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Das Vermächtnis der Runen: Historischer Roman (German Edition)

Das Vermächtnis der Runen: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis der Runen: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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atemlos.
    »Hier schließt sich der Kreis«, stimmte Sir Walter zu.
    »W-woher weißt du das alles?«, fragte Quentin verblüfft.
    »In der Geschichte seines Landes beschlagen zu sein, ist noch nie ein Fehler gewesen«, entgegnete sein Onkel mit einem spitzbübischen Lächeln. »Außerdem hatte ich die Ehre, die Königin der Schotten schon einmal zur Heldin eines Romans zu machen.«
    »Das stimmt«, pflichtete Mary bei. »In Der Abt beschreibst du, wie die Königin unter höchster Lebensgefahr aus ihrer Gefangenschaft in Loch Leven Castle entkam.«
    »Wie du vielleicht weißt, mein Kind, pflege ich für die Geschichten meiner Romane ausführlich zu recherchieren. Und da ich mich eines noch tadellos funktionierenden Gedächtnisses erfreue, waren mir die Zusammenhänge auf dem Schlüssel sofort ersichtlich, auch wenn sich die Lösung des Rätsels wohl nur Vertrauten des Hauses Stewart erschließen sollte.«
    »Aber … warum hast du uns das nicht gleich gesagt?«, ächzte Quentin, der sich plötzlich ziemlich töricht vorkam.
    »Weil acht Augen mehr zu sehen vermögen als zwei, und weil das Erkennen eines Zusammenhangs allein noch keine konkrete Lösung ist«, erwiderte Sir Walter schlicht. »Ich war mir keineswegs sicher, ob …«
    In diesem Moment waren von außerhalb des Salons plötzlich Schritte zu hören; dann klopfte jemand an die Tür.
    »Ja?«, fragte Sir Walter laut.
    Die Tür wurde geöffnet, und die filigranen Gesichtszüge Mortimer Kerrs erschienen, des getreuen Verwalters von Abbotsford, der schon seit so vielen Jahren in den Diensten der Familie Scott stand, dass er, wie er selbst oft scherzhaft behauptete, zum Inventar des Anwesens gehörte. Er trug noch Umhang und Stiefel, was vermuten ließ, dass er soeben erst zurückgekehrt war.
    »Komm herein, mein guter Mortimer«, forderte Sir Walter ihn auf und winkte. »Du bist schon zurück?«
    »Ja, Sire«, bestätigte der ältlich aussehende Mann, der sich vom Stallburschen zum Verwalter des Anwesens hochgearbeitet hatte und Sir Walters ganzes Vertrauen genoss. »Ich bin beim Sheriff von Dunbar gewesen, so, wie Sie es mir aufgegeben haben.«
    »Und? Was haben deine Nachforschungen ergeben?«
    »Dass Sie recht hatten, Sire. Ich brauchte den Namen ›Nightfall‹ nur zu erwähnen, um eine Auskunft zu erhalten.«
    Sir Walter sprang von seinem Platz am Sekretär auf. Kindliche Neugier schien ihn plötzlich gepackt zu haben. »Nämlich?«, wollte er wissen.
    »Ganz in der Nähe der Ruinen von Dunbar Castle gibt es ein Haus, das den Namen Nightfall trägt. Es ist ein alter Wildhütersitz aus den Tagen Königin Marys.«
    »Sieh an«, erwiderte Sir Walter, und es war eine der seltenen Gelegenheiten, in denen Quentin seinen sonst so bescheidenen Onkel triumphieren sah. »Da haben wir unseren Hinweis.«
    »Unglaublich«, erkannte McCauley an. »Nun weiß ich, warum viele in Ihnen ein Genie sehen!«
    »In der Tat«, stimmte Mary zu.
    »Aber nein«, wehrte Sir Walter ab. »Das war Zufall, nichts weiter. Hätte ich nicht diesen Roman geschrieben …«
    »Du hast ihn aber geschrieben«, bestätigte Mary. »Vielleicht gibt es ja doch etwas wie Vorsehung.«
    »Wie auch immer«, meinte Quentin niedergeschlagen, »du hast das Rätsel gelöst – und ich muss mich entschuldigen.«
    »Nein, mein Junge«, widersprach Sir Walter. »Wenn jemand um Verzeihung bitten muss, dann bin ich das. Ich habe euch allen viel zugemutet, vielleicht zu viel. Aber nun wird das Rätsel sich ja hoffentlich bald lösen.«

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    10
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    Culloden
16. April 1746
    Taramm. Taramm. Taramm.
    Die Trommel schlug im Rhythmus seines Herzens, wild und schnell, während sie immer weiter vorrückten, müde vom Gewaltmarsch der vergangenen Nacht und doch voller Tatendrang.
    Der Boden unter ihren Füßen war weich und schmatzte bei jedem Schritt, kalter Wind peitschte über die flache Moorlandschaft, aus der nur hier und dort ein paar einsame Erlen ragten. Die Luft war durchsetzt von Torfgeruch, und sie erbebte unter den hellen, durchdringenden Tönen, die die Windsackspieler der Clans dem Feind entgegenschickten.
    »Nun, Kleiner? Hast du Angst?«, fragte plötzlich jemand neben ihm. Der Junge sah auf und blickte in die wettergegerbten, von wildem schwarzem Haar umrahmten Züge seines Onkels Fearchar.
    »Nein«, behauptete er kopfschüttelnd, während er weiter die Trommel schlug, die er an einem ledernen Riemen um Hals und Schulter hängen hatte.
    »Gut so«, bekräftigte Fearchar und ballte die linke Hand

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