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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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Stadt wiederaufzubauen. Ist einer von euch schon mal hier gewesen?«, fragte Perdimonn.
    Keiner der anderen Hüter kannte Mantor und die Aussicht, der Stadt nun einen Besuch abzustatten, schien sie auch nicht besonders zu begeistern. Alle drei hatten bisher ein Einsiedlerleben geführt, im Einklang mit der Welt und dem Element, das sie hüteten.
    »Keine Sorge«, meinte Perdimonn vergnügt und sah entschlossen über die mangelnde Begeisterung der anderen
Hüter hinweg. »Wir werden sowieso nicht lange dort bleiben.«
    »Perdimonn? Warum müssen wir überhaupt nach Mantor?«, fragte Rikath plötzlich. »Das ist doch jetzt gar nicht mehr nötig. Du bist der Einzige, der die Zeit verzerren kann. Wir könnten Selkor immer einen Schritt voraus sein. Jedes Mal, wenn er uns zu nahe kommt, entwischen wir ihm wieder. Du hast erreicht, dass Selkor nie deinen Schlüssel bekommen wird. Er wird niemals der Auserwählte sein. Also, was sollen wir noch in Mantor? Du gibst Selkor doch nur die Gelegenheit, uns einzuholen.«
    Perdimonn seufzte. »Du hast natürlich recht, Rikath. Wir könnten einfach weiter wegrennen und uns verstecken. Aber ich halte das für keine gute Idee. Ich brauche dich wohl nicht daran zu erinnern, dass Selkor im Augenblick eine größere Macht in den Händen hält, als Darkweaver sie je besaß. Er kann damit große Zerstörung anrichten. Davor können wir nicht einfach die Augen verschließen. Noch wissen wir nicht, was Selkor mit dieser geballten Macht eigentlich anstellen will, aber ich nehme an, er hat etwas Bestimmtes vor. Jemand muss sich ihm entgegenstellen, Rikath. Und die Einzigen, die dazu in der Lage sind, sind der Hohe Rat der Magier und wir selbst, und zwar nur, wenn wir gemeinsam handeln.«
    »Sich ihm entgegenstellen, Perdimonn? Wozu?«, fragte Morrel zweifelnd. »Wir können ihm nichts antun. Und das Wissen, das er sich angeeignet hat, können wir ihm auch nicht wieder wegnehmen. Wozu soll ein Kampf dann gut sein?«
    »Wie ich schon sagte: Wir müssen herausfinden, was er vorhat. Wenn Selkor nur als der Auserwählte in die Geschichtsbücher eingehen will, mache ich mir keine größeren Sorgen, obwohl mir nicht wohl dabei ist, dass ein Magier
mit einer solchen Machtfülle durch die Welt geistert. Aber ich bezweifle, dass ihn allein die Eitelkeit treibt. Du hast recht, wir können ihn nicht töten, aber wenn wir herausfinden, was er vorhat, können wir einen Plan schmieden. Wenn wir für die Umsetzung dieses Plans den Rest unseres Lebens brauchen, dann ist es eben so. Falls die Mehrheit dafür ist, ihn in Ruhe zu lassen, beuge ich mich diesem Entschluss. Aber mein Bauch sagt mir, dass das keine Lösung ist. Vorsichtshalber habe ich bereits ein paar Ideen ausgearbeitet.«
    »Ach ja?« Arreds Augen blitzten neugierig. »Hast du vielleicht noch ein Ass im Ärmel?«
    »So könnte man es ausdrücken«, erwiderte Perdimonn mit grimmiger Miene. »Das Trumpfass ist allerdings die Option, die keiner von uns leichtfertig ausspielen sollte – darüber rede ich erst, wenn uns kein anderer Ausweg mehr bleibt.«
    Eine halbe Stunde lang ritten die vier schweigend weiter und überquerten bald die Brücke über den Fallow. Kurz vor den Stadttoren erkannten sie, dass die Aufräumarbeiten außerhalb der Stadtmauer doch vorangetrieben wurden. Die im Schutt umherwuselnden Menschen wirkten von Weitem wie Ameisen. Perdimonn trieb die anderen zur Eile an und sie hielten auf das Haupttor zu.
    »Wo werden wir in der Stadt unterkommen, Perdimonn?«, fragte Arred.
    »Ehe wir uns Gedanken über eine Unterkunft machen, würde ich mich gern mit Malo unterhalten«, antwortete Perdimonn.
    »Malo? Wer ist das, ein alter Freund?«
    »Nicht gerade!«, lachte Perdimonn. »Obwohl ich schon seinen Vater kannte. Malo ist der König von Thrandor. Sein Palast liegt oben auf dem Hügel.«

    »Der König!«, rief Rikath überrascht aus. »Warum sollten wir mit dem König reden?«
    »Na ja, immerhin ist es sein Königreich, Rikath«, antwortete Perdimonn vorwurfsvoll. »Und seine Stadt. Er sollte wissen, was ihn erwartet.«
    »Wir marschieren also einfach zum Palast, klopfen an die Tür und sagen: ›Hallo, holt doch mal bitte den König. Wir wollen ein kleines Schwätzchen mit ihm halten‹«, merkte Arred sarkastisch an.
    Perdimonn sah zu ihm hinüber und grinste. »Na ja, ich würde nicht genau diese Worte wählen. Aber im Grunde werden wir es genau so machen. Wenn die Wachen nicht mitspielen, müssen wir sie eben überzeugen. Das

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