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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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begegnen, legen wir das Tuch über dich. Du musst dann ganz ruhig sein.«
    Covalin sah sie mit unschuldigem Blick aus seinen großen, roten Augen an. Die Schwanzspitze zuckte. Rolana stutzte.
    »Wenn du kein Drache wärst, würde ich sagen, irgendwas ist hier faul.« Misstrauisch ging sie eine Runde um den Wagen, bis sie eine Bewegung zwischen den Proviantsäcken wahrnahm. Sie griff zu und zog einen kleinen, zappelnden Zwerg hervor, der wütend aufbrüllte.
    »Nina, wir haben einen blinden Passagier.« Rolana reichte Grindir an seine Mutter weiter. Das bitterliche Weinen des Jungen begleitete die Freunde die steile Straße hinunter, bis sie das Tor hinter sich gelassen hatten.
    Sie kamen nur langsam voran. Bereits in der ersten Stunde sprang Covalin viermal vom Wagen, um einem Vogel oder einem Kaninchen hinterherzujagen.
    »Jetzt reicht’s!« Rolana bedachte ihren Schützling mit einem strafenden Blick, band den maulenden Drachen am Kutschbock fest und strich ihm über den hornigen Kopf.
    »Du musst nicht schmollen! Hör mir mal gut zu.« Sie sang ihm eine Ballade von einem Ritter vor, der ausgezogen war, eine Hydra zu bekämpfen. Covalin spitzte die Ohren. Kleine Rauchwölkchen kringelten aus seinen Nasenlöchern.
    Die Freunde folgten am ersten Tag der Karawanenstraße nach Norden, obwohl hier die Gefahr, auf Reisende zu treffen, ziemlich hoch war. Doch in der felsigen Landschaft konnten sie mit dem Wagen nicht vom Pfad abweichen.
    Gegen Mittag zügelte Cay sein Pferd. »Da hinten kommen Reiter.«
    Thunin brachte sein Ross neben Cays Tier zum Stehen, kniff die Augen zusammen und betrachtete die Staubwolke, die sich von Nordwesten her näherte. »Meine Augen sind auch nicht mehr das, was sie mal waren, aber du hast Recht. Es sind ziemlich viele, ich schätze zwanzig oder mehr.«
    »Wir müssen Covalin verstecken.« Cay wendete sein Pferd und sprengte zum Wagen zurück, den sie ein Stück hinter sich gelassen hatten.
    Rolana warf die Decke über Covalin und beschwor ihn, ruhig zu sein. Langsam fuhr sie weiter und folgte Cay, der vorausritt. Ibis blieb an ihrer Seite, den Blick auf die sich nähernden Männer gerichtet, die in schnellem Galopp herankamen. Sie waren in lange, sandfarbene Gewänder gehüllt, die Gesichter halb unter Turbantüchern verborgen. Ibis pfiff leise durch die Zähne, als ihr Blick über das Waffenarsenal glitt, das die Männer in Händen trugen und an Gürteln befestigt hatten. Neugierig musterte sie die prall gefüllten Satteltaschen. Auch hinter den Sätteln prangten fest verschnürte Bündel.
    »Wenn das Händler sind, lasse ich mich umtaufen«, murmelte Ibis vor sich hin.
    Rolana nickte. Sie spürte begehrliche Blicke und musste sich zusammenreißen, um ruhig und natürlich zu blEiben.
    »Sie haben keine guten Absichten. Das spüre ich.«
    Thunin hob grüßend die Hand. »Wir wünschen euch einen guten Tag. Mögen die Götter mit euch sein.« Er machte Anstalten weiterzureiten, doch der Führer der Truppe ließ seine Männer anhalten, erwiderte den Gruß und fragte dann: »Wohin wollt ihr denn mit so einem schweren Karren? Dieser Weg führt in die Wüste, wisst ihr das nicht? Weit werdet ihr damit nicht kommen.«
    »Lasst das nur unsere Sorge sein.«
    »Was ist denn euer Ziel? Ist wohl wichtige Ware, die ihr dabeihabt?« Neugierige Blicke musterten den Wagen. Der Zwerg gab ausweichende Antworten.
    Rolana beschwor die Männer im Stillen, endlich weiterzureiten. Es braute sich eine Stimmung zusammen, die ihr Angst machte. Ein inzwischen vertrauter Piepslaut ließ die junge Frau zusammenzucken. Sie betete, dass die Männer ihn nicht gehört hatten, doch da erzitterte das Leinen, und mit einem Quieken schob sich eine kupfern schillernde Nase unter dem Tuch hervor. Rolana versuchte das Leinen schnell wieder über Covalin zu ziehen, aber das Unglück war bereits geschehen. Der Anführer der Bande ritt an den Wagen heran und zog die Decke mit einem Ruck zur Seite. Rolana konnte nichts dagegen tun. Staunendes Schweigen senkte sich hernieder. Der Fremde und der Drache starrten einander an.
    »So etwas habe ich ja noch nie gesehen! Ich wusste gar nicht, dass es weiße Drachen gibt. Ist der auch echt?« Er versuchte Covalin anzufassen, zog die Hand aber schnell wieder zurück, als der mit spitzen Zähnen nach ihr schnappte.
    Thunin winkte ab. »Ach, das ist nur ein junger Drache, nichts Besonderes!«
    In den Augen des Halbvermummten leuchtete Gier auf. »Verkauft ihn mir! Was wollt ihr haben? Wir

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