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Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Kupferdrachens ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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der Hammer prallte gegen ein Fass. Bevor der Zwerg seinen Dolch ziehen konnte, warf Cay ihn mit einem Fußtritt zu Boden und setzte ihm die Schwertspitze an die Kehle.
    »Du kannst mich doch nicht töten! Das ist ein Missverständnis. Ich habe dich für einen von denen gehalten. Sieh, ich bin völlig hilflos und kann mich nicht wehren. Gehörst du nicht zu unseren Befreiern?«
    Nach kurzem Zögern senkte Cay das Schwert. Nachdenklich betrachtete er das verschlagene Gesicht des Zwerges. Sein Wams war hochgerutscht, und angewidert sah Cay auf den fetten, pickeligen Bauch, der ihm über den Gürtel hing. Der Zwerg sah nicht wie ein Gefangener aus. Dennoch schob Cay sein Schwert in die Scheide und half ihm beim Aufstehen. Das können wir später klären, dachte er und winkte dem Zwerg, ihm zu folgen.
    Kaum hörbar strich der Stahl übers Leder, doch der Kämpfer drehte sich blitzschnell um. Mit seinem langen, gebogenen Dolch sprang Durim auf den großen Mann zu. Er wollte Cay den Stahl in den Bauch stoßen, erwischte aber seine Hand, die nach dem Schwert griff, und durchbohrte sie glatt. Dann langte er nach Cays Schwert und zog es mit einem Ruck aus der Scheide. Plötzlich spürte er die Klinge eines Messers an der Kehle, und eine heitere Stimme ließ ihn innehalten.
    »Würde ich nicht machen! Ich werde nämlich ziemlich ungemütlich, wenn du meinen Freund aufspießt.«
    Fluchend ließ Durim das Schwert fallen. Die Elbe lachte. In Windeseile hatte sie den Zwerg zu einem Paket verschnürt. Vorwurfsvoll wandte sie sich an Cay und schüttelte den Kopf. »Wenn ich mal nicht auf dich aufpasse!«
    Cay knirschte mit den Zähnen und starrte auf den Dolch, der ihm in der Hand steckte.
    »Komm her, das haben wir gleich!« Mit einem Ruck zog die Elbe die Klinge aus seinem Fleisch, ohne sich um Cays Protest zu kümmern. Dann gab sie ihm einen schmutzigen Stofffetzen, den er um die blutende Wunde schlang.
    »Wenn Rolana irgendwann wieder Zeit hat, flickt sie dich bestimmt zusammen!«, meinte die Elbe zuversichtlich und reichte Cay das Ende des Stricks, an dem er Durim hinter sich her zum Ausgang zerrte.
    *
    Astorin stieg die Wendeltreppe im großen Turm hinunter, die ihn tief ins Innere des Vulkans führte. Er fühlte sich nicht wohl, und es ärgerte ihn, dass seine Hände schweißnass waren. Sie zitterten nervös. Vor einem bläulich flimmernden Bogen blieb er stehen, löste die magische Sperre, passierte den Torbogen und verschloss sie dann wieder.
    Während er durch die Gänge schritt, ging er in Gedanken noch einmal seine Vorbereitungen durch. Hatte er auch nichts vergessen? Der kleinste Fehler konnte den Tod bedeuten – Schlimmeres als den Tod. Dennoch musste er es endlich wagen!
    Als der Gang in eine fast kreisrunde Lavahöhle mündete, blieb der Magier stehen. Er fühlte die Macht, die ihn wie Nebelschwaden einhüllte, und es war ihm, als könnte er ein heiseres Flüstern hören.
    »Ja, komm nur näher. Ich habe das Warten satt! Komm nur, seit Jahrtausenden warte ich darauf, dass einer machtgierig und dumm genug ist, mir seinen Körper zu bringen!« Das hämische Kichern ließ den Magier erschauern, doch er setzte seinen Weg entschlossen fort.
    »Du kannst mir nichts anhaben, du alter verstaubter Schädel!«
    Wieder erklang das Kichern, aber diesmal schien es von allen Wänden zu kommen. »Was bist du nur für ein Narr! Du magst zwar in den Welten der mächtigste Magier sein, aber was heißt das schon! Gegen mich bist du Staub. In meinem alten Schädel steckt auch nach so langer Zeit noch genug Magie für ein ganzes Königreich!«
    »Du quakst doch nur so laut, weil du hier gefangen bist und es keine Erlösung für dich gibt! Du steckst in einer Verdammnis, die niemals enden wird.«
    Das hatte überlegen klingen sollen, doch Astorins Stimme zitterte ein wenig. Er konnte nur hoffen, dass der Schädel seine Unsicherheit nicht bemerkte. Der Magier zauberte einen Schutzschild um sich und betrat erst dann die tempelartige Halle. Zwischen den Säulen an der hinteren Wand war eine Nische ausgespart, und dort auf einem steinernen Altar, zwischen zwei trüb angelaufenen Kerzenleuchtern, lag der Schädel. Die prunkvollen Samtkissen, auf denen der Tote einst geruht hatte, waren längst zu Staub zerfallen, doch der Schädel, in dessen leeren Augenhöhlen ein rötliches Licht flackerte, sah unheimlich lebendig aus.
    »Du warst lange nicht mehr hier, aber ich kann mich noch an deinen letzten Besuch erinnern. Wie du versucht hast, mich mit

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