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Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte

Titel: Das Vermächtnis von Thrandor - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Robson
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dürfte nicht weiter schwierig sein. Die Leute hier leben seit zweihundert Jahren ohne Magie. Schon eine einfache magische Formel wird ihnen beweisen, dass sie uns ernst nehmen müssen.«
    »Eine einfache Formel«, lachte Rikath. »Genau, Perdimonn, etwas ganz Einfaches. Darauf freue ich mich jetzt schon. Ich habe das dumpfe Gefühl, dass du die Sache hier etwas unterschätzt.«
    »Wie meinst du das, Rikath?«
    »Wir werden sehen«, lachte sie. »Etwas Einfaches! Haha, das ist gut!«
    Sie ritten durch das Stadttor und auf direktem Weg in Richtung Palast. Die Straßen waren nicht besonders belebt, sodass die Hüter auf ihren Pferden gut vorankamen. Marktschreier und Straßenverkäufer priesen lautstark ihre Waren an, doch je weiter die Hüter den Hügel zum Palast hinaufkamen, desto stiller wurde es. Die Häuser wurden größer und prunkvoller und die Reiter begegneten immer weniger Menschen. Als sie auf die Straße einbogen, auf den Palast zuführte, war weit und breit niemand mehr zu sehen.

    Als sie auf das zweiflüglige goldfarbene Tor zuritten, bemerkten die Hüter die davor postierte königliche Garde.
    »Überlasst das mir«, wies Perdimonn die anderen an.
    »Wie du meinst, alter Mann«, stimmte Rikath schmunzelnd zu.
    Perdimonn bedachte sie mit einem finsteren Blick, ging dann jedoch mit entspannter Miene auf die Wachen zu. Wie auf ein geheimes Zeichen nahmen die beiden Haltung an, kreuzten ihre Waffen und versperrten so symbolisch das Tor.
    »Halt!«, befahl einer der beiden. »Wer seid Ihr und was habt Ihr vor dem Amtssitz des Königs zu suchen?«
    »Ich bin Perdimonn, ein Magier. Meine Begleiter und ich möchten uns dringend mit dem König von Thrandor beraten.«
    »Ihr erklärt öffentlich, dass Ihr ein Magier seid, Herr? Sind Euch denn die thrandorischen Gesetze gegen die Magie nicht bekannt?«, fragte der ältere Wachmann überrascht.
    »Ich bin mit den Gesetzen dieses Landes bestens vertraut, Korporal«, antwortete Perdimonn, der die Streifen auf der Schulterklappe der Uniform erkannt hatte. »Wir sind hier, um dem König wichtige Nachrichten zu überbringen. Außerdem verbietet Euer Gesetz die Ausübung von Magie in Thrandor. Verstößt es auch bereits gegen das Gesetz, Magier zu sein?«
    »Es tut mir leid, aber ich kann Euch und Eure Freunde nicht einfach in den Palast spazieren lassen, nur weil Ihr behauptet, Nachrichten für den König zu haben. Ich empfehle Euch, Eurer Wege zu gehen«, erklärte der Korporal höflich.
    »Ist Euer Hauptmann abkömmlich, Korporal?«
    »Er ist im Wachraum, aber ich kann Euch versichern,
dass er nicht anders urteilen wird als ich. Möglicherweise wird er Euch sogar festnehmen, weil Ihr Magier seid.«
    »Ach, tatsächlich?«, meinte Perdimonn mit gesenkter Stimme. »Ich schlage vor, dass Ihr ihn schnell holt, sonst geschieht etwas, was sogar den König herbeieilen lassen würde.«
    Der Korporal sah ihn erstaunt an. Der Alte lächelte noch immer und in seinen blauen Augen blitzte der Schalk. Dennoch konnte sich der Wachmann seinen Worten nicht entziehen. Er ging zum Wachraum und verschwand durch die Tür.
    Als er wieder auftauchte, folgte ihm ein Hauptmann, der die merkwürdige Besuchergruppe mit durchdringendem Blick musterte. Er erblickte einen einfach gekleideten alten Mann, einen schlaksigen Kerl mit leuchtend rotem Haar, einen kleinen, stämmigen Burschen und eine hübsche dunkelhaarige Frau in einem ungewöhnlichen meergrünen Kleid. Das sind alles andere als alltägliche Besucher, dachte er bei sich, als er sich vor den Alten stellte, der offenbar der Sprecher der Gruppe war.
    »Danke, dass Ihr gekommen seid, Hauptmann«, begann Perdimonn freundlich. »Wie ich dem guten Korporal hier schon zu erklären versuchte, müssen wir uns mit dem König über eine äußerst dringliche Angelegenheit beraten. Wenn Ihr also so gut sein wollt, uns in den Palast zu führen, seid Ihr uns auch schon bald wieder los.«
    »So stellt Ihr euch das also vor?«, fragte der Hauptmann, unsicher, ob der alte Mann es ernst meinte.
    »Ja, das wäre die einfachste Lösung«, bestätigte Perdimonn mit dem üblichen belustigten Blitzen in den Augen.
    »Und wenn ich Euch nicht einlasse?«, fragte der Hauptmann. Seine Mundwinkel zuckten belustigt nach oben.
    Perdimonns Miene verfinsterte sich und er schüttelte den
Kopf. »Das wäre keine gute Idee, Hauptmann. Ich bin heute gut gelaunt, deshalb würde ich den Schaden gering halten, wenn ich mich zum König durchkämpfen müsste. Aber so oder so

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