganz schön unbarmherzig.«
    »Es ist dein gutes Recht, es so zu sehen. Wir sehen es anders.« Die Kälte in Maeves Stimme jagte Durin einen Schauder über
den Rücken. Mehr als alle Worte zuvor machte sie deutlich, auf welcher Seite Maeve stand.
    »Und?« Durin wollte jetzt endlich wissen, welcher Auftrag ihn erwartete.
    »Seit dem letzten Sommer gewinnt der Berg wieder an Kraft«, begann Maeve den letzten Teil ihres Berichts. »Selbst mithilfe der Statue wird Nimeye das Feuer im Bauch der Erde nicht mehr lange zurückhalten können.«
    »Wenn Ihr einen Magier sucht, muss ich Euch enttäuschen.« Durin hob abwehrend die Hände. »Für so etwas bin ich gänzlich ungeeignet.«
    »Ich suche keinen Magier.« Mit einer Schnelligkeit, die Durin ihr nicht zugetraut hätte, schlug Maeve nach einer Fliege, die sich auf ihrem Kissen niedergelassen hatte, und zermalmte sie zwischen den Fingern.
    Saphrax! Durin schluckte trocken. Er konnte nur hoffen, dass das Wechselwesen noch draußen wartete und nicht auf dumme Gedanken gekommen war.
    »Ich suche Gewissheit«, durchbrach Maeves Stimme seine Gedanken. »Nimeyes Rußraben beobachten schon

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