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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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der Tür auf dem Stuhl und horchte, ob jemand das Haus betrat.
    Derra, Eloise und Fesha hatten hin und wieder draußen etwas zu erledigen gehabt, doch seit Fesha Bek an jenem ersten Tag allein gelassen hatte, um die beiden Frauen zu holen, waren immer mindestens zwei Menschen bei ihm geblieben. Die meisten Botengänge ließ Derra von Fesha erledigen. Das lag einerseits daran, dass er besonders geschickt darin war, Nahrungsmittel und Informationen zu beschaffen. Bek glaubte allerdings zudem, dass Derra den kleinen Gefreiten in der engen Kammer nicht allzu lange ertrug. Bek fand Fesha unterhaltsam, konnte Derra aber auch verstehen.
    Fesha und Eloise halfen Bek aus der Kammer. Am oberen Ende der Treppe ins Erdgeschoss war kaum Platz für zwei, doch das Geländer gab Bek zusätzlich Halt. Seine Beine fühlten sich nach der Woche im Bett butterweich an und die Oberschenkel zitterten vor Anstrengung. Speziell vor Eloise war er jedoch nicht gewillt, seine Schwäche einzugestehen.

    Während er zur Untätigkeit verurteilt gewesen war, hatte Bek den Blick nicht von der schwarzhaarigen Schönen abwenden können. Als noch nicht klar war, ob Bek die Wunden, die er sich im Kampf gegen Serrius zugezogen hatte, überleben würde, war Eloise die Fürsorglichkeit in Person gewesen. In seinem Schmerz weckte ihre zärtliche Pflege in Bek Gefühle, die ihm bis dahin völlig unbekannt gewesen waren. Er hatte sich schon immer zu Eloise hingezogen gefühlt, doch darin unterschied er sich nicht von den meisten anderen Männern in Baron Keevans Heer. Während seiner Genesung waren seine Gefühle jedoch stärker geworden. Merkwürdig war nur, dass sich Eloise, je besser es Bek ging, immer mehr von ihm zurückzog.
    Als er sie nun bei seinen ersten Schritten an seiner Seite spürte, kam sein Blut in Wallung. Er stützte sich schwer auf das Geländer oben an der Treppe und atmete ein paarmal tief durch.
    »Meinst du, du schaffst es, Bek, oder sollen wir dir helfen?«, fragte Fesha fürsorglich.
    »Nein, es geht schon«, erwiderte Bek entschlossen. »Ich brauch nur einen Augenblick.«
    Aber Bek ging es alles andere als gut. Sein Herz raste, die Beine zitterten und ihm war schwindlig. Als Derra mit ihren Habseligkeiten und Vorräten aus der Kammer kam, sah sie ihn scharf an.
    »Bleib stehen, Bek«, befahl sie. »Ich bringe nur die Sachen hier schnell nach unten, dann komme ich und helfe dir.«
    »Ich brauche keine Hilfe, Sergeant. Ich schaffe es allein«, gab Bek störrisch zurück.
    Derra blieb stehen und durchbohrte ihn mit einem finsteren Blick. »Du tust, was ich sage, Korporal. Wenn du deiner langen Liste an Regelverstößen auch noch Ungehorsam hinzufügst, bist du deine Streifen schneller los, als dir lieb
ist«, knurrte sie. »Fesha, hilf mir mal. Eloise, du behältst den Korporal im Auge und sorgst dafür, dass er keine Dummheiten macht.«
    Fesha nahm ihr die Decken ab und rumpelte damit die Treppe hinunter. Wenn Sergeantin Derra diesen Ton anschlug, widersprach man ihr besser nicht.
    Derra folgte Fesha mit mehr Würde und ließ Eloise zum ersten Mal mit Bek allein. Eine Weile standen sie schweigend da und starrten verlegen in die Luft. Bek rang mehr darum, sich auf den Beinen zu halten, als irgendetwas zu sagen. Er spürte, wie er den Kampf verlor. Stöhnend klammerte er sich an das Geländer und sackte langsam in sich zusammen.
    Eloise war sofort bei ihm und stützte ihn.
    »Warum müsst ihr Männer immer so auf hart machen?«, fragte sie sanft und half ihm, sich auf den Boden zu setzen.
    »Warum wolltest du Soldatin werden?« Er verzog den Mund zu einem bitteren Lächeln. »Ich gebe mich hart, weil man das von mir erwartet. Ich muss hart sein, weil ich Erster Schwertkämpfer bin, schon vergessen?«
    »Wie könnte ich das vergessen?«, erwiderte sie mit beißendem Spott in der Stimme. »Du trägst den Titel schließlich wie ein Schild vor dir her. Warum schreibst du dir nicht gleich auf die Stirn: ›Erster Schwertkämpfer – na los, durchbohr mich mit deinem Schwert‹. Oh, tut mir leid, ich vergaß – genau das ist ja passiert, nicht wahr?«
    »Aber ich habe gesiegt.«
    »Und was hat es dir genützt? Du hast Glück, dass du überhaupt noch am Leben bist. Wenn du mitgekommen wärst, als wir dich da rausholen wollten, wären wir jetzt wahrscheinlich bereits wieder sicher in Thrandor. Und du hättest für Serrius nicht das Nadelkissen spielen müssen.«

    Stimmt, dachte Bek im Stillen, dann wären wir sicher zurück in Thrandor. Aber

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