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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Seine Gesichtsfarbe wechselte von rot nach blass. »Nie wäre mir so eine Ungeheuerlichkeit in den Sinn gekommen, sonst hätte ich dir sofort meine Begleitung angeboten.«
    »Vlaros, du weißt, dass ich das nicht annehmen würde. Cordon ist ein guter Verwalter, aber er ist alt, und ich kann nicht alle Verantwortung auf ihn abwälzen, wenn ich vermutlich mehr als eine Woche unterwegs sein werde. Wer sonst soll mit ihm auf Theron nach dem Rechten sehen, wenn nicht du?«
    »Bitte überleg es dir noch mal. Ich kann dir nur abraten.« Als Vlaros ihre gerunzelte Stirn sah, verstummte er und erhob sich. Er hatte inzwischen gelernt, dass er nur ihren Trotz anstacheln würde, wenn er weiter versuchte, sie von ihrem Vorhaben abzubringen, doch er schwor sich, in dieser Sache sei das letzte Wort noch nicht gesprochen.
    *
    »Wir sollten uns und den Pferden etwas Ruhe gönnen.« Steifbeinig humpelte Lahryn zum Bach und füllte seinen Trinkschlauch mit kühlem, frischem Wasser.
    Sie waren den ganzen Tag in brennender Sonne dem schmalen Bach nach Norden gefolgt. Kein Lüftchen hatte ihnen Abkühlung gebracht, und keine Wolke wollte es mit dem glühenden Gestirn aufnehmen.
    »Ich bin so müde, dass ich mit dem Winterschlaf beginnen könnte.« Thunin gähnte herzhaft.
    »Ist in Ordnung, wir holen dich im Frühling wieder ab«, lachte Cay, dann glitt sein Blick voll Sorge zu Rolana hinüber, die sich ein wenig abseits unter einen fast kahlen Baum gesetzt hatte. Die Erschöpfung stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie lächelte immer seltener, klagte jedoch nie und forderte auch keine Pause. Es war stets einer ihrer Gefährten, der eine Rast vorschlug. Ibis ließ sich mit untergeschlagenen Beinen bei ihr nieder.
    »Ich finde auch, dass wir uns ein Schläfchen verdient haben. Außerdem ist Covalin nicht mehr zu bändigen, seit er vom Fliegen gekostet hat. Geben wir ihm bis zur Dunkelheit noch ein bisschen Zeit zum Üben.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über Rolanas sonnengebräuntes Gesicht. »Ja, er macht sich schon recht gut. Bald können wir ihn als Kundschafter vorausschicken.«
    Die Freunde legten sich in den Schatten der dürren Bäume, die sich dicht an den klaren Bach drängten, und bald war nur noch das Summen eifriger Insekten und ab und zu ein Schnarchen des Zwergs zu hören. Rolana beobachtete noch eine Weile den Drachen, der ihr anvertraut worden war, dann jedoch fielen auch ihr die Augen zu, und sie döste ein.
    Als die Sonne sich dem Horizont näherte, machten sich Ibis und Thunin auf, die Vorräte durch ein paar Kaninchen zu ergänzen. Covalin begleitete sie ein Stück. Er fand die Jagd aufregend und hatte seine Freude daran. Immer wenn sich die beiden Jäger an eine Schar der langohrigen Nager heranpirschten, glitt der Drache im Sturzflug herab, und die Tiere verschwanden blitzschnell in ihren Erdhöhlen.
    »Covalin, tu uns den Gefallen und flieg zu Rolana zurück. Wenn du uns weiter so erfolgreich hilfst, fällt das Abendessen nämlich aus!«
    Diese Androhung genügte. Ibis lachte, als Covalin entsetzt die Augen aufriss. Der Drache machte sofort kehrt, flog noch ein bisschen spazieren und flatterte dann zu den anderen zurück. Aus der Luft sah er, wie Cay sich an den Vorräten am Wagen zu schaffen machte, und beschloss den Versuch zu wagen, auch etwas zu ergattern. Er schoss auf den Wagen zu und näherte sich von hinten dem ahnungslosen Kämpfer. Lahryn rief Cay eine Warnung zu, doch der Drache hatte ihn bereits gestreift. In hohem Bogen flog Cay vom Wagen und krachte in den Staub. Als Covalin schwungvoll auf der Ladefläche landete, kippte der Wagen und begrub den Kämpfer unter sich, das Wasserfass rollte herab und zerbarst. Covalin überschlug sich zweimal und blieb verdutzt, aber unverletzt liegen.
    Cay hatte nicht so viel Glück. Die Kante der Ladefläche krachte ihm auf den Rücken, und seine Wirbelsäule brach mit hässlichem Knirschen. Das Gewicht presste ihm die Luft aus den Lungen, und der Schmerz raubte ihm die Sinne. Nur in den Beinen spürte er nichts. Dann wurde es schwarz um ihn. Rolana und Lahryn rannten herbei.
    »Wir müssen den Wagen hochheben. Lahryn, was machen wir nur? Der Karren ist viel zu schwer für uns! Wir müssen Thunin und Ibis suchen.«
    »Gib mir deine Hände.« Der Magier nahm die kalten, zitternden Hände der jungen Frau in die seinen und lächelte sie beruhigend an. Er murmelte ein paar Worte, und plötzlich fühlte Rolana einen Kraftstrom durch ihre Arme pulsieren.
    »Komm, fass an,

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