Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Das Schwert aus dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
Vom Netzwerk:
die
beiden nun erneut die Hitze und mussten sich mehrerer Tricks bedienen, die ihnen Derra beigebracht hatte, um bei den harten Drillübungen nicht in Ohnmacht zu fallen.
    Calvyn wackelte in den Stiefeln mit den Zehen. Diese für niemanden sichtbare Bewegung genügte, damit sich das Blut nicht in seinen Füßen und Unterschenkeln staute und die Zirkulation ausreichend angeregt wurde, um ihn halbwegs bei Bewusstsein zu halten. Bek verfolgte das gleiche Ziel, indem er mit den Kniescheiben zuckte. Beide Rekruten aber waren mehr als erleichtert, als es an der Tür klopfte und Korporalin Derra erschien, die den Hauptmann zackig begrüßte, zügig den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.
    »Willkommen, Derra. Na, dann lasst uns diese Sache ohne viel Aufheben klären, einverstanden?«, verlangte Hauptmann Tegrani in einem geschäftsmäßigen Ton.
    »Sir …«
    »Ihr werdet noch Gelegenheit bekommen, Euch zu äußern, Derra. Lasst uns erst hören, was die Jungs zu ihrer Verteidigung zu sagen haben, in Ordnung?«, unterbrach der Hauptmann und hob die Hand, um die Korporalin zum Schweigen zu ermahnen.
    Derra nickte, denn der Hauptmann hatte das Recht, die Rekruten zuerst zu befragen.
    »Danke, Korporale. Ihr könnt jetzt gehen«, fuhr Tegrani fort und entließ die stummen Gestalten an der Tür.
    Die beiden salutierten, machten kehrt und verließen den Raum.
    »Korporalin Derra ist hier und bereit, sofort einzuschreiten, falls ich euch dazu bringe, etwas zu sagen, was ihr anschließend bereuen könntet«, erklärte Tegrani, und seine jugendlichen Züge wirkten äußerst entschlossen. »Ich frage euch jetzt erneut: Könnt ihr mir erklären, wie Gegenstände
aus meinem persönlichen Besitz unter eure Matratzen gelangt sind?«
    »Sir, ich weiß ja nicht einmal, um welche Gegenstände es geht, und noch weniger, wie sie unter die Matratze in meinem Bett gekommen sind«, erwiderte Calvyn so ruhig wie möglich.
    »Ich auch nicht, Sir«, erklärte Bek mit zitternder Stimme.
    »Ach ja, natürlich. Ein Unschuldiger kann nicht wissen, was gestohlen wurde, wie dumm von mir. Wenn ich dir aber erzählen würde, Rekrut Calvyn, dass meine silberne Flöte unter deinem Bett gefunden wurde und dass ein sehr wertvoller Dolch unter der Matratze des Rekruten Bek lag, würde das zur Klärung des Sachverhalts beitragen?«
    »Sir, ich mache kein Geheimnis daraus, dass ich Flöte spiele und mein Instrument schon sehr alt ist und bessere Tage gesehen hat. Aber ich käme nie darauf, eine Flöte zu stehlen, denn die meine trägt noch viele Jahre des Spielens in sich und besitzt großen sentimentalen Wert für mich. Ich habe es nicht nötig zu stehlen, um etwas zu bekommen, was ich wahrscheinlich auch kaufen könnte, wenn ich es unbedingt haben wollte.«
    Hauptmann Tegrani nickte gedankenversunken und hielt einen Moment inne, bevor er sich Bek zuwandte, der immer noch erschreckend bleich aussah.
    »Nun, Rekrut Bek? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?«, fragte der Hauptmann.
    »Sir, ich würde Euch nie bestehlen, Sir. Ich wollte schon immer Soldat werden, Sir, und ich würde nie etwas tun, womit ich meine Laufbahn beim Militär aufs Spiel setze, Sir. Ehrlich, Sir«, platzte Bek heraus und schwieg dann abrupt. Seine Wangen waren feuerrot angelaufen und setzten sich nun deutlich vom immer noch grauweißen Gesicht ab.

    »Hmm … es überrascht mich natürlich nicht, dass ihr alles abstreitet. Die ganze Sache wirkt irgendwie falsch, aber die Beweislage spricht eindeutig gegen euch. Solange ihr nicht in der Lage seid, eure Unschuld zu beweisen, werdet ihr für das Vergehen bestraft … und glaubt mir, unsere Strafen sind streng.«
    Der Hauptmann musterte abwechselnd Calvyn und Bek und sein Blick forschte nach irgendeiner Reaktion der Rekruten. Die beiden aber standen weiter stramm, während ihre Gedanken wild kreisten, aber zu keinem Ergebnis kamen. Mit einem leisen Schnauben wandte sich Hauptmann Tegrani schließlich ab und schritt hinter den Schreibtisch. Er setzte sich auf Drens Stuhl, lehnte sich zurück und strich sich nachdenklich übers Kinn.
    »Hauptmann, Ihr müsst doch erkennen, dass meine Rekruten unschuldig sind. Ich jedenfalls bin davon überzeugt. Warum müssen sie dem hier noch ausgesetzt werden, Sir?«, erkundigte sich Derra. Sie beherrschte nur mit Mühe ihre Wut.
    »Was gibt mir Anlass, sie für unschuldig zu halten, Korporalin? Meine Besitztümer wurden an ihren Schlafstellen gefunden, und es gibt keine Hinweise, die auf

Weitere Kostenlose Bücher