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Das Vermaechtnis der Hexen

Das Vermaechtnis der Hexen

Titel: Das Vermaechtnis der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sindy Gerlach
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musterte mich. Dann grinste sie mich
an und ging mit mir zu einem hinter einem Tuch verborgenen, hohen Möbelstück. Sie zog den Stoff herunter und ich konnte mich endlich betrachten. Mir blieb der Mund offen stehen. Das kann ich nicht sein. Nie und nimmer.
    Dort stand ein wunderschönes Mädchen. Okay, besser gesagt eine junge Dame. Ich wirkte viel erwachsener. Ich strahlte übers ganze Gesicht. Das Kleid betonte meine Figur und schmiegte sich an mich wie eine zweite Haut. Meine Haare waren zu einer komplizierten Frisur hochgesteckt und ein paar Strähnen hingen an den Seiten hinab. Ich brachte nur ein »Wow« heraus.
    »Gefällt es dir?« Ich nickte sprachlos. Sie grinste mich an und sagte: »Alles Gute zum Geburtstag. Das ist mein Geschenk an dich.«
    Ich umarmte sie und zerdrückte sie fast. So kam es mir vor. Sie löste sich ganz leicht aus meinem Griff. Hatte sie denn gar nicht mitgekriegt, dass ich all meine Kraft aufgewendet habe? Bestimmt nicht.
    »Es wird Zeit.«
    »Zeit? Wofür?« Sie antwortete nicht, nahm nur meine Hand und zog mich schnell aus dem Zimmer. Ich hörte leise Stimmen, wusste aber nicht, woher sie kamen. Wir kamen zu der Treppe. Kurz davor ließ sie meine Hand los und flitzte nach unten. Die Menschen, die dort unten standen, verstummten und drehten sich zu mir um. Ich lächelte verunsichert und überlegte, ob ich nicht doch noch einen Rückzieher machen
sollte.
    Alle blickten mich an. Sie lächelten und murmelten bewundernde Worte. Ein einziges Gesicht stach aus der Menge heraus. Es war Jas. Dort war er und blickte mich mit so viel Liebe und Zuneigung an, dass ich errötete. Er kam auf mich zu und blieb an der Treppe stehen. Bloß nicht stolpern. Bitte nicht stolpern, dachte ich verzweifelt. Mit bedachtsamen Schritten ging ich hinunter. Als ich unten ankam, reichte Jas mir die Hand. Ich schaute verlegen weg und nahm seine Hand. Wir gingen zur Haustür. Kurz davor blieb Jas stehen.
    »Wieso gehst du nicht weiter?«
    »Lass dich überraschen.«
    Seine Familie, meine Familie und die Familie von Karin gingen an uns vorbei, nach draußen. Als alle draußen waren, wurde die Tür geschlossen. Jas und ich standen ganz allein in dem riesigen Flur. Ich drehte mich zu ihm um und küsste ihn. Er murmelte: »Jetzt ist es soweit.«
    Was?, dachte ich.
    Das wirst du schon sehen.
    Er drehte sich aber nicht zu mir um. Die Tür öffnete sich und draußen, ich konnte es nicht fassen, war es wirklich dunkel. Aber es ist doch noch eben noch helllichter Tag gewesen. Jas zog mich mit hinaus. Alle sahen hinauf in den Himmel. Vor den Augen hielt jeder ein geschwärztes Stück Glas, und als Jas mir ebenfalls eines reichte, blickte ich ihn verwirrt an. Er deutete zur Sonne hinauf. Sie war verschwunden und nur noch ein dünner Lichtring war zu sehen.
    Erst jetzt begriff ich: Heute war eine Sonnenfinsternis. Es war beeindruckend. Ich ging näher heran. Der Mond schob sich vor die Sonne und es war für einen Moment ganz dunkel. Als der Mond ganz langsam wieder weiterwanderte, spürte ich ein komisches Kribbeln in meiner Handfläche. Ich blickte hinunter, aber dort war nichts. Verwirrt schaute ich Jas an. »Beeindruckend oder?«
    »Ja, das war unglaublich.« Ich grinste ihn an.
    »Vanessa.« Meine Eltern kamen auf mich zu. Meine Brüder und meine Verwandten im Schlepptau. Sie umarmten mich alle und wünschten mir alles Gute. Jas’ Familie kam danach und anschließend Karins. Mir war etwas mulmig zumute, als Pet mir gratulierte. Wir fuhren alle zu mir und mir blieb der Mund wieder einmal offen stehen.
    Überall waren Blumen. Alle möglichen Arten in hellen Farben standen dort. Ich stieg aus und bemerkte den großen Tisch, auf dem Geschenkpakete in allen Größen und Formen gestapelt lagen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, also wartete ich, bis alle ausgestiegen waren. Mein Blick suchte Jas. Er stand bei seinen Eltern. Sie diskutierten angeregt.
    Plötzlich riss mich jemand zur Seite.
    »Du siehst atemberaubend aus, Vanessa.« Emma und Elli umarmten mich hektisch und wünschten mir alles Gute. Ihre Eltern und Geschwister kamen zu uns herüber und gratulierten mir.
    »Willst du nicht deine Geschenke öffnen?«
    Ich grinste Emma an und ging mit ihnen zu dem Tisch. Jemand legte Musik auf und alle versammelten sich, um neugierig zuzusehen, was hinter all dem Packpapier verborgen war.
    Das erste Geschenk war von Emma, Elli und ihren Familien. Es war eine komplett neue Reitausrüstung. Ein Sattel, eine Trense, ein

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