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Das Vermächtnis der Feuerelfen

Das Vermächtnis der Feuerelfen

Titel: Das Vermächtnis der Feuerelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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drehen, aus der das Grunzen kam. Mühsam öffnete er die Augen. Die gleißende Helligkeit verursachte ihm sofort Kopfschmerzen und er schloss sie wieder.
    »Na wunderbar! Endlich rührst du dich.« Die Worte wurden von kehligen Grunzlauten begleitet, dennoch kam Durin die Stimme bekannt vor. Hinter seiner Stirn arbeitete es, aber die Gedanken bewegten sich noch sehr träge. Sosehr er sich auch bemühte, ihm wollte nicht einfallen, wo er sie schon einmal gehört hatte.
    »... dachte schon, ich wäre zu spät«, hörte er das grunzende Etwas jetzt sagen. »Wenn ich gewusst hätte, dass du so dumm bist, in ein Boot zu steigen, wäre ich natürlich früher gekommen. Grunz. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ein ausgewachsener Mann plötzlich einen Anfall von Größenwahn bekommt. Als ob du unter Wasser atmen könntest! Grunz, grunz . Nicht mal schwimmen kannst du richtig. Du meine Güte, ich kann dir sagen, das war nicht leicht. Grunz . Fast hätte ich es nicht geschafft, dich hierher...«
    »Saphrax?« Mit einem Schlag wusste Durin wieder, wer da so unaufhörlich und rücksichtslos auf ihn einredete. »Saphrax, bist du das?«
    » Grunz ! Wer denn sonst?«
    »Aber … aber … Anderweltwesen sind in den Hallen der Ahnen nicht willkommen.« Der Versuch, die Zusammenhänge zu
erfassen, gab Durins hämmernden Kopfschmerzen neue Nahrung. »Was... was tust du hier?«
    »Was ich hier tue?« Saphrax stieß eine Reihe empörter Grunzlaute aus. »Na, was wohl? Was ich immer tue, seit wir zusammen sind. Ich rette dir das Leben.«
    Es dauerte einige Augenblicke, bis Durin begriff, was das zu bedeuten hatte. »Dann... dann bin ich gar nicht tot?«, folgerte er hoffnungsvoll. »Ich bin nicht ertrunken?«
    »Soweit ich das beurteilen kann, nicht. Obwohl du dir diesmal wirklich alle Mühe gegeben hast, grunz, und mich fast zur …« Saphrax redete und grunzte weiter, aber Durin hörte ihm nicht zu. Ich lebe! Der Gedanke war so ungeheuerlich, so unglaublich und fantastisch, dass er es zunächst nicht fassen konnte. Fieberhaft versuchte er, sich daran zu erinnern, was geschehen war, nachdem das Boot gekentert und er ins Wasser gefallen war, doch statt Bildern fand er in seinem Kopf nur einen schwarzen Abgrund.
    »Wie hast du mich gefunden?«, fragte er matt.
    »... und außerdem hast du noch immer nicht begriffen, was du wirklich … wie?«
    »Wie du mich gefunden hast?«, wiederholte Durin etwas ungehalten.
    »Ach so, ja. Wie gesagt, das war nicht ganz einfach. Grunz. Ich kam angeflogen und sah die Welle auf dich zurasen. Ich wollte dich warnen. Aber der Sturm machte mir zu schaffen und brachte mich immer wieder vom Kurs ab. Als ich wieder hinsah, war die Welle verschwunden und du auch. Grunz. Ich hab mich natürlich sofort ins Wasser gestürzt, mich verwandelt und nach dir gesucht. Aber es war so dunkel. Alles wirbelte durcheinander. Als ich dich fand, triebst du reglos im Wasser und warst schon nicht mehr bei Besinnung. Grunz. Ehrlich, ich dachte, du bist tot. Grunz. Das war vielleicht ein Schreck. Ich hab dich mit der Schnauze am Kragen gepackt und zum Strand geschleppt. Du
hast gehustet und Wasser gespuckt. Dann bist du ohnmächtig geworden. Grunz. Das war wirklich nicht schön, sag ich dir. Die ganze Nacht habe ich an deiner Seite...«
    »Dann ist das hier die Riffinsel?«
    »Wenn du sie so nennst, ist sie das wohl.«
    »Mir ist kalt.« Nachdem die wichtigsten Fragen geklärt waren, richtete sich Durins Aufmerksamkeit wieder auf naheliegendere Probleme.
    »Kein Wunder. Du bist triefend nass und es weht ein kalter Wind. Warte!« Saphrax setzte sich schnaufend in Bewegung. Dabei machte er Geräusche, als ob etwas Schweres über den Strand schleifte. Durch die geschlossenen Lider bemerkte Durin einen massigen Schatten, der sich langsam um ihn herumbewegte.
    »Besser?«
    »Der Wind ist weg, wenn du das meinst.«
    »’tschuldige. Ich hatte gehofft, die Sonne würde dich etwas wärmen«, räumte Saphrax beschämt ein. »An den kalten Wind habe ich nicht gedacht.«
    »Schon gut.« Durin gelang ein Lächeln. »Man kann nicht immer an alles denken. Du hast mir das Leben gerettet, alles andere ist nebensächlich.«
    »Wenn du dich bewegen kannst, rück dichter an mich ran. Ich wollte dich nicht zerquetschen, aber vielleicht kann ich dich wärmen.«
    »Sehr rücksichtsvoll, danke.« Da Saphrax ihm Schatten spendete, startete Durin einen weiteren Versuch, die Augen zu öffnen. Er fluchte, als sich die feinen Sandkörner an den Wimpern lösten,

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